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 Ring
  LMES
1000km Nürburgring  - 2.Rennhälfte LMP
von Harald Gallinnis, Horst Bernhardt, Robert Prange & Jan Hettler

Stand nach 3h:

Audi#88 vor Audi#8 und Audi#5, dann der DBA, der Courage, der Dallara, der RML-Lola, auf 8 der Courage als erster LMP2 mit Sam Hancock, dann Alzen im Saleen, und der PBR-Courage

Herbert
In der kleinen Klasse hinter den Courages (Gesamt 8 und 10) der Tampolli (20. mit 8 Runden Rückstand auf den C65!), der WR (22), der Bruneau-Pilbeam (24) der Lola (29) und der G-Force Pilbeam


Strahlender Sonnenschein ab Rennhälfte, wobei wir in einer halben Stunde die nächsten Schauer erwarten. Der Jota-Zytek macht sich wieder nach längerer Reperatur auf den Weg. "Ich musste nach dem Audi-S einem Unfall ausweichen dabei habe ich den wagen an die leitplanke angelegt und den Heckflügel abgestreift. Den reparieren wir jetzt und dann geht es weiter." klärt Teambesitzer und Fahrer in Personalunion John Stack auf. Der Lister wird derweil in die Box und verschwindet für etliche Runden in der Box.

DBA

Dann Drama für den Belmondo-Courage als dieser im Schritttempo durch die Merceres-Arena rollt - und stehenbleibt. Der Chef persönlich ist am Steuer. war da ein vergessener Tankstop im Spiel? Nein - es ist die Motorelektrik. der Tampolli hat nur noch 8 Runden zurückzulegen um auf Platz 2 der Klasse vorzukommen. Belmondo betätigt sich derweil als Mechaniker an seinem hellblauen Boliden.
Welter
Johnny Herbert im Audi an der Spitze  wird plötzlich langsamer, was Pierre Kaffer wieder in Schlagdistanz bringt. Herbert kommt an die Box und übergibt in Runde 108 an Audi Jungtalent Jamie Davies. Auch der Wechsel von Kaffer auf Allan Mc Nish steht unmittelbar bevor und wird in der Folgerunde vollzogen. Beide Veloqx-Audiis fallen dadurch zwischenzeitlich wieder hinter den Goh-Audi zurück. Doch Ara stoppt in Runde 113 was Jamie Davies und den 5 s dahinter befindlichen McNish wieder in Front bringt. Wenig später hat McNish Davies eingeholt und bremst sich in Runde 114 im Haug-Haken vorbei.

Paul Belmondo hat es in der Zwischenzeit aufgegeben an seinem Wagen zu schrauben. Der hellblaue C65 wird auf einen Tieflader gehievt damit haben wir in der LMP2 -Klasse nach 4 Stunden folgenden Stand:

Werks-Courage: 108 Runden
Tampolli: 99 Runden
WR: 96 Runden
Bruneau-Pilbeam: 95 Runden
Lola 89 Runden
G-Force-Pilbeam: 78 Runden

Doch uns interessiert mehr die große Klasse: Hier legt McNish auf Intermediates deutlich schnellere Runden als der sonst ebenso schnelle Davies hin, der die #88 auf Slicks unterwegs pilotiert. Beide Piloten haben mit der Haftung auf der Strecke zu kämpfen und legen jeweils Ausrutscher hin.
McNish
Davies
Audi & C60 Allerdings liegt auch der Goh-Audi nun mit nur 17s hinter der #88 durchaus noch in Schlagdistanz. Der DBA hat sich durch diverse Reifenschäden im Vorfeld eine Runde Rückstand eingefangen.  Patrick Pearce muß nach einem Reifenstapelkontakt ausgangs Haug-Haken die Box zu einem Sicherheitsstopp anlaufen - noch einen Totalschaden will sich das Team nach dem spektakulärem Abflug in Le Mans nicht geben. Der Dallara lag zuvor auf Platz 6. Davor folgen JCW im DBA und Eric Hélary mit etwa 2s langsameren Rundenzeiten den Audis. Der RML folgt dem Dallara mit nur 1s Abstand. Dann folgen Gounon im Courage und einige GT. Nielsen ist mit dem Lister ebenso in den Boxen versackt wie der JOTA-Zytec.

Stop und Go-Strafe für die #88 wegen Pitlane-Speeding nach 4h und 10 min: das wirft das Team auch noch hinter den Goh-Audi zurück. Auch der Rollcenter-Dallara holt sich noch eine derartige Strafe ab. Derweil nähert sich ein letztes drohendes Regenschauer dem Ring - es wird so wie es aussieht das letzte sein - aber es wird noch einmal heftig werden.

An der Spitze liegen nach wie vor die Audi innerhalb von etwa 20 s beieinander. Kurz vor dem Schauer kommen beide Veloqx sowie der 4.plazierte DBA noch einmal an die Box. Unter den dicken grauen Wolken wird es zeitweise düster obwohl hinter den Wolke die Sonne wieder hervorkommen wird. In der kleinen Prototypenklasse ist der Tampolli mittlerweile durch einen längeren Stopp zurückgefallen und hat dem WR und dem Bruneau-Pilbeam die Podiumsplätze überlassen.

 
Um 5 vor 9 geht ein richtig heftiger Schauer nieder wobei die Wagen von der Seite von der Sonne beleuchtet wird. Jamie Davies rutscht im Haughaken kurz in den Kies. Der Courage rutscht an selber Stelle raus - und springt nicht mehr an! Schlägt nun die Stunde der alten Kübel? Der 13 Runden zurückliegende WR schleicht sich von hinten unerbittlich an. Erst relativ spät kommt Allan McNish an die Box und wechselt auf Regenreifen. Der 5.plazierte Dallara mit Shorty am Steuer gräbt sich tief in das Kiesbett am Haug-Haken ein. McNish greift sich Davies der sich offensichtlich verpokert hat und weiter auf Slicks unterwegs ist. Führungswechsel an der Audi-Spitze!

Goh-Unfall

Und dann kollidiert der sich drehende Paragon-Porsche in der Mercedes Arena mit dem Goh-Audi und trifft das Hinterrad! Der Porsche kann weiterfahren während der Audi im Schritttempo mit gebrochener Aufhängung an die Box humpelt. Der Creation DBA liegt 2 Runden zurück. Jetzt schlägt die Stunde der Goh-Mechaniker - doch der R8 wird in die Box geschoben! Mc Nish hat derweil 24s mit seinen Regenreifen auf Jamie Davies gut gemacht. Dann dreht sich der Pescarolo ausgangs Ford-Kurve raus. Der Vorsprung auf Shorty beträgt allerdings 5 Runden.
Der DBA übernimmt 45 Minuten vor Rennende Platz 3. Ein herrliches Licht taucht den ganzen Kurs derweil in eine herrliche Abendstimmung. Die Wagen ziehen lange Gischt-Fontänen hinter sich her in denen sich durch die seitlich stehende Sonne Regenbögen bilden. Davies lässt neue Slicks aufziehen weil er auf eine abtrocknende Strecke hofft. Hélary hat durch seine Kiesexkursion den gesamten Vorsprung auf Shorty aufgebraucht.

Jota-Zytec
Dallara


Der Dallara hängt formatfüllend im Rückspiegel des C60 fest - bis Shorty es wieder übertreibt und den Dallara in der NGK-Schikane vergräbt. Da reibt sich die 7.plazierte RML-Mannschaft die Hände. Goh lässt derweil den geflickten R8 wieder aus der Box schieben. Dindo Capello ist noch so gerade hinter den C60 zurückgefallen - was aber eine lösbare Aufgabe für den italienischen Audi-Piloten werden dürfte.
30min vor Schluß: JCW holt mit Riesenschritten (6s pro Runde!) auf den Audi#88 auf, die sich so wie es jetzt aussieht voll verpokert haben. Jamie Davies bekommt über Funk eine erneute mündliche Betriebsanleitung zum Bedienen des rechten Pedals im Fußraum. Zudem trocknet die Strecke nun noch ab so daß sich die Slicks zunehmend für Davies auszahlen.

C60
Pilbeam

15 Minuten vor Schluss bahnt sich ein Krimi in der LMP2 Kategorie an : Den waidwunden Courage trennen nur noch knapp 15 Sekunden vom zweitplazierten WR. Es scheint ein rein französisches Duell um den Klassensieg zu werden. Derweil kann JCW seine Hoffnungen auf Platz 2 vorerst begraben . Die Strecke trocknet weiter und Davies legt dank den Slicks kontinuierlich zu. Die Sonne ist untergegangen und wärend den letzten Minuten macht sich waschechte Le Mans Atmosphäre breit. 10 Minuten vor Schluss übernimmt der WR tatsächlich die Führung in der LMP2 , hinter dem Werkscourage hat sich der Monza-Klassensieger Pierre Bruneau eingefunden.

Um 22:02 Uhr fällt die Zielflagge : Der Audi #8 von Allan McNish und Pierre Kaffer gewinnt das 1000km Rennen auf dem Nürburgring! Dahinter folgt das Schwesterauto mit der #88 und zur Freude aller (von der Goh-Manschafft mal abgesehen) der Creation-DBA auf dem dritten Platz. Pierre Kaffer feiert den Sieg wie bei ihm gewohnt mit einem Kopfstand, was seine unterlegenen Teamkollegen in diesem Falle weidlich ausnutzen.

Podium

Der Klassensieg der LMP2 geht an die französische Welter-Manschafft , gefolgt vom Werks-Courage der sich seinen zweiten Platz nach vielen Problemen die schon vor dem Start begannen redlich verdient hat. Das Podium kompletieren Pierre Bruneau und Marc Rostan in ihrem Pillbeam. Nach ihrem Klassensieg in Monza ein weiterer grosser Erfolg für die französische Truppe.

2 Stunden nach dem Zieleinlauf wird dann leider die Welter-Mannschaft wegen einem nicht bestandenen Airboxtest (der Motor zug am Restriktor vorbei Luft) aus der Wertung genommen. Somit kann die Courage-Mannschaft nun doch den Sieg für sich reklamieren. Neuer Dritter wird die Tacksport-Lola-Truppe.

Stimmen zum Rennen :

LMP1:

Pierre Kaffer : Es war ein unglaubliches Rennen. Das Team hat einen super Job gemacht , aber wir hatten auch Glück bei unseren Ausritten in den Kies. Ich bin glücklich hier gewonnen zu haben.

Allan McNish : Das Rennen hat einen superstar : Pierre Kaffer. Er hat gekämpft und trug keine Schuld an den Ausritten in den Kies. Grossartige Leistung.

Johnny Herbert: Es war einfach Typisch für den Nürburgring , der Regen kommt wenn du ihn nicht erwartest und geht wenn du ihn nicht erwartest.

Jamie Davies : Es gibt keine Teamorder bei uns , wir haben gepusht aber das Schwesterauto war trotz den Ausritten in den Kies schneller.

JCW : Es war ein grossartiges Rennen , ein Podiumfinish beim zweiten Rennen mit diesem Auto. Die Wetterumstände haben uns sehr geholfen.

Nicolas Minnasian: Das einzige Problem das wir hatten war der Plattfuss der uns ins Kies schickte. Wir haben anderthalb Runden dadurch verloren , sonst war das Rennen recht Problemlos.

LMP2:

Welter : Es ist unser erstes Rennen ausserhalb von Le Mans. wir sind bisher drei mal dort angetreten und haben viel Erfahrung mit dem Auto sammeln können. Das Wetter änderte sich sehr schnell , wir hatten Glück mit der Reifenwahl.

Courage: JMG : Das Auto war einfach brilliant . Ich musste aus den Boxen nachstarten und nach zwei Stunden waren wir schon siebter im Gesammt. Das Team hat eine super Leistung hingelegt , trotz der schwierigen Bedingungen.

PIR : Wir hatten ein kleines Problem am Anfang als wir einige Runden in der Box verloren. Aber es ist unser zweites Podium im zweiten Rennen und bisher führen wir die Gesammtwertung an.

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