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9. Lauf - Oschersleben (D) - 17.09-19.09.2004
von Markus Berns & Christian Freyer

Das Rennen GT

Zwei Topautos müssen von hinten starten. Zum einen der Vitaphone Saleen, zum anderen der #1 Ferrari F550. Beide aufgrund von Motorwechseln.
Während der Startaufstellung ist die Piste noch nass, der Himmel hat aber vorläufig ein Einsehen und schickt nichts hinterher.
Dreher Daodi

An der Spitze holt sich Lechner jr.  die Führung wieder zurück und rumpelt dabei mit Gollin zusammen, der auf Platz 4 zurückfällt. Dadurch rücken Bertolini und Ruberti vor. Auf den Rängen 5 und 6 liegen die RML Saleen von Erdos und Goodwin vor Johnny Herbert (Maserati) und Gianni Morbidelli (#13 GPC)
Im Mittelfeld gibts den nächsten Dreher, Bert Longin sorgt für eine Pirouette der #18.
Die Lamborghini profitieren von dem Durcheinander. Andrea Piccini kann auf die neunte Position vorrücken, Beppe Gabbiani klopft an die Tür zur Top 10.

Walter Lechner jr. packt die Siebenmeilenstiefel aus und stellt diese formatfüllend auf dem Gaspedal des Saleen ab. Der Österreicher enteilt dem restlichen Feld Runde um Runde mehr. Hinter ihm drückt Paolo Ruberti mächtig auf Bertolini. Der Pilot aus dem Graham Nash Team fährt auf der allerletzten Rille, wobei der S7R auch schon mal mit schwänzelndem Heck durch die Kurven getrieben wird. Nach 5 Runden hat Ruberti den Maserati geknackkt und ist Zweiter.
Die erste Runde des neunten Laufes zur FIA GT Meisterschaft 2004 gestaltet sich sehr turbulent. Fabrizio Gollin gewinnt den Start vor Walter Lechner und biegt als Erster in die Hotelkurve ein. Es folgen Andrea Bertolini (Maserati)  und Paolo Ruberti (Graham Nash Saleen). Irritiert vom nassen Geläuf dreht sich erst Stephane Daoudi (#19 JMB), dann Phillip Peter (#11) raus in die Rabatte. Beide können aber weiterfahren.

Lechner
Bartels vs. Maques

Nach 10 Runden hat Lechner jr. bereits 8,5 Sekunden Vorsprung auf Ruberti, der wiederum 5 Sekunden vor Bertolini liegt.
Andrea Piccini ist von seinem inzwischen 6. Platz so motiviert, dass er Ausgangs Turn 6 über die Streckenbegrenzung hinausschießt und sich beim Rumpeln über das Gras einen Teil des Unterbodens wegreißt.

Für Konrad Motorsport läuft es derweil gut, Lechner hat nach 13 Runden mehr als 17 Sekunden Vorsprung und Bartels hat es (bedingt durch die Stopwelle) schon auf den fünften Rang geschafft. Nur vier Umläufe später liegt er gar in Führung. Zweiter ist nun Wenlinger im JMB Ferrari F575, der ebenfalls auf Slicks gestartet war.

Michael Bartels liegt inzwischen auf Platz 18 und kämpft mit NGT Pilot Sascha Maassen. Da Vitaphone aber auf Slicks gesetzt hat, tut sich Bartels noch etwas schwer am Porsched vorbeizugehen.

Die rutschige Anfangsphase scheint den Saleen zu liegen. Erdos geht an Gollin vorbei auf Rang 4 und Bartels kann endlich Maassen knacken und vorbei gehen. Als eines der wenigen GT Teams hat man auf Slicks gesetzt, was sich nun auszuzahlen beginnt. Die Intermediate oder Regenreifen bsetückten Teams beginnen nach 15 Minuten mit Stops zum Wechsel auf Slicks.  Gollin in der #2 ist der Erste.

Lambo-Zug
Dann sorgt Beppe Gabbiani für die erste Safety Car Phase des Rennens. Der Italiener zerstört bei einem Ausritt den Unterboden und die Bremsentlüftung sowie den rechten Hinterreifen. Die auf der Strecke liegenden Teile stellen nach Meinung der Rennleitung ein Hindernis für den Betrieb dar.
Lechner jr. kann wieder aufschließen und wird auf Rang 3 in der GT-Klasse geführt.
Rob van de Zwaan gleicht sich Gabbiani an und verliert seine Fahrertür.

Die SC Phase dauert nur zwei Runden, dann geht das Rennen wieder in gewohnter Weise weiter.
Bartels führt vor Wendlinger, Lechner jr., Gollin, Erdos, van der Zwaan und Goodwin.  Dabei kann sich Bartels nur leicht von Wendlinger absetzen.

Als Nachtrag zur Startaufstellung bekommt Lechner jr. eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt, da der Saleen beim Zeigen des 5-Minuten Schilds noch aufgebockt war. Man fällt auf Rang 9 zurück. Dort bekommt Lechner jr. Druck von Bertolini im Maderati. Beide kämpfen mit vollem Einsatz, Bertolini kann sich aber durchsetzen.

Ähnliches bahnt sich auch um Rang 2 an. Gollin kommt mit schnellen Runden an Wendlinger heran und liegt in Runde 31 nur 1,7 Sekunden hinter dem JMB Ferrari. Diesen Abstand verkürzt Gollin stetig auf weit unter einer Sekunde. Die ersten drei liegen nun innerhalb von 3 Sekunden.

Den ersten Ausfall hat GPC zu beklagen. Morbidelli rollt mit dem 575 am Ender der Start-Ziel Geraden aus und lässt das Auto an der Seite stehen.
Bartels und Wendlinger gehen innerhalb von zwei Runden an die Box, Gollin führt vor Erdos und Ruberti.
ufgrund der Trümmer auf der Strecke und des doch recht ungünstig stehenden #13 Ferrari kommt zum zweiten Mal das Safety Car raus.

Da für die GT-Teams sowieso das Zeitfenster für den ersten Stop aufgeht, nutzt fast das gesamte Feld die Chance der SC Phase.

In Runde 42 rumpelt van de Zwaan dem #3 Ferrarivon Stefano Livio hinten links auf die Hecke, wodurch der italienische Renner die Heckstoßstange einbüßt und einen Reifenschaden erleidet. Die #10 Viper bekommt dafür eine Durchfahrtsstrafe, das diese Kollision nach Meinung der Komissare vermeidbar gewesen wäre. Die Viper bekommt beim Stop nach der Strafabsitzung noch gleich eine neue Tür spendiert.

Alzen hat inzwischen den Vitaphone Saleen übernommen und will die Führungsposition wieder erkämpfen. Weit kommt er damit leider nicht. In Runde 50 bricht ein Teil der Aufhängung hinten links, wodurch Alzen einen Highspeed Dreher hinlegt. Als der Saleen wieder zur Ruhe kommt, verfehlen ihn die folgenden Autos nur knapp. Alzen bringt das Auto zurück in die Boxengasse, wo Konrad das Auto direkt in die Garage lotst. Emsige Reparaturarbeiten beginnen, man möchte auf jeden Fall weiterfahren.



Nachdem sich das Feld wieder geklärt hat, ist der Alptraum vieler Teilnehmer wahr geworden, beide Maserati führen das Feld an (Herbert vor Salo).  Dabei hat Herbert ein großes Polster von ca. 45 Sekunden. Dahinter mühen sich redlich Cappellari (#2), Fontes (#8 Saleen), Gardel (#1), Marques (#17( und Deletraz um Anschluss. Hoch her gehts dabei um Platz 3. Jose Pedro Fontes ist extrem gut aufgelegt und fightet heftigst mit Cappellari. In Runde 58 geraten beide etwas heftiger aneinander. Fontes geht als Sieger hervor.

Die Maserati Doppelführung endet in Runde 61, Herbert geht an die Box und übergibt an de Simone. Salo führt. De Simone hat weinger Glück, schon in  seiner ersten Runde gibt es ein Problem mit der Radbefestigung. Der Italiener muss erneut an die Box, wo man den Fehler aber beheben kann.
Wieder auf der Piste ist auch Uwe Alzen. Mit Riesenhals und 13 Runden Rückstand fährt der Betzdorfer eine Rekordrunde nach der anderen.
Hinter Salo bildete sich wieder eine Kampfgruppe. Gabriele Gardel in der #1 läuft auf Capppellari auf und geht nach kurzem Kampf vorbei. Das nächste Ziel heißt Fontes im Saleen. Mit 0,3 Sekunden Abstand fegen die beiden um den Bördekurs. Cappellari steigt aus und übergitb an Bobbi. Daduch rückt Marques auf 3 vor.



Fontes kämpft mit dem Messer zwischen den Zähnen, aber seine Reifen lasse nafch. Gegen Gardel mit relativ frischen Pneus kann er sich nur wenige Runden wehren.  Gardel geht vorbei, Fontes pendelt sich bei einem Abstand von ca. 3 Sekunden wieder ein. Salo hat an der Spitze einen Vorspurng von 43 Sekunden.  Recht gut läufts noch für den Lambo von Deletraz. Der Schweizer fährt auf einem tollen sechsten Rang. Alle Probleme scheinen vergessen.

Marques sogt für angstvolle Gesichter in der Box, als er fast ungebremst durch den Kies ruscht. Die Rauchentwicklung vor dem Abflug lässt erst auf eijnen Defekt schließen. Der Brasilianer war aber einfach nur zu schnell.....

Im Graham Nash Saleen sitzt nun Wolfgang Kaufmann am Steuer. Mit großer Freude nutzt er das Potential des S7R und rückt immer weiter vor. Bis auf Position 3 kann sich Kaufmann vorschieben. Kurz vor seinem Stop springt die Zeittafel sogar auf P2 um, doch da ist er bereits zum Wechsel auf Wall abgebogen.

Ganz vorne gibt Salo richtig Gas. Von kanpp über 40 Sekunden baut der Finne seinen Vorsprung auf eine ganze Runde aus. Der Maserati beherscht das Feld locker. Auch ein kurzer Splash & Dash ändert nichts an der überlegenen Führung. Gollin ist Zweiter, gefolgt von Wendlinger und Bobbi. Da Gollin den Maserati nicht mehr kriegen kann, nimmt er Gas raus. Teamkollege Bobbi kann durch den dadurch eingebremsten Wendlinger aufholen. Bobbi muss Dritter in den Punkten sein, um zumindest noch Chancen auf die Meisterschaft zu haben.
Im Eifer des Gefechts kommt  es dann zum Crahs mit Wendlinger. Bobbi rumpelt dem Österreicher in die hintere Seite, der häält dagegen und drückt Bobbi bis aufs Gras zurück. Eine unschöne Szene in diesem Rennen.
Der Ferrari von Bobbi nimmt dabei Schaden, seine Rundenzeiten fallen auf mittlere 1.35er Zeiten ab.
Wendlinger bekommt dafür eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt. Da aber das Rennende nahe liegt, wird daraus eine 30 Sekunden Strafe gemacht.

Der #4 Saleen (zwischenzeitlich mit Seiler besetzt und um Rang 8 zu finden), kommt zum Stop an die Box. Leider versagt der Anlasser dabei seinen Dienst, der V8 ist für lange Zeit nicht zum Leben zu erwecken. Mit 10 Runden Rückstand wird man später als 19. gewertet.

Nicht belohnt wird die gute Fahrt von Wolfgang Kaufmann. Der dritte Fahrer Jamie Wall ist zu schwach, das Auto fällt aus den Top 10 heraus.