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2. Lauf - Valencia (E) - 18.04.2004
von Markus Berns, Christian Freyer
Fotos von FIA-GT
   
Das Rennen

Die Wolken am spanischen Himmel sind wieder aus dem Wochenende zurück, doch bleibt es heute trocken, wenn auch nicht unbedingt warm.
Warm ums Herz wird sicherlich Franz Konrad beim Start des Feldes um 11.15 Uhr Ortszeit., können sich seine beiden Saleen doch an der Spitze des Feldes behaupten. Uwe Alzen führt vor Walter Lechner, dahinter die beiden BMS Ferrari von Bobbi und Gollin. Viel Pech zu Beginn schon für Paolo Ruberti, an seinem #28 Graham Nash Saleen bricht gleich in der ersten Runde eine Antriebswelle. Dabei hatte man mit Startplatz 7 eine gute Ausgangsposition für das Rennen.
Während die Konrad Saleen zwischen 2 und 3 Sekunden Abstand zwischen sich lasen, geht’s bei den BMS Autos hoch her. Teilweise liegen nur 0,3 Sekunden zwischen der #1 und der #2.
Einen guten Start erwischt auch Kollege Stefano Livio, der den #3 CARE Ferrari von 9 auf 6 bringt und sich hinter Oliver Gavin im Lamborghini festsetzt.
Miguel Ramos wirft zwischenzeitlich seinen RML Saleen in den Kies und muss zum Auffassen von neuen Pneus an die Box, die Top Ten rutscht damit erstmal in weite Ferne.

Kaum ist der Portugiese an der Box erschienen, bahnt sich das nächste Saleen Drama an. Uwe Alzen wird in Runde 9 urplötzlich langsam und zieht eine beachtliche Rauchfahne hinter sich her. Turn 5 bedeutet dann das frühe Ende des Vitaphone S7R und damit bereits den zweiten Ausfall im zweiten Rennen nach jeweils sehr guten Leistungen im Training. Michael Bartels: „Uwe hat über Funk gemeldet, dass die Kupplung hinüber ist. Das ist alles sehr frustrierend.“ Nach gerade mal 13 Rennminuten eine sehr verständliche Aussage.....

Lechner führt nun das Feld an. Die Punkteränge hinter Gavin füllen nun Hezemans (GPC F575), Erdos (RML Saleen) und Bouchut (Zwaans Viper). Der schnellste Lister ist das Creation Exemplar mit Jamie Campbel-Walter am Steuer auf Platz 10. Der Brite hat kurz darauf einen Logenplatz, denn die vor ihm fahrenden Erdos, Bouchut und Wendlinger finden scheinbar gefallen aneinander und rücken eng zusammen. Alle drei liegen innerhalb einer Sekunde. Und als ob das noch nicht genug wäre, macht man im Laufe der nächsten Runden noch gemeinsam Jagd auf Mike Hezemans. In Runde 18 drückt sich Thomas Erdos am Niederländer vorbei auf Rang 6.


Ganz vorne bliebt Walter Lechenr vorerst unbehelligt, er hat im Schnitt 5 Sekunden Luft nach hinten. Dahinter ist jedoch ein weiterer Brandherd. Gollin pusht mit allem was drin ist, um Matteo Bobbi den zweiten Rang abzuluchsen. 0,5 Sekunden trennen die Kontrahenten.
Zwischendurch fährt Oliver Gavin im anfangs belächelten Lambo die bis dahin schnellste Rennrunde (1.33,645 Minuten) und robbt sich langsam aber sicher an Bobbi ran.

Der wirkt ob des unerwarteten Gegeners irritiert und verliert etwas die Fühlung nach vorne. Gollin nutzt die Gunst der Stunde, rauscht vorbei  und macht Jagd auf Lechner. Binnen drei Runden verkürzt er den Abstand auf den Konrad Piloten um 1,5 Sekunden.
Gleich zwei Ferraris verschwinden schon in Runde 22 in die Boxengasse. Mike Hezemans macht einen sehr frühen Routinehalt und übergibt an Emmanuele Naspetti, während der Wieth Ferrari von Wolfgang Kaufmann leider in die Box geschoben wird. Den Stop von Hezemans nutzt Phillip Peter im zweiten GPC 575 aus und rückt mit Platz 8 auf die Punkteränge vor. JCW ist nun Neunter.
Gollin hat nur noch 2,4 Sekunden Rückstand auf Lechner und saugt sich immer weiter an den Führenden ran.
Bei Lister wird dagegen weiter gelitten. Von Platz 17 aus gestartet und nicht richtig in Gang gekommen, rodelt Paul Knapfield in der ersten Kurve nach Start/Ziel in den Kies. Dabei gräbt er den Lister ordentlich ein, so dass eine Befreiung aus eigener Kraft nicht mehr möglich ist.

In Runde 32 kommt Lechner an die Box und übergibt den gelben Saleen an Copilot Seiler. Der Stop dauert aufgrund eines zusätzlichen Check etwas länger als üblich. „Ich habe vorne links irgendwas gespürt“, erklärt Walter Lechner jr. den frühen Halt. Es wird aber nichts gefunden und der Schweizer Seiler fährt weiter. Naspetti bringt den #13 GPC Ferrari zum zweiten Mal rein, es gibt Probleme mit der Lichtmaschine. Die Schrauber können helfen und schicken den 575 GTC wieder auf die Strecke.

Ein weiterer Kiesaufenthalt wird von Stefano Livio im #3 F550 gemeldet. Ähnlich wie Knapfield buddelt er sich armeemäßig ein, erst ein Streckenpostenkommando kann ihn retten und an eine sichere Stelle ziehen.

Gollin führt nun vor Bobbi und Gavin. Erdos gibt derweil an Newton ab und Val Hillebrand kommt endlich zu seinen ersten GT Rennkilometern in der #10 Viper.

Die liegt zum Zeitpunkt der Übergabe auf Platz 10. Alle anderen Teams lassen sich anstecken und absolvieren nun ebenfalls in den Runden 35 bis 40 ihre Stops. Wieth schickt seinen F550 auch wieder auf die Strecke, nun mit Castro (nein, er kommt nicht von Kuba...) am Volant.

Nachdem alle Sprit und Reifen nachgefasst haben führt doch tatsächlich der Lamborghini Murcielago von Kox / Gavin. Kox führt sogar mit satten 12 Sekunden Vorsprung. Gavin hat aber eine Einschränkung nach seinem Stint zu berichten: „Bislang läufts gut, aber es ist vedammt heiß in dem Auto.“
Die neue Reihenfolge: Kox, Cappellari, Babini, Maassen (schnellster NGT auf Rang 4!), Gardel, Wolff, Collard, Seiler, Derbyshire, Newton, Hillebrand.
Toto Wolff ist auf Rang 6 am schnellsten unterwegs und fährt die beste Rundenzeit bis dato. Als die GT wieder ihren Rennrhythmus gefunden haben, werden die Top 10 um die NGT Autos bereinigt. Gardel kommt an Babini vorbei und die BMS Fahrer Cappellari und Gardel beginnen am Lambo Vorsprung zu knabbern. Dabei ist Gabriele Gardel der Schnellere auf der Strecke. Innerhalb von zwei Runden verkürzt er dabei den Abstand auf Cappellari von 2 auf 0,5 Sekunden.

Den insgesamt schon dritten Stop fürs Auto muss Naspettei (#13 GPC) hinnehmen. Die Lichtmaschine macht schon wieder Ärger. Zwischendurch hatte er noch eine Durchfahrtsstrafe kassiert, weil das Auto beim Auftanken aufgebockt war und nicht reglementskonform auf dem Boden stand.

Cappellari und Gardel beharken sich weiter. Zwar lässt sich Gardel immer wieder leicht zurückfallen, doch die Angriffe erfolgen weiter in schöner Regelmäßigkeit.

Nicht so gut läuft es dieses Wochenende für Henrik Roos. In allen Sitzungen nie besser als Rang 14, im Rennen unter „ferner liefen..“ und in Runde 56 versenkt der Schwede das rote Reptil im Kies. Kurz darauf kann es aber weitergehen.

Ob des Kampfes zwischen den BMS Jungs, kann Peter Kox fröhlich von dannen fahren und den Vorsprung, welcher zwischenzeitlich auf 9,8 Sekunden geschmolzen war, wieder auf über 20 Sekunden ausbauen. Eine überzeugende Vorstellung auch von Toto Wolff auf Platz 4. Die BMS Ferrari rücken in Sichtweite.


Runde 59 verzeichnet einen Abstand von 1,1 Sekunden zwischen den Rängen 2 und 4. Das bloße Hinterherfahren reicht dem Österreicher aber nicht und er beginnt neben Gardel aufzutauchen. Der vierte Ferrari im Bunde, Fabio Babini im #11 GPC F575, liegt etwas zurück auf Platz 5. Es folgen Seiler und Derbyshire (Creation Lister).
Naspetti gibt nach 64 Runden endgültig auf, Teamkollege Babini muss mit Problemen an der Radnabe an die Box. Beide Autos verschwinden in der Boxengarage und werden als Ausfall bekannt gegeben. Seiler ist jetzt also Sechster.

Im Ferrari Dreierpack geht’s dagegen munter zur Sache. Gardel kann sich endlich Cappellari vorknöpfen und schiebt sich auf Position 2 vor. Wolff will nacheifern und setzt Cappellari unter Druck. Zeitgleich biegen schließlich beide in die Boxengasse ab und überlassen den Kampf ihren Partnern Gollin und Robert Lechner.

Und wieder beginnt die Boxenstop-Orgie. An der #8 (Goodwin / Ramos) muss dabei der Anlasser gewechselt werden, sie fallen weit zurück.
Kox / Gavin verlieren die Führung durch einen unsauberen Boxenstop, der fast 45 Sekunden dauert. Platz 4 sagt der Zeitenmonitor, als der schwarze Lambo wieder um den Kurs fegt. Es führt Gollin vor Bobbi und R. Lechner. Hinter dem Lambo liegen W. Lechner, sein Landsmann Bliener (#18 JMB F575) und Campbel-Walter.

Walter Lechner drückt aufs Tempo und bedrängt Gavin. Runde 81 dokumentiert dann den Platzwechsel. Gavin ist nun Fünfter und Walter macht Jagd auf Robert. Gavin hält Anschluss und ca. 0,7 Sekunden Abstand.

8 Runden braucht Walter Lechner jr. zum aufschließen und überholen, dann ist er Dritter im Gesamt hinter den beiden BMS Ferrari. Gavin zieht nach und überholt ebenfalls Robert Lechner (#17 JMB).

Klaus Abbelen darf seinen Stint gerade mal 9 Runden genießen, dann gibt das Getriebe seiner Viper den Geist auf und ein Wochenende des Leides hat endlich sein Ende gefunden.

30 Minuten vor Schluss beginnen Gavin und Lechner einen schönen Kampf um Rang 3. Gavin hängt sich immer wieder an das Heck des Saleen und zeigt seine Überholabsichten. In Runde 94 kann Lechner nichts mehr dagegen tun und Gavin geht vorbei. Der Lambo ist damit auf einem Podestplatz!


Freiwillig geschieht dieser Platzwechsel jedoch nicht, denn eine Antriebswelle im Saleen ist kaputt und Walter Lechner jr. muss das Auto schweren Herzens an der Box abstellen. Wieder ein Doppelausfall für Konrad und ein paar weitere graue Haare mehr für den Teamchef.


Robert Lechner und JCW rücken gerne auf die Ränge 4 bzw. 5 nach. Es folgen Bliener, Arjan van der Zwaan und Stephane Daoudi im #19 JMB Ferrari.
Arjan besucht kurz vor Torenschluss ein Kiesbett, so dass Thomas Erdos im Saleen wieder in die Punkte kommt. Erdos kassiert auch gleich die JMB 550er von Bliener und Daoudi ein. Von den Rundezeiten her liegt er auf dem gleichen Niveau wie JCW, der einen Platz vor ihm fährt. Der Brasilianer Erdos gibt alles und kann den Briten im blauen Lister zu Beginn der Start/Ziel Geraden in Runde 104 abfangen. JCW versucht zwar zu folgen, kann aber erst 8 Umläufe später wieder auf Platz 5 vorfahren, weil Erdos wegen Spritmangels langsamer wird.

Ganz vorne passiert nichts mehr . Gollin hat 24 Sekunden Vorsprung, der Lambo holt seinen ersten Podestrang und JMB schaffte es, alle 575er in die Punkte zu bringen (4, 7. und 8. der GT Klasse)







Rennergebnis
Pos Nr.
Klasse Fahrer
Fahrzeug Zeit Runden Abstand
1

2

GT Cappellari/Gollin Ferrari 550 Maranello 3:01:01.276 112
148.67
2

1

GT Bobbi/Gardel Ferrari 550 Maranello 3:01:25.096 112 23.820 148.35
3

29

GT Kox/Gavin Lamborghini Murcielago 3:02:03.139 112 1:01.863 147.83
4

17

GT Wendlinger/Wolff/Lechner Ferrari 575M Maranello 3:02:21.356 112 1:20.080 147.58
5

27

GT Campbell-Walter/Derbyshire Lister Storm 3:02:24.335 111 1 LAP 146.23
6

7

GT Erdos/Newton Saleen S7 3:00:53.975 110 2 LAPS 146.12
7

99

N-GT Maassen/Luhr Porsche 996 GT3 RS 3:02:11.904 110 2 LAPS 145.07
8

18

GT Longin/Khan/Bleiner Ferrari 575M Maranello 3:02:23.553 110 2 LAPS 144.92
9

19

GT Gosse/Garbagnati/Daoudi Ferrari 575M Maranello 3:02:19.567 108 4 LAPS 142.34
10

62

N-GT Pescatori/Simone Ferrari 360 Modena 3:01:01.977 107 5 LAPS 142.03
11

10

GT Zwaan/Bouchut/Hillebrand Chrysler Viper GTS 3:01:29.922 106 6 LAPS 140.34
12

50

N-GT Ortelli/Collard Porsche 996 GT3 RS 3:01:36.905 106 6 LAPS 140.25
13

77

N-GT Vasiliev/Fomenko Porsche 996 GT3 RS 3:01:27.289 102 10 LAPS 135.07
14

8

GT Goodwin/Ramos Saleen S7 3:01:55.751 102 10 LAPS 134.72
15

69

N-GT Ried/Ried/Marcinkiewicz Porsche 996 GT3 3:02:26.628 102 10 LAPS 134.34
16

57

N-GT Vonka/Konopka Porsche 996 GT3 3:01:31.091 99 13 LAPS 131.06
17

4

GT Lechner/Seiler/Konrad Saleen S7 2:33:50.702 94 18 LAPS 146.82
18

28

GT Villarroel/Ruberti/Lancieri Saleen S7 3:01:18.713 92 20 LAPS 121.93
19

9

GT Zwaan/Roos/Abbelen Chrysler Viper GTS 2:19:22.335 79 33 LAPS 136.20
Nicht in Wertung
--

11

GT Peter/Babini Ferrari 575M Maranello 1:46:46.611 66 D.N.F. 148.53
--

13

GT Naspetti/Hezemans Ferrari 575M Maranello 1:43:56.841 59 D.N.F. 136.39
--

22

GT Kaufmann/Castro Ferrari 550M Maranello 1:58:23.741 58 D.N.F. 117.71
--

58

N-GT Vivancos/Reyes Ferrari 360 Modena 1:22:41.610 45 D.N.F. 130.76
--

3

GT Livio/Calderari/Bryner Ferrari 550 Maranello 52:11.340 33 D.N.F. 151.94
--

14

GT Knapfield/Pearce/Coronel Lister Storm 45:34.441 28 D.N.F. 147.63
--

5

GT Bartels/Alzen Saleen S7 12:35.406 8 D.N.F. 152.69
Schnellste Rennrunde
-- 5 GT Bartels/Alzen Saleen S7 1:32.241 2 97.12mph 156.30
-- 99 N-GT Maassen/Luhr Porsche 996 GT3 RS 1:36.024 3 93.29mph 150.15


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