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4. Lauf - Hockenheim (D) - 16.05.2004
von Markus Berns, Christian Freyer
   
Das Rennen

Im Gegensatz zum sonnigen und hellen Samstag zog sich das Wetter am Sonntag düster zu. Nach dem Warm-Up ließ Lister Teamchef Laurence Pearce noch den Wechsel auf Regenreifen üben, auch wenn der Wetterbericht "eigentlich" kein Wasser aus der Himmelsschleuse vorhersagte.

Sonnig war dagegen die Laune bei Konrad und Proton, beide Autos konnten nach den Problemen im Warm-up wieder rechtzeitig hergerichtet werden. Das Problem am Vitaphone Saleen war der Anlasser, laut Franz Konrad habe man diesesn Schaden aber beheben können. Proton Competition musste hinten links einiges ersetzen. Die Zeit reichte aber immerhin noch zum groben vermessen des GT3-RS.

Zuversichtlich war Klaus Abbelen, man hatte das Pech wohl endlich abgeschüttelt. "Im Warm-Up waren die Zeiten konkurenzfähig, das lässt hoffen."

GT:
17 Fahrzeuge schickte der Rennleiter um 11.20 Uhr auf die 3h oder 500 Kilometer lange Reise. Walter Lechner jr. konnte die Führung durch die erste Kurve retten und versuchte in seiner üblichen Taktik dem Feld zu entfliehen. Doch die Luft ist dünner geworden bei den GT und der Österreicher konnte sich nicht mehr als 2 Sekunden herausfahren. Es folgten Michael Bartels und Kark Wendlinger, sowie ein glänzend aufgelegter Christophe Bouchut, der mit der alten Viper mächtig Druck ausübte. Nicht ganz folgen konnten Bobbi, JCW, und Paolo Ruberti.
Noch in der zweiten Runde kaschte sich Thomas Erdos Fabio Babini im Ferrari und war damit Letzter in den Punkten. Val Hillebrand hatte die #9 Zwaan´s Viper derweil schon von 24 auf 11 nach vorne gebracht.

Erdos dachte aber nicht daran, sich mit dem mageren einen Pünktchen für Rang 8 abspeisen zu lassen und so schloss er auf Ruberti im Graham Nash Saleen auf und übte massiv Druck auf den Italiener aus. Dem wurde das nach einer Runde zuviel und Erdos war schon Siebter.

Weiter vorne gings ebenfalls ans Eingemachte. Bobbi (#1 BMS) schloss auf den immer noch stark fahrenden Bouchut (#10 Zwaan´s) auf und bremste sich sauber am Ende der Parabolica in Runde 7 an der Viper vorbei. Damit war Bobbi Vierter.
Ein Umlauf später, fabrizierte Erdos das gleiche Kunstück bei Jamie Cambell-Walter, wenn auch optisch spektakulärer. Der Portugiese presste seinen RML Saleen fast im Rallye-Style quer ums Eck am Lister vorbei.  
Und für JCW war der Druck dadurch nicht weg. Von hinten schlüpften sofort Ruberti und Barbaso (#8 RML Saleen) in die Verfolgerrolle.  Neueinsteiger barbasa etablierte sich in der Gruppe und überholte Ruberti in Runde 10 am Eingang zur Parabolica.

Ganz vorne werden dagegen die Positionen weiter gehalten. Lechner jr. führte weiter mit zwei Sekunden auf Bartels und Wendlinger. Die beiden letztgenanten lagen zu dem Zeitpunkt ca. 1 Sekunde auseinander.

Das Drama für Konrad begann in Runde 14. In der ersten Rechts nadch der Spitzkehre wird Lechner jr. urplötzlich langsam, Bartels und Wendlinger ziehen vorbei. Als der Saleen an die Box kommt ist recht schnell die Diagnose gestellt, die Antriebswellenführung ist defekt. Man schiebt has Auto in die Boxengasse und beginnt zu reparieren.

Somit führte also Michael Bartels im Vitaphone Saleen. Letzter in den Punkten: Fabio Babini. Schnellster Mann auf der Strecke: Karl Wendlinger.

Als wenn Zwaan´s Racing nicht genug gestraft worden wäre an diesem Wochenende, brummte die Rennleitung der #9 eine Durchfahrtsstrafe wegen Frühstarts auf.  Zudem fegt Hillebrand einmal durchs Kiesbett und braucht dadurch fast vier Minuten für die Runde. Der Rest des Feldes beginnt dagegen schon mit den Routinestops, als Erster kommt Patrick Pearce im neuen Lister Storm herein. Wendlinger beendet fast das Rennen, als er in der Sachskurve fast keinen Sprit mehr hat. Im Schongang und mit Benzindämpfen getrieben, rollt der Ferrari an die Box. Toto Wolff übernimmt.
Währenddessen wird man bei Konrad auch fertig und schickt den gelben Saleen, nun mit Toni Seiler am Steuer, wieder ins Rennen. Man liegt am untersten Ende des Feldes. Der Schweizer dreht allerdings die schnellsten Runden aller Teilnehmer. Er fährt niedrige 1.38er Zeiten.

Das eine Elend scheint ausgestanden, das andere geht weiter. Klaus Abbelen hatte die Viper #9 gerade übernommen, da rauscht das Reptil iin der Sachskurve ungebremst in die Reifenstapel. Das böse ENde eines furchtbaren Wochenendes. Abbelen entsteigt der Viper aber glücklicherweise unverletzt.

Der Stand nach dem ersten Renndrittel:
1. #5 Vitaphone Saleen
2. #1 BMS Scuderia Italia Ferrari F550
3. #8 RML Saleen
4. #17 JMB Ferrari F575
5. #11 GPC Ferrari F575
6. #2 BMS Scuderia Italia Ferrari F550
7. #27 Creation Lister Storm
8. #3 CARE Ferrari F550

Der Graham Nash Saleen, den Wolfgang Kaufmann als dritter Pilot steuern soll, liegt auf Rang 11. Toni Seiler muss den Saleen nach kurzem Gastspiel endgültig abstellen.

Nach Absolvierung der ersten Stopwelle liegt wieder Michael Bartels in Frront. Dank kluger Taktik führt der Vitaphone Pilot mit satten 30 Sekunden Vorpsrung. Bis dahin ist Bartels 41 Runden durchgefahren.
Spannend wirds auf den Plätzen 3,4 und 5. Toto Wolff macht sich am Heck des #8 Saleen zu schaffen, während Phillip Peter mächtig nah an Wolff herankommt (0,4 Sekunden). In Runde 49 zieht Peter vorbei und ist Vierter.

Kurz vor Ablauf der maximal erlaubten Fahrtzeit (55% der Renndistanz für einen Fahrer) kommt Bartels in die Box und übergibt an Uwe Alzen. Der reiht sich auf Platz 5 wieder ein.

Kleine Irritation derweil bei der achtplatzierten Lilian Bryner. Sie dreht ihren Ferrari einmal um die eigene Achse und verliert den Anschluss.

Goodwin, Peter und Wolff bringen weiter Leben in die Bude und bekämpfen sich mit nem ganzen Messerblock zwischen den Zähnen. Zu allem Übel gesellt sich auch noch ein blenden aufgelegter Uwe Alzen zu dem Haufen. Als Erster muss Tot Wolff dran glauben. Alzen zieht vorbei und ist Vierter. Phillip Peter will diesem Druck entfliehen und versucht den zweitplatzierten Goodwin am Ende der Start-Ziel Geraden zu überholen. Goodwin macht die Tür aber zu und Peter muss sich wieder hinten anstellen. Dadurch rückt Alzen noch näher ran und die Plätze 2 - 4 liegen innerhalb einer Sekunde.  Toto Wolff kann das Tempo nicht mitgehen und fällt zurück, sein Abstand beträgt vier Sekunden zu Alzen. Lange kann sich auch Wolffs ehemaliger Teamkollege Peter nicht erwehren, in Runde 60 ist der Vitaphone Saleen auf Platz 3 angekommen.

In der gleichen Runde verabschiedet sich Erdos im #7 Saleen aus dem Rennen, die Bremsanlage macht schlapp.

Runde 61 sieht das vorläufige Ende der Eroberungstour von uwe Alzen. Er überholt Goodwin im #8 RML Saleen und ist nun hinter Gardel Zweiter. Der Italiener hat 21 Sekunden Vorsprung. Allerdings fährt der Betzdorfer zwischen 1 und 2 Sekunden schneller pro Runde als der Rest des Feldes. Der Vorsprung schmilzt.
Goodwin geht den anderen Weg, er wird immer langsamer und fällt zurück. Der nächste Boxenstop rettet vor weiteren Demütigungen auf der Strecke.

Knapp vor Ende des zweiten Drittels kann Wolfgang Kaufmann den Rennanzug wieder ausziehen, sein Partner Lancieri parkt den GNM Saleen im Gras. Feierabend.

Uwe Alzen behält seine schnellen Rundenzeiten bei. Bis Runde 67 hat er den Abstand um 13 auf 8 Sekunden zusamengeschrumpft. Gardel scheint sich der Gefahr, die ihm von hinten droht,  nicht bewusst zu sein, denn in den nächsten zwei Umläufen ist Alzen nur noch eine knappe Sekunde hinter dem BMS Ferrari.  In Runde 70 ist er ganz unspektakulär vorbei und Führender.
Die zweite Boxenstopreihe beginnt, wodurch Alzen seinen Vorsprung auf den jeweils zweitplatzierten in Ruhe ausbauen kann. Am Ende der Stops hat einen Riesenvorspurng von 1.16 Minuten. Dabei fährt er immer noch die schnellsten Runden des Feldes.
Der Stand nach 75 Runden:
1. Uwe Alzen
2. Mattheo Bobbi
3. Robert Lechner
4. Fabio Babini
5. Barbosa
6. Fabrizio Gollin
7. Stefano Livio
8. Jamie Campbell-Walter

Zwischen Babini und Lechner geht es hoch her. Babini überholt den Österreicher, der sich zwar inständig wehrt, aber nicht zurückschlagen kann.

Runde 80 macht das Drama für Konrad dann perfekt. Uwe Alzen kommt an die Box und die Mechaniker öffnen die Motorabdeckung. Wieder Probleme mit dem Anlasser? Jedenfalls verschwindet der Saleen in der Boxengarage und ward nicht mehr gesehen.

An der Spitz liegen mit Bobbi, Babini und Lechner nun drei Fererari. Dabei hat Bobbi einen Vorsprung von 24 Sekunden.

Das letzte Renndrittel ist schließlich an Dramatik nicht zu überbieten. Kurz nach dem Aufall von Vitaphone brennt Tom Coronel im Lister im wahrsten Sinne des Wortes ein Feuerwerk ab. Nach der Einfahrt ins Motodrom schießen Flammen aus der Font des "brand"neuen Listers. Coronel bringt das Auto im Kies zum Stehen und die Marshalls löschen druaflos. Allerdings hat das britische Urtier nicht vor abzukühlen und brennt noch munter rundenlang weiter.

Und es geht weiter. Thomas Bleiner im #18 JMB Ferrari 575 hat einen Reifenschaden hinten rechts zu beklagen und muss an die Box. Eine Runde später fängt auch die 17 von Robert Lechner an hinten links zu qualmen. Der junge Österreicher fährt aber erstmal weiter. doch der Reifen macht das nicht lange mit, in Runde 87 löst sich ein Teil des Gummis von der Felge und platziert sich ungünstig in der Ideallinie des Motodroms. Lechner muss an die Box, der vierte Platz ist futsch.

barbosa im #8 Saleen überracht die Gemeinde, alser Babini überholt und plötzlich auf Rang 2 geführt wird. Bobbi hat einen Vorsprung von 22 Sekunden auf Barbosa. der muss allerdings nochmal zu einem Splash & Dash reinkommen. Robert Lechner hat derweil neue Reifen bekommen und ist nur noch Achter.
Die von ihm hinterlassenen reifenfetzen auf der Fahrbahn verursachen in den Runden 91 bis 95 eine Safty Car Phase, damit die Rennleitung dei Strecke säubern lassen kann.

Als Quittung dafür kassiert Lechner gleich noch einen Reifenschaden hinten links. Das Team gibt an der Box auf.
Richtig spannend wird es wieder nach Freigabe der Strecke. Bobbi hat nur noch 0,5 Sekunden Vorsprung auf Babini, der wiederum 4,8 Sekunden vor Gollin liegtö. Babini und Bobbi beginnen einen harten Fight um die Führung. Seite an Seite geht es um den 4,5 Kilometer langen Kurs. In Runde 96 siegt vorerst Babini im GPC Ferrari. Aber eben nur vorerst. Denn in der vorletzen Runde, babini kann sich fast drei Sekunden absetzen, ereilt Babini ein Schaden vorne links beim Anbremsen der Spitzkehre. Der F575 bleibt bewegungsunfähig liegen und die drei Care Ferrai führen nun im Dreierpack das Rennen an. In den letzen zwei Runden passiert nichts mehr und die Startnummern 1, 2 und 3 überqueren die Ziellinie als 1., 2. und 3. in genau der richtigen Reihenfolge. barbosa verliert durch ein Bremsproblem noch den verdienten vierten Rang und wird nur Achter.

NGT:

Zu Beginn des Rennens sieht es so aus, als würden wir die übliche Kost aus zwei führenden Freisinger Porsche und dem hinterherhechelnden GPC Ferrari zu sehen bekommen. Luhr, Ortelli, de Simone lautet die Reihenfolge der Spitzengruppe. Doch Fabrizio de Simone drückt alles aus dem F360 heraus was geht und bezwingt Stephane Ortelli. Mit gerade mal 0,5 Sekunden Abstand düst er dann hinter Lucas Luhr her. Über fünf Runden geht das so, bis de Simone an LOuhr vorbeigehen kann. Ortelli konnte durch diesen Kampf aufschließen und hängt direkt an Luhr dran.

Das restliche NGT Feld beschäftigt sich nicht groß miteinander. Vasiliev ist Vierter vor Christian Ried, Bruno Barbaro und Jan Vonka.

Ortelli macht kurzen Prozeß mit Luhr und holt sich die zweite Position. Der Youngster aus dem Porsche Stall lässt das aber nicht lange auf sich sitzen und kontert eine Runde später. Während sich die Freisinger Jungs bekriegen, bekommt de Simone Oberwasser und zieht auf 2,5 Sekunden davon.
Das dritte Freisiinger Auto mit Vasiliev am Steuer macht derweil mit Rauch auf sich aufmerksam. Aus der linken Ecke des Hecks quillt dieser und provoziert die schwazr-orangene Flagge. Vasiliev kommt rein und stellt den RSR ab, Motorschaden.
Damit ist Christian Ried Vierter.

Eine Positionsfveränderung gibt es erst wieder am Ende des ersten renndrittels, als de Simone zur Box kommt. Luhr geht in Fürhung.  Durch die ebenfalls laufenden Stops der GT liegt der Deutsche auf dem sechsten Gesamtrang.
Die Führung erübrigt sich natürlich wieder, als Luhr an Maassen übergibt.

Dann kehrt die große Ruhe im zweiten Drtttel des Rennens ein. Die Positionen sind bezogen, die Abstände vergrößern sich.
Erst als der #62 Ferrari einen langen zweiten Stop absolviert, gehen die Porsche RSR vorbei und belegen die  Ränge 1 und 2. Schließlich gibt es noch den Aufall des AB Motorsport Porsche RS zu vermelden. In Höhe der Boxengasseneinfahrt verabschiedet sich die Aufhängung hinten rechts, der Porsche bleibt mitten auf der Strecke liegen.

Bis zum Zieleinlauf ändert sich nichts mehr am Klassement. So spannend das Rennen zu Beginn war, so vorherseehbar war der Ausgang der zweiten Rennhälfte. Luhr / Massen gewinnen mit 0,8 Sekunden Abstand vor Ortelli / Collard und de Simone / Pescatori. Christian und Gerold Ried werden Vierte. Sie müssen kurz vor Rennende noch einmal an die Box, um den linken Vorderreifen erneut zu wechseln.




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