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6. Lauf - Oschersleben - 8.8.2004

von Guido Quirmbach

Erneut großartige Kulisse beim sechsten Lauf zum Porsche Carrera Cup in Oschersleben. Bereits im Training gab es einige Überraschungen: Nicht die Pole von Mike Rockenfeller, aber dahinter standen Jörg Hardt, Richard Lietz und Chris Mamerow, erst auf Rang fünf der Mitfavorit Wolf Henzler. 20 Fahrzeuge waren in der Magdeburger Börde am Start, darunter mit Arkin Aka und Michael Raja zwei absolute Cup-Neulinge, sowie mit Marco Seefried jemand, auf den fast schon das Attribut Routenier passt, war er doch in den beiden letzten Saisons im Supercup im Team von Gottfried Kadach am Start. In Oschersleben fuhr Seefried bei Molitor-Racing.

Zwillinge sind ein besonderer Schlag Menschen, beide tun oft unbewusst das gleiche wie der andere. So auch beim Start in Oschersleben, sowohl Alfred als auch Robert Renauer fabrizierten einen Frühstart! Damit waren beide IBEX-Autos vom Team Herberth bereits durch die entsprechende Drive trough im Hintertreffen.
Vorn gelang Mike Rockenfeller ein sauberer Start, auch Hardt hinter ihm kam gut weg. Chris Mamerow auf dem zweiten UPS-Auto beschleunigte Richard Lietz aus, der sich aber noch vor Wolf Henzler in die erste Kurve einreihen konnte.
Jörg Hardt setzte den Tabellenführer unter Druck, ebenso Teamkollege Henzler den Österreicher Lietz, der seinerseits einen Weg vorbei an Chris Mamerow suchte. Vorbei kamen beide emc-ARAXA-Autos jedoch erst mal nicht. Doch zwischen den beiden Kampfgruppen wurde die Lücke  immer größer, Henzler musste verzweifelt mit ansehen, wie sich seine Rivale um Titel Rockenfeller immer mehr absetzte. Allerdings konnte der Neuwieder Jörg Hardt nicht abschütteln, der sich im Windschatten hielt, an einen Angriff war allerdings nicht zu denken.

Beide Molitor – Wagen von Oleg Kesselmann und Marco Seefried waren mittlerweile mit Kupplungsschaden ausgefallen. Unter den ersten sieben tat sich dann eine zeitlang gar nichts, bis hin zu Christian Menzel konnte man den Eindruck gewinnen, als schone jeder Fahrer seine Reifen für den Endspurt. Der GT-3 gilt mit dem schweren Boxermotor im Heck seit je her nicht gerade als reifenschonend, dazu gilt die 3,7 km lange Strecke in Oschersleben als reifenmordend!

Das deutsche Bob-As Christof Langen sorgt dann in Runde neun mit einem Highspeed-Dreher für eine Schrecksekunde, beim Wiedereintritt auf die Strecke hätte er um ein Haar einen Konkurrenten volley getroffen. In Runde 12 dann fand Wolf Henlzer endlich einen Weg vorbei an Richard Lietz. Sofort fiel Lietz zurück, während Wolf nun versuchte, die Lücke auf Chris Mamerow zu schließen, was ihm allerdings nur langsam gelang. In der 14. Runde dann fuhr Mike Rockenfeller die bis dahin schnellste Rennrunde, spätestens da war jedem klar, dass er sich die Reifen sehr gut eingeteilt hat. 

In der 17. Runde dann machte Chris Mamerow einen kleinen Fehler, den Henzler sofort eingangs Start/Ziel ausnutzte. Ohne den plötzlich nicht mehr vorhandenen Druck machte Mamerow leider gleich noch einen Fehler, warum dies bei Rennfahrern immer wieder vorkommt, sollte mal jemand zu einer Doktorarbeit nutzen. Lietz, Lachinger und Menzel zogen vorbei, für Chris Mamerow aber bleibt der Trost, seine bislang stärkste Saisonleistung abgeliefert zu haben.

Dann kam es knüppeldick für das Team von Axel Plankenhorn: Erst verlor Jörg Hardt seinen zweiten Rang wegen eines Reifenschadens und gab auf. Dann erwischte es in der letzten Runde auch Wolf Henzler, ebenfalls mit Reifenschaden hinten links. Auf drei Rädern ging es ins Ziel, mehr als Rang 14 war nicht mehr drin. Plankenhorn wird analysieren müssen, warum nur bei seinen beiden Wagen die Reifen nicht gehalten haben. Sicherlich hängt es aber mit de notwendig harten Fahrweise beider Piloten in der Anfangsphase zusammen.

So ist bei der derzeitigen Leistungsdichte von Rockenfeller und Henzler sicher fast schon eine kleine Vorentscheidung um den Titel gefallen. Der Porsche-Werksfahrer, der nach eigenen Angaben wahrscheinlich noch im Herbst einen Daytona-Prototypen testen darf, siegte vor den beiden Österreichern Richard Lietz und Hannes Lachinger. Für Lachinger, der im Team  im Team von Vater Mamerow fährt, der zweite Podiumsplatz innerhalb von acht Tagen. Der nächste Lauf findet in zwei Wochen in Brünn statt, eine Strecke, die für die meisten Teilnehmer im Porsche Carrera Cup Neuland bedeutet.    

Podium OSL


Rennergebnis:

1. Mike Rockenfeller (Neuwied), UPS Porsche-Junior Team, 22 Runden in 33:44.698 Minuten (= 143.442 km/h
2. Richard Lietz (Österreich), Tolimit Motorsport, 8.650 Sekunden zurück
3. Hannes Lachinger (Österreich), Mamerow Racing-PZ Essen, 10.568
4. Christian Menzel (Kelberg), Tolimit Motorsport, 11.405
5. Chris Mamerow (Waltrup), UPS Porsche-Junior Team, 12.277
6. Thomas Riethmüller (Herrenberg), Schnabl Engineering-PZ-Trier, 19.151
7. Hendrik Vieth (Filsum), Land Motorsport-PZ Koblenz, 25.593
8. Nicolas Armindo (Frankreich), Land Motorsport-PZ Koblenz, 27.434
9. Alexander Roloff (Berlin), Eichin Racing-PZ Freiburg, 28.258
10. Christopher Brück (Köln), Schnabl Engineering-PZ Trier, 30.810
11. Dominik Farnbacher (Lichtenau), Eichin Racing-PZ Freiburg, 38.167
12. Alfred Renauer (Jedenhofen), IBEX AG/PZ Olympiapark/Team Herberth, 1:04.299
13. Arkin Aka (Hannover), Arkin Aka, 1:14.488
14. Wolf Henzler (Nürtingen), EMC Araxa Racing, 2:21.932
15. Robert Renauer (Jedenhofen), IBEX AG/PZ Olympiapark/Team Herberth, 2 Rdn.
16. Jörg Hardt (Bonn), EMC Araxa Racing, 2 Runden

Nicht gewertet
Marco Seefried (Wemding), MRS PC-Service-Team, 7 Runden, verschaltet, Kupplung
Christoph Langen (Unterhaching), Araxa Buchbinder Racing, 10 Runden, Dreher, Bremsplatten, Aufgabe
Oleg Kesselman (Russland), Yarpivo Racing MRS, 5 Runden, verschaltet, Kupplung
Michael Raja (Wunstorf), Michael Raja, 11Runden, Unfall, Fahrwerk verstellt, Aufgabe

Schnellste Runde:

Mike Rockenfeller, 1:31.159 Minuten (= 144.815 km/h)


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