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Grand Prix Kurs Nürburgring: 15. – 17. Oktober 2004
11. und 12. Lauf - Saisonfinale

Bericht von Ralph Monschauer
Fotos von Patrik Holzer (www.autorennsportpage.de)


Bei typischem Eifelwetter mit Nieselregen und Temperaturen um 5° C ging die Spezial Tourenwagen Trophy in ihr Finalwochenende mit zwei Läufen. Mit 38 STT-Fahrzeugen gab es ein volles Starterfeld und spannende Läufe mit der Entscheidung zur Meisterschaft.
Nach dem Zeittraining war der Wahlösterreicher Dr. Klaus Nesbach Schnellster mit einer Zeit von 2:20,523. Dahinter folgte Daniel Schrey (2:20,688) vor seinem Cousin Michael Schrey (2:21997) und Michael Martin (2:23,673). Der Meisterschaftsführende, Michael Irmgartz, wurde Gesamtneunter und stand noch hinter seinem ärgsten Kontrahenten um den Titel, Robert Römer.

11. Lauf

Der Start erfolgte am Sonntagmittag um 12.00 Uhr bei (noch) trockenen Bedingungen. Gleich nach dem Start kann sich Michael Schrey in Führung setzen. Parallel gingen Pole-Sitter Dr. Klaus Nesbach und Michael Schrey in die erste Kurve. Dies ging nicht gut und als Folge drehte sich der Stealth B6 um 180 Grad. Damit hatte Dr. Klaus Nesbach beste Sicht auf die nachfolgenden Fahrzeuge! Im allgemeinen Durcheinander und dank der Umsicht der anderen Piloten kamen alle einigermaßen gut vorbei. Joachim Duscher erwischte es noch am härtesten, da er durch das Kiesbett musste aber weiterfahren konnte. Auch Rolf Rummel, der zum ersten Mal in dieser Saison in der STT mitfuhr, kam nur haarscharf vorbei.
Aus der ersten Runde kam Michael Schrey vor Rummel über Start-und-Ziel. Dahinter dann schon Michael Martin vor Daniel Schrey. Und Michael Martin drehte mächtig auf und kam immer näher an Schrey heran. In der vierten Runde war er dann schon einmal vorbei, doch dann gab es eine Berührung der beiden Führenden und Schrey war wieder vorne. Dann der nächste vehemente Abflug von Dr. Klaus Nesbach, als sein Heck ausbrach und er ins Kiesbett rutschte. Er blieb dann an einer gefährlichen Stelle liegen. Gleichzeitig fing es heftig an zu regnen und die Rennleitung entschied aufgrund dieser beiden Vorkommnisse, das Safety-Car ins Spiel zu bringen. Das Feld wurde nun bei heftigerem Regen zusammengesammelt. Schon da hatten einige Piloten mit Slicks auf regennasser Fahrbahn, Probleme, ihr Auto auf der Strecke zu halten.

Schrey
Lauf 11

Nach zwei Runden wurde das Safety-Car wieder hereingeholt und Michael Schrey setzte sich weit ab, da er schon ziemlich früh beschleunigte. Doch Michael Martin ließ sich nicht abschütteln und blieb am Wallenhorster dran. Die Bedingungen waren nun für die Viper von Martin wesentlich besser, als für Schrey und seinem Porsche. Und in den letzten Runden konnte sich Martin dann an die Spitze setzen und gewann das Rennen im Regen souverän. Dritter wurde der Heiligenhauser Rolf Rummel mit seinem Porsche 993 GT2, vor dem Niederländer René Snel, der nur knapp hinter Rummel ins Ziel kam: „Wenn es mehr geregnet hätte, dann wäre vielleicht noch eine Chance für mich da gewesen“, so der schnelle Holländer mit seinem Porsche 996 GT3 RS. Und weiter: „Mein Vorteil lag vor allem darin, dass ich ziemlich spät bremsen konnte.“
Fünfter wurde Joachim Duscher, der ein wenig mit dem Wetter haderte: „Wir hatten uns für eine Trockenabstimmung entschieden.“

Sechster dann der Meisterschaftsleader Michael Irmgartz, der vom Start sehr gut wegkam, dann aber durch den Dreher von Dr. Nesbach etwas vom Gas musste. Dies nutzte Robert Römer aus und ging vorbei. Danach gab es immer wieder Zweikämpfe zwischen den beiden Tabellenführern. Anfang des Rennens konnte Irmgartz dann wieder vorbeiziehen und gerade nach Beginn des Regens enteilte Irmgartz seinem Verfolger ein paar Meter, die Römer dann auf den immer weniger werdenden trockenen Stellen aufholte. „Als es dann komplett nass war“, so Römer, „hatte ich keine Chance mehr.“ Mit dieser besseren Platzierung konnte Irmgartz nochmals Punkte gut machen, was jedoch der Spannung vor dem letzten Rennen keinen Abbruch tat! Dafür war der Abstand nicht groß genug!

Porsche
Porsche

Probleme gab es bei Joachim Bunkus, der schon kurz nach dem Start mit defekter Hinterachse ausfällt und auch bei Daniel Schrey. Der Zweite des Zeittrainings sah den Lauf in erster Linie als Funktionstest für sein neu aufgebautes Fahrzeug: „Die komplette Achskonstruktion haben wir selber gebaut. Aber irgend etwas stimmte nicht, da es gerade im Nassen später unwahrscheinlich schwammig war. Ich hatte schon ein wenig Angst, dass irgendetwas komplett abreisst und bin in die Box gefahren. Schrey wurde aber noch als 12. gewertet, da er in der Boxengasse abgewunken wurde!

Die Klasse Tourenwagen über 3000 ccm gewann Jean Marie Dumont auf dem 3,2 Liter BMW M3. Wieder war es ein Luxemburger, mit Charles Kauffman gewann ein Honda S 2000 die Klasse bis 2 Liter vor dem Berliner Peter Preuß und Roman Sonderbauer. Der Passauer Helmut Maier ließ in der 1600er Klasse nichts anbrennen und siegte hier unangefochten. Mit dem 18. Gesamtrang lag er mit seinem Spiess Golf immerhin vor der gesamten 2 Liter Fraktion.


Ergebnis 11. Lauf

gestartet 53, gewertet 47
  1. Michael Martin, Oreca Viper GTS-R, 25:100,333
  2. Michael Schrey, Porsche Turbo, - 8,385 Sek
  3. Rolf Rummel, Porsche 993 GT2, - 14,889
  4. René Snel, Porsche 996 GT3 RS, - 16,665
  5. Stefan Duscher, Audi 80 Quattro Turbo, - 29,640
  6. Michael Irmgartz, Porsche 996 GT3 Cup, - 31,187
  7. Robert Römer, Porsche 996 GT3 Cup, - 34,190
  8. Ulrich Becker, BMW M3, - 36,186
  9. Michael Überall, Chevrolet Corvette, - 42,969
10. Dirk Torwesten, dp Porsche 935, - 45,306
11. Robert Egner, Audi A4 Turbo, - 48,929
12. Daniel Schrey, Porsche 996 Turbo, - 53,597
13. Lars Schönemann (DK), Porsche 992 GT2, - 1:10,793
14. Marius Schweidler, Delago Corvette, - 1:14,078
15. Dr. Malte Bernhard, Porsche 964 RS, - 1:16,122
16. Roman Theissen, Porsche 993 Cup, - 1:24,418
17. Frank Schreiner, Porsche 996 GT3 Cup, - 1:27,418
18. Helmut Maier, Spiess Golf, - 1:36,126
19. Charles Kauffman, Honda S2000, - 2:25,431
20. Klaus-Peter Preuß, BMW M3, - 2:31,039
21. Roman Sonderbauer, Opel Manta, - 2:31,409
22. Jean-Marie Dumont, BMW M3, - 3 :19,459
23. Willi Friedrichs, dp Porsche 935, - 1 Runde
24. Gerd Zimpel, VW Golf II, - 1 Runde
25. Sascha Ickenroth, Ford Focus Turbo, - 1 Runde




12. Lauf

Auch beim Start zum 12. Lauf wurde das Wetter einfach nicht besser. Die widrigen Bedingungen machten den Piloten jedoch nichts aus und harte, aber faire Zweikämpfe bestimmten in allen Teilen des Feldes das Rennen.
Rummel

Mitte des Rennens ist Martin dann an Rummel vorbei, was jedoch nicht lange anhält, da Rummel kontert, die Führung zurück holt und sich den 1. Platz bis ins Ziel nicht mehr abnehmen lässt: „Es klappte wirklich gut“, so der Unternehmer nach dem Rennen: „so ein Saisonabschluß wünscht man sich.“ Rummel, im übrigen ein Mann der ersten Stunde in der STT, mit 6 Meisterschaften, alle im Gruppe 5 BMW erfahren, ist er noch einen Tick erfolgreicher als der jetzige Promoter und Geschäftsführer Rolf Krepschik, der es „nur“ auf 5 Meisterschaften brachte.
Schon mit dem Start konnte sich Rolf Rummel durchsetzen und kam als erster durch die Mercedes-Arena. Doch Michael Martin ließ nicht locker und ging das Tempo des Führenden problemlos mit. Auf Platz drei dann schon Daniel Schrey, der nach dem Unfall am Freitag und den Problemen vom Rennen zuvor wieder den „alten“ Porsche rausholte. „Und hiermit klappte es wesentlich besser“, so der Mastholter. Keine Frage: er startete von Platz 18 und war schnell auf Platz drei.

Porsche
Martin-Viper

Erwähnenswert vielleicht noch der Einsatz von Sascha Ickenroth, der im Ford Focus ins Rennen ging. Nach einem spektakulären Unfall in einem Formel Ford vor vier Jahren in Zandvoort und langen Krankenhausaufenthalten und Reha - Maßnahmen war der Youngster wieder schnell unterwegs und erreichte in der STT Platz 22 im 1. Rennen und Platz 25 im 2. Rennen. Weitere Klassensieger der Luxemburger Dumont, der damit auch gleichzeitig Luxemburger Meister wurde, sowie Joachim Bunkus mit der Dolomite (Klasse TW bis 2000 ccm) und abermals Helmut Maier im Spiess Golf, im zweiten Lauf sogar 14. im Gesamtergebnis.

Michael Martin war mit dem 2. Platz dann nicht ganz so zufrieden: „Ich hätte mir schon den Doppelsieg gewünscht...“ Auch der 3. Platz für Daniel Schrey war nicht gefährdet. Im Gegenteil, er fuhr sogar noch die schnellste Rennrunde. Vierter wurde, wie beim 1. Rennen des Tages, wieder René Snel, diesmal vor Stefan Duscher, der ein tolles Rennes fuhr und Dr. Klaus Nesbach, der seinen Stealth B6 diesmal besser im Griff hatte.

Und was war mit der Meisterschaftsentscheidung? Robert Römer konnte die Entscheidung lange offen halten und lag vor Michael Irmgartz. Dann jedoch bekam er technische Probleme und Irmgartz zog vorbei und sicherte sich die volle Punktezahl in seiner Klasse und damit die Meisterschaft.

Corvette


Ergebnis 12. Lauf

gestartet 47, gewertet 45
  1. Rolf Rummel, Porsche 993 GT2, 27:54,760
  2. Michael Martin, Oreca Viper GTS-R, 2- 0,471 Sek.
  3. Daniel Schrey, Porsche Turbo, - 3,138
  4. René Snel, Porsche 996 GT3 RS, - 58,334
  5. Stefan Duscher, Audi 80 Quattro Turbo, - 1:05,348
  6. Dr. Klaus Nesbach, Stealth B6, - 1:24,797
  7. Ulrich Becker, BMW M3 E30, - 1:43,193
  8. Lars Schönemann (DK), Porsche 993 GT2, - 1:43,462
  9. Peter Artinger/Michael Überall, Chevrolet Corvette, - 1:47,887
10. Michael Irmgartz, Porsche 996 GT3 Cup, - 1:48,569
11. Robert Römer, Porsche 996 GT3 Cup, - 1:50,824
12. Dirk Torwesten, dp Porsche 935, - 1:59,074
13. Robert Egner, Audi A4 Turbo, - 2:27,418
14. Helmut Maier, Spiess Golf, - 1 Runde
15. Marius Schweidler, Delago Corvette, - 1 Runde
16. Roman Theissen, Porsche 993 Cup, - 1 Runde
17. Dr. Malte Bernhard, Porsche 964 RS, - 1 Runde
18. Joachim Bunkus, Triumph Dolomite, - 1 Runde
19. Jean-Marie Dumont, BMW M3 E36, - 1 Runde
20. Charles Kauffman, Honda S 2000, - 1 Runde
21. Roman Sonderbauer, Opel Manta, - 1 Runde
22. Sascha Ickenroth, Ford Focus Turbo, - 1 Runde
23. Frank Schreiner, Porsche 996 GT3 Cup, - 1 Runde
24. Michael Schrey, Porsche Turbo, - 1 Runde
25. Gerd Zimpel, VW Golf II –1 Runde


Meisterschafts-Endstand nach 12 Läufen

1. Michael Irmgartz,  100,23
2. Robert Römer,     96,89
3. Joachim und Stefan Duscher    95,41
4. Wolfgang und Michael Schrey    89,66
5. Roman Sonderbauer    84,12
6. Klaus Peter Preuß    74,40
7. Dirk Torwesten    55,71
8. Ulrich Becker    54,58
9. Frank Schreiner    50,17
10. Robert Egner    44,17
11. Helmut Maier    41,50
12. Willi Friedrichs    40,65
13. Joachim Bunkus    34,80
14. Dr. Malte Bernhardt    24,78
15. Willi Herold      8,33
16. Nico Unteregger      7,50
17. Gerhard Zimpel      1,25


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