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 ALMS Portland (24.7.04)
von Robert Prange
(FOTOS: IMSA)


Nur eine Woche nach dem vierten Lauf in Sonoma zieht es die ALMS nach zum ersten mal seit 2001 wieder nach Portland , Oregon. Eben dieses Rennen hält immer noch den negativ Rekord von nur 21 Startern , dieses Jahr nur knapp mit 23 Startern überboten.Es gibt jedoch auch positive Meldungen bezüglich der Feldstärke : Wie Jon Field im US-TV bekannt gab wird der Lola-B160 Judd des Teams ab Mosport (sechster Lauf) den Rest der Saison bestreiten , der gebrochene Teil des Chassis wurde ersetzt und das Auto ist wieder einsatzbereit. Desweiteren verdichten sich die Gerüchte das Bucknum-Racing noch wärend der Saison auf ein LMP2 Chassis französischer Bauart umsteigen könnte. Der Pillbeam funktioniert nicht problemlos zusammen mit dem Willman 6 Triebwerk , die daraus resultierenden Motorenprobleme werfen das Team immer wieder zurück.
Beide Dyson Lolas konnten sich im Qualifiyng vor den Champion-Audi setzen , hatten allerdings an diesem Erfolg beim Start des Rennens nur kurze Freude. JJ Lehto kann von der optimalen  Betriebstemperatur seiner Michelin-Reifen profitieren und  überrumpelt die beiden Goodyear-bereiften Fahrzeuge schon innerhalb der ersten Runde.Doch schon nach fünf Runden der erste Rückschlag für die Champion-Crew : Lehto dreht sich nach einer Berührung mit dem J3 Porsche von der Strecke und verliert seine Führung wieder an die Lolas. Nur knapp zehn Minuten später wird die selbe Stelle erneut zu einem Problem für den Finnen : Nach einem missglückten Überholversuch landet der Audi im Grass und verliert erneut Zeit.

Doch Lehtos Stint sollte noch weit mehr Probleme beinhalten : Nach einer Berührung mit Butch Leitzinger wird von der Rennleitung eine Stop and Go Penalty verhängt die der Finne auf den letzten Drücker antritt. Chris Dyson hält derweil die Führung und verteidigt diese tapfer als der Audi nach wenigen Runden erneut im Rückspiegel auftaucht. Es folgt ein rundenlanger atemberaubender Kampf bei dem sich beide absolut nichts schenken , einen Weg am Lola vorbei scheint es heute nicht zu geben.
Falsche Unterstüzung für das Schwesterauto leistet derweil Butch Leitzinger : Nach vermeidbarem Kontakt mit dem Audi gibt es die zweite Stop&Go Penalty des Tages , der Audi trägt bei seinem fünften Dreher des Rennens Schaden an der rechten Front davon.
Dyson vor Audi
Intersport
Nach fast zwei Stunden übernimmt Marco Werner den Audi , JJ Lehto wird nach dem Pit Stop von den eigenen Mechanikern frenetisch gefeiert. Die tolle Leistung von Chris Dyson der mit dem zweitplazierten Audi fast eine Stunde lang um jeden Meter kämpfe wird hingegen nicht belohnt , ein Elektronikdefekt wirft den Lola am Ende auf Platz sechs zurück. Marco Werner hat den unspektakulären Teil zu leisten und fährt den am Ende ungefährdeten Sieg ein.

„ Das Zuschauen war schon sehr schwierig. Ich hatte beinahe einen Herzinfarkt aber es hat sehr viel Spass gemacht  , das beste Rennen das ich jemals gesehen habe“ so Werner. Auch JJ Lehto fand deutliche Worte zu diesem verrückten Rennen : „ Ich werde dieses Rennen sicher niemals vergessen. Ich glaube es ist das erste mal in meiner Karriere das soviel in einem einzigen Rennen passiert.“

Deutlich weniger spannend geht es in der LMP2 Kategorie zu : Die Intersport-Crew kann sich trotz einigen Problemen mit der Batterie den dritten Saisonsieg sichern. Der Bucknum Pillbeam muss schon früh erneut wegen der Eingangs erwähnten Motorenprobleme aufgeben wärend der Miracle Lola über einen Getriebedefekt stolpert und 17 Runden verliert.

In der GTS Kategorie können sich Ron Fellows und Johnny O'Connell ihren vierten Saisonsieg sichern , nachdem die zuerst führende Corvette #3 von einem Reifenschaden und zwei verwicklungen in den Kampf an der Spitze zurückgeworfen wurde. Auf Platz drei landet der ACEMCO Saleen der nach einem erneuten Differentialschaden die letzten Runden nur noch waidwund um den Kurs schleicht.
Kein Finish gibt es dieses Wochenende für die beiden Lamborghinis von Krohn-Barbour zu verzeichnen: Ein Getriebeschaden stoppt den Brabham/Kox Lamborghini und nur wenige Runden später müssen auch Tracy Krohn und Nic Jönsson nach Aufhängungsschaden aufgeben. Letzterer beeindruckte Fachleute allerdings mit sehr schnellen Rundenzeiten nur knapp unter den Bestzeiten der ersten Lambo-Besatzung.

Ähnlich eng wie im Spitzenkampf ging es in der GT Kategorie zu : Marc Lieb und Romain Dumas können ihren ersten Saisonsieg feiern , gefolgt vom Flying Lizzard Porsche der erst in der letzten Runde den zweiten Platz übernehmen konnte. Reifenprobleme warfen die White-Lightning Manschafft die bis dahin den zweiten Platz gehalten hatte kurz vor Schluss auf Rang drei zurück.

Alex Job
Panoz

Zwei Stunden lang konnte sich die BAM! Truppe rund um Lucas Luhr Hoffnung auf ein lang erwartetes Finish machen. Nachdem man in der ersten Rennstunde sogar in Führung gelegen hatte sah alles nach einem Happy-End aus bis die Kupplung des GT3-RSR aufgibt. Das selbe Schicksal teilt Ralf Kelleners im Risi-Competizione Ferrari : Ein Elektrik-Defekt wirft die Ferrari Truppe früh aus dem Rennen. Für die einzige Safety-Car Phase des Tages sorgt der spektakuläre Defekt des Panoz Esperante : Nach einem Motorproblem mit anschliessendem Feuer ist Gunnar Jeanette zum Zuschauen verdammt.
Von Problemen solcher Art blieb die Alex Job Manschafft rund um Marc Lieb komplett verschont : „ Es war ein hartes und enges Rennen für alle Autos. Wir hatten Glück nicht in Probleme im Verkehr verwickelt werden , das war ein wichtiger Schritt zu diesem Sieg“ , so Lieb. Der zweite Alex Job Porsche pilotiert von Jörg Bergmeister und Timo Bernhard kompletiert das Podium , im gegensatz zu den anderen Klassen ist in der GT-Kategorie die Fahrermeisterschafft noch völlig offen.

Der nächste Lauf der ALMS Saison 2004 findet in zwei Wochen in Mosport statt , dem einzigen Kanada Ausflug dieser Saison.

 
Ergebnis

Platzierung Klasse Team Fahrzeug Fahrer Runden Bestzeit
1 LMP1 Champion Racing Audi R8 Marco Werner & J.J. Lehto 141 1.05.129
2 LMP1 Dyson Racing Lola B160-AER James Wevaer & Butch Leitzinger 141 1.06.002
3 GTS Corvette Racing Corvette C-5R Ron Fellows & Johnny O´Connel 135 1.10.598
4 GTS Corvette Racing Corvette C-5R Oliver Gavin & Olivier Beretta 133 1.10.122
5 LMP2 Intersport Racing Lola B2k/40-Judd Clint Field & Jon Field & Robin Liddel 129 1.09.638
6 LMP1 Dyson Racing Lola B160-AER Chris Dyson & Andy Wallace 129 1.05.765
7 GT Alex Job Racing Porsche 996 GT3-RSR Marc Lieb & Romain Dumas 128 1.14.641
8 GT Flying Lizzard Motorsport Porsche 996 GT3-RSR Johannes van Overbeek & Darren Law 128 1.14.975
9 GT White Lightning Racing Porsche 996 GT3-RSR Craig Stanton & David Murry & Michael Petersen 127 1.14.651
10 GT Alex Job Racing Porsche 996 GT3-RSR Timo Bernhard & Jörg Bergmeister 127 1.14.581
11 GT The Racers Group Porsche 996 GT3-RSR Patrick Long & Cort Wagner 127 1.14.844
12 GT Flying Lizzard Motorsport Porsche 996 GT3-RSR Seth Neiman & Lonnie Pechnik 124 1.15.230
13 GT J-3 Racing Porsche 996 GT3-RSR Tim Sudgen & Justin Jackson 124 1.15.987
14 GT PK Sport Porsche 996 GT3-RS Peter Boss & Hugh Plumb 123 1.17.255
15 GT The Racers Group Porsche 996 GT3-RSR Pierre Ehret & Jim Matthews 119 1.16.903
16 GTS ACEMCO Motorsports Saleen S7R Terry Borcheller & Johnny Mowlem 113 1.11.486
17 LMP2 Miracle Motorsport Lola B2k/40-Nissan John Macaluso & Ian James & James Gue 112 1.12.252
18 GTS Krohn-Barbour Racing Lamborghini-Murcielago R-GT Tracy Krohn & Dave McEntee 103 1.13.748
19 GTS Krohn-Barbour Racing Lamborghini-Murcielago R-GT David Brabham & Peter Kox 91 1.12.252
20 GT BAM! Porsche 996 GT3-RS Leo Hindery & Lucas Luhr 83 1.14.582
21 LMP2 Team Bucknum Racing Pillbeam MP91-Willman 6 Jeff Bucknum & Bryan Willman & Chris Mcmurry 56 1.12.284
22 GT Risi Competizione Ferrari 360 Modena GTC Ralf Kelleners & Anthony Lazzaro 36 1.15.585
23 GT Panoz Motor Sports Panoz Esperante GT-LM Gunnar Jeanette & David Saelens 27 1.15.618
24 GTS Carsport America Dodge Viper GTS-R Tom Weickardt & Jean Phillipe Belloc DNS

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