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5. Lauf - Brünn - 30.05.2004


Im tschechischen Brünn kam ordentlich Bewegung ins Fahrerfeld.

Wie schon vor Saisonbeginn angekündigt, erschien Machanek Racing mit zwei NGT Porsche in Brünn. In der #60 wurden Chef Rudolf Machanek und Jaroslav Honzik, in der #61 Istvan Racz und der aus alten DTM Tagen bekannte Josef Venc gemeldet.
Wieder mal an Bord der FIA GT fand sich JVG Racing ein. Vater und Sohn Felbermayr hatten sich in den 2001er Porsche eingemietet. Wie sich die beiden Österreicher nach der langen Pause schlagen sollten, blieb abzuwarten.
Bei Proton war mit Maciej Marcinkiewicz wieder ein dritter Fahrer mit an Bord. Der Pole war bereits in Monza und Valencia an Bord des Porsche zu finden.

Änderungen gabs auch bei den GT. Im #28 Saleen feiert Anthony Kumpen sein Comeback in der Meisterschaft. Der Belgier wird zumindest für den Lauf in Tschechien bei Graham Nash andocken. Gleich zwei Wechsel musste JMB für die #17 vermelden. Der F575 GTC der „Austrian Allstars“ behielt nur noch Karl Wendlinger aus der Stammbesatzung. Toto Wolff musste sich krankheitsbedingt abmelden, ein lange zurück liegender Unfall forderte seinen Tribut. Robert Lechner wurde ins Schwesterauto mit der #18zu Ian Khan und Bert Longin umdirigiert. Neuer Partner von Wendlinger wurde der aus Brasilien stammende Jamie Melo (Euro Formel 300 Meister).

Wegen der Terminkollision mit dem Porsche Supercup am Nürburgring mußte Walter Lechner jr. für Brünn passen. Als Ersatzmann neben Toni Seiler und Franz Konrad wurde Harald Becker verpflichtet, der beim ersen Lauf in Monza erstmal Kilometer im amerikanischen V8 Monster sammeln konnte. Damals allerdings im Graham Nash S7R.

Gar nicht erschienen war Lister Racing. Nach dem Feuer in Hockenheim hatte es das Team nicht geschafft, den „brand“neuen Storm wieder aufzubauen. Warum man nicht mit den zweifellos vorhandenen 2003er Exemplaren antrat, blieb im Dunkeln.

Für Wieth Racing ging das Spiel der Leiden weiter. Nach Hockenheim war man auch in Brünn nicht dabei. Man will sich vorerst auf die Probleme des Autos konzentrieren und später zurückkehren. „Die Entscheidung ist dem Team nicht leicht gefallen“, so Teammanager Florian Hebel. „Insbesondere deswegen nicht, weil die Performance des Autos in den letzen Rennen doch merklich besser geworden ist.“

Somit warteten insgesamt 25 Autos auf den Start der ersten Sitzung.

Freies Training

Bei 13-14° Außentemperatur und wolkenverhangenem, aber trockenem, Himmel begann das fünfte LG Superracing Weekend des Jahres 2004 in Brünn. Überaschend schnell war der Creation Autosportif Lister mit Jamie Campbell-Walter am Steuer. Mit 1.57,969 Minuten war der Brite anfangs sogar schnellstes Auto auf der Piste. Nach Ablauf der ersten 90 Minuten reichte es dann noch für die zweitschnellste Zeit. „Das war eine gute Zeit heute morgen. Allerdings ist sie direkt zu Beginn der Session auf ganz neuen Reifen entstanden. Grundsätzlich liegt Brünn dem Lister und wir sind hier sicher schnell. Allerdings haben wir über die Distanz noch zu viel übersteuern im Fahrwerk, so dass noch einiges zu tun ist“, rapportierte JCW am Freitag Abend.

Eingefangen werden konnte er nur von Michael Bartels und Uwe Alzen im Vitaphone Saleen. Das deutsche Duo unterbot die Zeit wieder einmal mit einem satten Vorsprung, diesmal waren es fast 0,75 Sekunden. Michael bartels: „Am Morgen haben wir verschiedene Reifensätze ausprobiert und das hat gut funktioniert. Für den Nachmittag haben wir dann einmal andere Dämpfer eingbaut, was wiederum gar nicht funktioniert hat. Das werden wir wieder rückgängig machen. Wir sind aber nicht allzu unzufrieden.“ Am leicht verregneten Nachmittag reichte es dann auch „nur“ zum fünften Rang.

Eine gute Teamleistung boten wieder einmal die BMS / CARE Ferrari 550 Maranello. Beflügelt von 1-2-3 Sieg in Hockenheim fuhren Gollin / Cappellari auf Rang Vier hinter Bryner / Calderari / Livio einher und das trotz 100 KG Zusatzgewicht, die auf der Berg und Talbahn in Brünn sicher stärker ins Gewicht fallen müssten.
Die Startnummer 1 landete auf Rang 6 hinter Karl Wendlinger im schnellsten F575er Ferrari.
Warum man langsamster der F550 war, erklärte Matteo Bobbi: „Wir sind am Morgen nur mit harten Reifen gefahren und haben für das Rennen getestet. Gabriele (Gardel) ist zudem noch Longruns mit den gleichen Reifen gefahren. Erst Nachmittags hatten wir Reifen in Medium Mischung aufgezogen, um ein Setup fürs Quali herauszufahren. Fürs Rennen sehe ich aber eine gute Chance, den schließlich habe ich hier letzes Jahr auch mit 100 KG Ballast gewonnen. Diesmal haben wir nur 80 KG!“
Mit dem Medium Reifen konnte man sich von 1.59,313 Minuten auf 1.58,344 Minuten verbessern und damit waren Bobbi / Gardel Schnellste der zweiten Session.

Nicht zufrieden war Karl Wendlinger: „Die Balance vom Auto stimmt irgendwie noch nicht. Zudem fehlt uns noch Grip. Nach Hochenheim und den Test in Frankreich hatte ich ehrlich gesagt etwas mehr erwartet.“

Verbessern konnte sich dagegen Miguel Ramos und Chris Goodwin im #8 RML Saleen. 0,6 Sekunden konnten sie von ihrer Zeit aus der ersten Sitzung noch abknabbern. Goodwin: „Es ist noch nicht die Schnelligkeit, die wir haben wollen.. Aber wir verbessern uns immer wieder Stück für Stück. Und ich denke, wir haben noch eine Menge Raum für Verbeserungen.“ Platz Zwei am Nachmittag sprach Bände.

Der Graham Nash Saleen mit Anthony Kumpen fuhr auf die Ränge 11 und 7. Man beklagte Setup-Probleme und musste ein neues Getriebe einbauen. Kumpen drehte am Nachmittag seine allerersten Runden im Auto. Der Deal war erst am Donnerstag zustande gekommen und Kumpen kam erst nach der ersten Sitzung am Freitag Morgen in Brünn an.

Die nach dem Crash in Hockenheim wieder genesene #9 Zwaans Viper (u.a. mit Klaus Abbelen) landete auf den Rängen 14 und 6 (im Regen). Phillip Peter fand sich mit Partner Fabio Babini auf 7 und 9 wieder.

Ungewohnt weit hinten, nämlich zweimal auf dem 12. Platz, rangierte der #4 Konrad Saleen. Das Fehlen des Topfahrers Lechner jr. machte sich bemerkbar.

Die NGT Bestzeiten teilten sich GPC und Freisinger Yukos diesmal brüderlich. Am trockenen Vormittag waren Pescatori / de Simon mit 2.02,293 Minuten Schnellste, am verregneten Nachmittag fuhren Ortelli / Collard die Bestzeit, der F360 GTC landete knapp dahinter auf 2. Christian Pescatori: „Wir haben neue Reifen von Pirelli ausprobiert, die sich als sehr schnell herausgestellt haben. Unser Problem ist aber, dass wir Freitags und Samstags immer schnell sind und im Rennen dann Probleme auftauchen. Irgendwas geht immer schief. Aber wir liegen in den Punkten nicht allzu weit zurück und wir sind erst beim fünften Rennen.“
Zufrieden auch Emmanuel Collard: „Wir haben in Session 2 die schnellste Zeit gesetzt, ich bin zufrieden. Zwar war das Auto heute schewer zu fahren, wir haten starkes Übersteuern, aber mit neuen Reifen besserte sich das.“

Erleichtert war Horst Felbermayr jr.: „Es hat eine Zeit gedauert, wieder einen Rhythmus zu finden. Aber das Auto läuft gut und ich bin ganz glücklich damit.“ Für die Zukunft wünscht man sich noch das Rennen in Spa sowie zwei weitere Läufe bestreiten zu können. Im freien Training reichte es zu den Rängen 6 und 7 in der NGT.

Die beste Rundenzeit von Proton wurde im zweiten feuchten Training gefahren. Dort waren die Rieds Schnellste im „Verfolgerfeld“.  


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