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7. Lauf - Spa-Francorchamps - 31.07.2004
von Markus Berns, Christian Freyer

Freies Training

Bei Temperaturen von über 30 Grad und strahlend blauem Himmel starteten die Teams am heutigen Donnerstag zu ihrer ersten Trainingssitzung über insgesamt 90 Minuten. Die gegenüber dem Testtag deutlich gestiegenen Temperaturen liessen schon erahnen das die Zeiten des Testtag nicht erreicht würden. Als erstes gingen die von Schnitzer eingesetzten BMW Motorsport BMW M3 GTR auf die Strecke. Wie BMW waren auch die Top-Teams der FIA-GT zur Vorbereitung zum Testtag Anfang Juli angereist um mit der Set-Up Arbeit zu beginnen. Jedoch konnten nicht bei allen die Einstellungen übernommen werden.

Walter Lechner jr. :"Ich bin nur fünf Runden bisher gefahren. Aber im Moment haben wir noch ein starkes Übersteuern im Auto. Woran es genau liegt, weiß ich noch nicht genau. Vielleicht haben wir uns bei den Federraten vertan. Eigentlich haben wir nur die Daten, welche beim Testtag herausgefahren wurden, übernommen. Aber scheinbar passen die heute nicht mehr." Auf die Frage, wie er mit den Temperaturen klarkomme, gibt es vom Salzburger die Antwort mit verschmitztem Gesicht: "Unser Auto ist sehr kühl. Da wir Motor und Getriebe hinter uns haben, strömt von vorne nur kühle Luft ins Cokpit. Solte das Wetter so bleiben, wird es uns sicher besser ergehen, als beispielsweise den Ferrari Piloten." In der ersten Sitzung reichte es zu Rang 8 im Gesamt.
"Sämtliche Daten vom Test können wir wegwerfen", so Franz Konrad. "Es passt nichts mehr. Die Übersetzung, das Fahrwerk. Wir mussten wieder bei Null anfangen." Für Spa selbst hat man keine speziellen Teile mitgebracht. Nur XTrac hat das Getriebe weiterentwickelt, insbesondere die Standfestigkeit sei verbessert worden.
Zumindest am Nachmittag schien sich die Arbeit aber auszuzahlen, Doppelführung für Vitaphone / Konrad Motorsport.

Foto: SRO

Probleme gab es bei dem in der GT Klasse führenden #2 BMS Scuderia Italia F550. Noch am Donnerstag war ein Ersatzmotor von Prodrive aus dem englischen Banbury in die Ardennen unterwegs, den man nach dem ersten Training direkt von der Lieferpalette in den Motorraum der Startnummer 2 verbaute. Dies der Grund für die geringe Laufleistung im 2. Training. Trotz der bisher mageren Ausbeute in Spa (4 Starts - 1x 2. Platz; 3x DNF) geht man zuversichtlich ins Rennen. "Wir haben keine speziellen Probleme mit der Strecke in Spa-Francorchamps sondern in der Vergangenheit einfach nur Pech gehabt."

Nach ganzen zwölf Mintuen war das erste freie Training für die Markenkollegen von Graham Nash Motorsport vorbei. Der Saleen rollte Ausgangs La Source mangels Vortrieb aus. Zuerst wurde das Getriebe als Übeltäter vermutet, woraufhin man die Schaltbox wechselte. Im zweiten Training verrauchte dann die Kupplung. Man vermutet nun, dass auch am Morgen schon die Kupplung schuld war. Teameigner Graham Nash hofft, die Reparatur vor Beginn des Quali abschließen zu können.

Unterbrochen wurde die Sitzung zwischenzeitlich nach einem heftigen Abflug der #9 Zwaan´s Viper. Einer der Teamchefs selbst hatte am Steuer der Viper gesessen. Offizielle Aussage war, dass das Gaspedal stecken geblieben ist. Im zweiten freien Training konnte man gar nicht fahren, man hofft, die Viper bis zum Quali wieder herrichten zu können.

Von der Testarbeit der Ferrari Corse Clienti Abteilung profitierte in Spa das GPC Team. An beiden F575 war ein neuer Diffusor zu sehen, der von FCC beim Testtag in Spa erstmals vorgeführt wurde.

Foto: Seikel Racing

"Keine Problem soweit", vermeldet Teamchef Peter Seikel. Der NGT Porsche läuft wie eine Eins. "Wir müssen nur an der Abstimmung noch arbeiten, da wir am Testtag nicht hier waren. Mit der Hitze gibts keine Probleme, die Fahrer schaffen das schon. Und in der Box ist es ja kühl..".
Ähnlich entspannt gab sich Christian Ried aus dem Proton Team: "Bis jetzt läuft es ganz gut. Wir haben vor dieser Veranstaltung alles am Auto gewechselt, was nur irgendwie geht, um jede Fehlerwuelle auszuschalten. Nur den Motor werden wir erst am Freitag tauschen, dafür liegt ein brandneues Aggregat bereit." Von Seiten der Besatzung gibt sich die Truppe zuversichtlich. Man ist schon öfter zusammen gefahren, kennt sich also.

Arbeit hatte hingegen das RJN Team mit seinem brandneuen Nissan. Es gab einen Schaden am Differential. So war die Truppe in der Pause zwischen den Sitzungen mit dem Wechsel des defekten Teils beschäftigt. Vorher konnte man jedoch 21 Runden drehen und mit 2.35,410 Minuten die zehtnschnellste NGT Zeit fahren. In der zweiten Sitzung gab es erneut Probleme, diesmal im Frontbereich. Stand 19.10 Uhr wurde immer noch geschraubt.

Unspektakulär verlief das Training auch für die skurilen Vertigo mit Alfa Treibsatz. "Wir fahren ja das ganze Jahr über in Spa, von daher gab es für uns keine Überraschungen. Alles läuft gut", war aus dem Team zu hören. Interessant bei den Vertigo ist, dass in unterschiedlichen Konfigurationen gefahren wird. Während die #100 mit einem 3,0 Liter Alfa V6 und 950 KG antritt, ist die #101 mit einem 3,6 Liter großen Motor ausgerüstet und bringt 1.100 KG auf die Waage. In Spa sind übrigens zwei Drittel der Vertigo Rennproduktion am Start.

Während der Mühlner GT3 mit der #124 problemlose 32 Runden absolvierte, lief es für das Schwesterauto nicht ganz so unbeschwert. "Dritter und vierter Gang machen uns Sorgen", erzählte Peter Wyss nach den freien Sitzungen. "Fürs Qualifying wird es noch reichen, die nötigen Zeiten werden wir ohne Probleme fahren." Man vermutet, dass sich etwas an der Schaltgabel verschoben hat. Dies wird am Freitag behoben werden.
Als Vorberitung auf Spa waren alle Fahrer, die vor drei Wochen schon feststanden, beim Vortest in Spa, um Strecke und Auto kennen zu lernen. Danach wurden die 2003er Cup Carrera von Mühlner komplett überholt. "Wir haben gute Autos für das Rennen und durch die Betreuung von Mühlner sicher beste Chancen", zeigte sich Wyss zuversichtlich.
   

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