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24 Stunden von LeMans 2004
 
Leicht bewölktes Wetter aber trocken - so ist die Situation an der Sarthe 15min vor Beginn des Rennens. Offiziell sind Schauer oder gar ein vergleichbares Wetter wie am Nürburgring bei einer Regenwahrscheinlichkeit von max. 3% nicht in Sicht (gottlob!). In einer der Einführungsrunden wird der Audi von Allan McNish langsam auf der Strecke gesichtet, nachdem er noch einmal einen Stop an der Garage eingelegt hatte. Er schafft es aber zurück in die Startaufstellung - dagegen gibts scheinbar schon frühe Probleme für den schnellen JMB-Ferrari; er wird früh wieder in die Box zurückgeschoben, da der Gaszug gerissen ist. Ohne den schwarzen F360 geht das Feld um 15:53 Uhr in die Einführungsrunde.
Start

Start - und gleich zu Begin schenken sich die beiden Veloqx-Audis nichts. Der Zytek S04 mit Andy Wallace am Steuer wird gleich vor der ersten Schikane von den beiden R8 von Goh und Champion übeholt. JJ.Letho im Champion-Audi presst sich vor der 2.Mulsanne-Schikane an Capello im Goh R8 vorbei, dahinter schnupft Lammers den Zytek vor Indianapolis auf. Aus der ersten Runde kommen die Audis wie befürchtet auf den Plätzen 1-4 wieder.

Schnelllster LM2 ist der Werks-Courage, den das Team mit dem Einbau von Jean-Marc Gounon getunt hat. Bei der guten Performance seiner Courage C65 wird Yves Courage der geplatzte Spnsordeal mit einer arabischen Geldquelle doppelt treffen. Wie in LeMans zu hören ist, war für die Trennung der JPX-Megachrome Motoren von den Courage nicht nur die Performance ausschlaggebend, sondern ebenfalls die fehlenden Überweisungen für die Motoren.

GTS-Zug
Audi-Zug

In der GTS balgen sich die Prodrive-Wagen mit den Corvettes im Sekundenabstand um die gesamte Strecke. Der JMB-Ferrari schließt sich zu Beginn der 3.Runde dem Feld wieder an. Einer der TVR ist derweil im hinteren Bereich der Strecke in langsamer Fahrt unterwegs. Er schafft es zurück in die Box, wo Probleme mit der Motorsteuerung diagnostiziert und behoben werden.
In der GTS-Klasse ist ein 5-Kampf in Gange, da auch der Labre-550 hinter den Corvettes wie ein Schatten folgt, die ihrerseits den Prodrive-F550 hinterherjagen. In der GT-Klasse geben die beiden amerikanischen Porsche von White Lightning und Orbit ab Platz 31 im Gesamt den Ton an. Die Seikel Motorsport Porsche 996GT3-RS sind zeitweilig auf den Plätzen 3 und 5 der GT Klasse zu finden.

Im Rahmen von Überrundungen des GT-Feldes kann sich Startfahrer Jamie Davies in der #88 etwas von Allan McNish absetzen. Thomas Erdos kommt im RML-Lola früh rein und fällt aus den Top-10 heraus. Der Morgan steht ebenfalls an der Box, wobei die Mechaniker recht ratlos reinschauen.

Dann rutscht Dindo Capello,
der bei einer Überrundung hängegeblieben sein soll, durch einen Fahrfehler vor dem Dunlop-Bogen ins Kiesbett. Einen technischen Schaden trägt der AUDI R8 gottlob nicht davon, jedoch wird Platz 4 vom #18 Pescarolo C60-JUDD geerbt dem die beiden Domes von Jan Lammers (#15) und Kondo (#9)folgen.  2 Minuten gehen dem Goh-Audi nach einem Elektrik-Problem beim Starten verloren. Der Dome und einer der Pescarolos (der von Ayhari) kommen an die Box, ebenso der Nasamax und der Lister, der sich im hinteren Teil des Prototypen-Feldes mit dem Werks-Courage balgen musste. Lister hat für den noch nicht 24h-festen Wagen eine sehr konservative Rennstrategie ausgegeben. "Die Jungs sollen konstante 47´er Zeiten fahren und damit bis zum Ende durchkommen. Unser Ziel ist ein Finish. Wir wollen das Material schonen und haben ja auch bislang ein problemloses Rennen damit gefahren" gibt Fiona Pearce uns später preis.

Dome vor Panoz

Goh-Off

Die kleineren Tankinhalte in diesem Jahr würfeln durch die resultierenden Boxenstops das Feld schon früh durcheinander. JJ Letho und Alan McNish liefern sich einen Kampf um den 2.Platz aus dem nach dem 1.Tankstop von Jamie Davies der Kampf um die Führung wird. Allerdings rodelt JJ anfangs der Startgerade eine Idee zu weit in den Kies um einen Angriff lancieren zu können. Der Kampf wird in die Box verlagert. In der 2.Schikane schlägt einer der Lolas des Intersport-Team in die Planken ein. Es scheint der Lola von Clint Field zu sein. Gleichzeitig wird der Nasamax-Judd in die Box geschoben. Der Thierrie Perrier-Porsche Nr. 75 eröffnet die Liste der Reifenschäden in diesem Jahr - man muß sich von Mulsanne aus zurückschleppen. In der Box übernimmt die Corvette Nr.64 die Führung in der GTS-Klasse. Das Schwesterauto versaut sich durch ein missglücktes Bremsmanöver in Arnage das in den Reifenstapeln endet das Rennen - ein Reperaturaufenthalt in den Boxen ist die Folge. Man verliert über 20 Minuten. Dazu muß man wissen:  beim Anbremsen von Arnage erreichen die Bremsen Temperaturen von bis zu 850 Grad wenn die Fahrzeuge von weit über 150km/h auf deutlich unter 100km/ zusammen gebremst werden.


Es gibt ein Starter-Problem mit dem RML-Lola - der wird in die Box geschoben. In der LMP2-Klasse führt weiter der Werks-Courage von Jean-Marc Gounon auf Gesamt-12.-Position. Daraus wird dann die Gesamt-10 nachdem Lammers seinen Dome an die Box bringt und der 4.plazierte Bourdais seinen Pescarolo gleich in die Box bringt. Um den vakanten 4.Platz streiten sich der Zytek und der 2.Pescarolo Einer der WR hat einen Reifenplatzer in der 1.Mulsanne-Schikane, die auch unter dem Namen Playstation-Schikane bekannt ist.

Um 17.52 gibt es den Knaller des Rennens. In den Porsche Kurven stranden sowohl der #8 AUDI SPORT mit Allan McNish am Steuer, als auch der #2 Champion Racing R8 mit JJ Lehto am Steuer. Laut Aussage von JJ Lehto war dort eine Ölspur welche den Fahrern nicht durch Flaggensignal angezeigt wurde. Das ist zumindest die offizielle Version  An dieser Stelle müssen die AUDI R8 von über 300km/h auf rund 200km/h verzögert werden. Die beiden lädierten R8 können von den Fahrern trotz querstehender Räder noch wundersamerweise an die Boxen geschleppt werden, wobei der ACO mit einer Safetycar-Phase nachhilft.
Aus anderen Kreisen ist zu hören, dass die beiden AUDI bereits seit Arnage sehr nah beieinander waren und sich Eingangs der Porsche-Kurven bereits berührt haben. Zumindest nach dem AUDI Unfall wurde Öl auf der Strecke gemeldet, die endgültige Klärung wird sich wohl noch hinziehen,
Die Reperatur am Champion AUDI R8 dauert anschließend 31 Minuten und Marco Werner reiht sich mit 9 Runden Rückstand an 40. Position wieder ein. Die Reperatur am  Veloqx AUDI R8 dauert derzeit (18:48) noch an . Eine Ende der Reperatur ist lt. AUDI derzeit noch nicht abzuschätzen.

Durch dieses Mißgeschick halbiert sich vorerst die Anzahl der Kunden R8 an der Spitze des Feldes. Die Führung übernimmt der #88 AUDI R8 mit Guy Smith am Steuer der bereits eine Runde Vorsprung auf den #5 AUDI R8 mit Tom Kristensen herausfahren konnte. Der #5 Goh AUDI R8 kann 15 Sekunden weniger Boxenstandzeit vorweisen, jedoch verliert pro Runde einige Sekunden.
Rundengleich mit dem #5 AUDI R8 sind nach drei gefahrenen Rennstunden der #9 Kondo Racing DOME S101, der #18 Pescarolo Sport C60, der #6 Rollcentre Dallara LMP, der #15 RfH DOME S101 und der Führende der LMP2, der Courage C65 mit Sam Hancock am Steuer.

In der GTS Klasse fährt die führende #64 Corvette C5-R seit nunmehr einer Stunde mit einem Polster von rd. 10 Sekunden vor dem zweitplatzierten #65 Prodrive Ferrari. Ganze 41 Sekunden hinter der führenden Corvette liegt auf Platz drei der #66 Prodrive F550.  Eine Runde dahinter folgt der #69 Larbre F550 mit zwei Runden Vorsprung auf die beiden Barron-Connor F575.  Die #63 Corvette hat knapp 20 Minuten in der Box verloren und eilt nun dem GTS Feld mit Rundenabstand hinterher.
C65

Der Orbit-Porsche fällt aus dem Kampf um die GT-Spitze heraus als Leo Hindrey einen Dreher fabriziert der kurzfristig auch das Handling des Wagens ausser Balance bringt - so zumindest rapportiert es Marc Lieb der den Wagen danach um die Ecken werfen muß. Misteriöserweise verschwindet das Problem danach wieder. Schluß ist dagegen für den PK-Sport-Porsche der eingangs Hunanudiers zum 2.mal seinen Ölkühler fotogen geschlachtet hat. Um kurz vor 8 wird auch der Audi#8 wieder auf die Bahn geschickt. Biela/Kaffer/McNish starten mit Bescheidenen 22 Runden Rückstand auf die Spitze. Da könnte also noch ein Podium drin sein - sagen Optimisten. Das Rennen ist hin und verloren - entgegnen die Pessimisten. Wer wird Recht behalten?

Um Kurz nach 8 wird der feine 5 Rang des Rollcenter-Dallaras von einem schnöden Reifenschaden entwertet. Wenis später ist auch einer der WR als rollende Schikane auf der Hunaundiers-Gerade unterwegs. Etwas später hat eine der Corvettes ein Off an der Tertre Rouge. Zumindest wettermäßig hat sich die Situation an der Sarthe gehalten. Ab 8Uhr sind sogar sämtliche Restwolken verschwunden und schaffen für die Fotographen an der Strecke traumhafte Lichtbedingungen.


Um 9 steht einer der RfH-Domes in der Box. Die gute Vorstellung des "Russen-Porsches" endet um 21:03 als Robert Nearn den Wagen in der Porsche-Kurve massiv in die Mauer setzt nachdem er von der Strasse abgekommen ist. Ein kurzes Feuer im Heck wird gelöscht und die Freisinger-mechaniker können sich auf einen Wagen konzentrieren - ist doch auch was. Aus der Taurus-Box kommt die Nachricht daß der Diesel-Lola zurückgezogen worden ist - allerdings nicht wie man vermuten könnte aufgrund von Problemen mit dem
Treibsatz sondern wegen sich verkomplizierender Getriebe und Kuplungsprobleme, Dafür läuft nun die 4 wie ein Uhrwerk und wird zwischenzeitlich auf Rang 8 Gesamt geführt.

Zytec

Hayanari Shimoda dreht sich auf Platz 17 liegend mit dem Zytec hinter dem Dunlop-Bogen. Derweil quält sich der Morgan qualmend die lange Gerade zu Indianapolis runter. Aber nicht nur der langsamste Wagen im Feld wird von derlei Unbill befallen. Sowohl Frank Biela im Audi #8 als auch Emanuel Pirro im Champion-Audi müssen zu korrektiven reperaturen der Fahrzeug-Fronten hereinkommen, was den Spaßfaktor bei der Aufholjagd doch merklich einschränkt. Entgültig Schluß scheint für den WR Nr.24 zu sein, der auf der Hunaundiers hinter die Leitplanke geschoben wird. Der Perrier-Porsche kommt mit einem erneuten Reifenschaden hinten rechts an die Box. Langsam aber sicher senkt sich die Dunkelheit über die Strecke.

Beim #15 Racing Holland DOME S101 verliert man einige Plätze durch den notwendigen Wechsel der Lichtmaschiene. Als schwacher Trost bleibt die zu diesem Zeitpunkt fünftbeste Rundenzeit.

Den Kampf um die GTS Spitze vereinfacht Colin McRae Ausgangs der Mulsanne Corner zu einem Duell. Beim Ausweichen eines Prototypen dreht sich der ehemalige Rally Weltmeister, der noch versuchte den Dreher abzufangen was jedoch misslang. Colin McRae vermutete eine zu geringe Drehzahl bei diesem Manöver und bemerkt anschließend das die Kupplung zu "rutschen" beginnt. Man entschleißt sich bei Prodrive daher diese vorsorglich zu wechseln. Dies kostete ingesasamt rund 30 Minuten bzw. rund acht Runden. Genau diese acht Runden liegt man nun hinter der führenden Corvette.
Labre



Folgerdermaßen präsentiert sich das Gesamt-Klassement (Top-10) zu ende des ersten Rennviertels:
Audi#88, Audi#5, Pescarolo #18, Dallara#6, Corvette#64, Ferrari#66, Pescarolo#17, Audi#2, Lola#4, Dome#9

LMP1: #88 AUDI UK, #5 AUDI Japan, #18 Pescarolo, #6 Dallara, #17 Pescarolo
LMP2: #35 Courage, #32 Lola, #31 Courage, #37 Belmondo Courage, #24 WR
GTS: #64 Corvette, #66 Prodrive Ferrari, #69 Larbre Ferrari, #63 Corvette, #61 Barron Connor Ferrari
GT: #90 Petersen/White Lightning
Porsche, #85 Freisinger Porsche, #83 Seikel Porsche, #87 Orbit Porsche, #70 JMB Ferrari



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