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FIA-SCC-Lauf in Donington
von H.Gallinnis
Photos: Paul Sands

Das bislang größte Feld der FIA-SCC, nämlich 16 Wagen, fand sich zur 5 Runde der Meisterschaft in Donington Park ein. 10 SR1 und 6 SR2 sorgten für einen fast regulären Eindruck - allerdings waren es immer noch weniger Autos wie in den letzten Jahren. Dies tat den Zuschauern aber keinen Abbruch - zudem sie einen spannenden und unterhaltsamen Lauf zu Gesicht bekommen sollten.

Die Pole fuhr abermals der schon in Oschersleben siegreiche DBA-Zytek von John Nielsen ein, der sich aber augenscheinlich mittlerweile in die Tolle des Teambesitzers zurückgezogen hat. Hayanari Shimoda und Andy Wallace bewegten auch an diesem Wochenende den Wagen, der unter der Gegnerschaft mittlerweile für angeregte Diskussionen sorgt. Dahinter stellte sich Justin Keen im silbernen Taurus Lola auf, der von den beiden Domes des RfH-Teams (Gabbiani vor Lammers) gefolgt wurde.
DBA vor Dome
Dome vor Lola und C60
Bei bestem Wetter startete das Feld von 16 Sportprototypen gleich 2 mal , da es mit der Disziplin beim fliegenden Start nicht ganz nach den Vorstellungen der Rennleitung klappte. Schnell konnte sich jedoch der DBA mit dem schnellen Japaner Hayanari Shimoda am Steuer vor dem beiden Domes vom Rest des Feldes absetzen. In der SR2-Klasse tobte unterdessen der Kampf zwischen den beiden Meisterschaftsaspiranten Savoldi/Peroni im Werks-Lucchini und Hignett/Stack im Jota-Pilbeam. Als erster Ausfall musste sich der Pescarolo Courage nach Zündungsproblemen registrieren lassen. Nach einem Viertel der Renndistanz lagen noch 5 Wagen in einer Runde: der DBA, beide Dome, der Taurus Lola und der Promec, der in Donington das 3.Rennen der Saison unter die Räder nahm. Diese Reihenfolge änderte sich als der Lola ein Rad verlor. In der SR2 verlor der in Führung liegende Jota-Pilbeam durch einen Antriebswellenschaden derweil etliche Runden in der Box.

Ein erstes Drama gab es beim ersten Stop des DBA als der Wagen nicht anspringen wollte und nur durch grobmotorische Eingriffe des Teams am Anlasser zur Wiederaufnahme des Rennens überredet werden konnte. Die Runde Rückstand auf John Bosch machte man mit einem taktischen Stop bei einer Safetycar-Phase aufgrund des auf einem Curb gestrandeten Durangos wieder wett. In der 51. Runde fiel Beppe Gabbiani mit unwilligem Motor in der Hairpin aus. Fred Goddard musste seinen LMP675 12 Runden später mit Getriebeproblemen aufgrund der Hitze direkt neben dem Dome parken. Kurz davor war der Taurus-Lola aufgrund von Bremsproblemen in der Box abgestellt worden. Der Ascari hatte mittlerweile den 3.Platz vom Promec übernehmen können als Wallace mit dem DBA seinen letzten dramatischen Stop absolvierte - der DBA war an diesem Tag aufgrund eines überhitzten Anlassers nur mit Hammer-Schlägen zum Starten zu inspirieren.
Box
Promec

Aber das wahre Drama für den derzeit schnellsten LMP675 in der Sportwagenszene begann erst jetzt. Andy Wallace gingen zunehmend die Gänge flöten, was die Gegnerschaft zuerst nicht mitbekam da er ohne 6. und 1. Gang noch Rekordrunden drehte. Kurze Zeit später war nur noch der 3.Gang verfügbar, mit dem Wallace immerhin noch konstante 1:33´er Runden drehte, bis das Getriebe eine heftig schwenkende weiße Fahne zeigte und der Ex-LeMans-Sieger den Wagen 10 Runden vor Schluß abstellen musste.

Doch er hatte es nicht am Schlimmsten erwischt. Kurze Zeit später strandete der Ascari mit gebrochener Antriebswelle in der Haarnadel. Und den bittersten Ausfall musste Amanda Stretton im Berridge-Lola hinnehmen: 2 Minuten vor dem Ende parkte sie ebenfalls in der Haarnadel, dem wohl für Sportwagenfans attraktivsten Parkplatz des Jahres, ihren auf Platz  3 liegenden Lola ebenfalls mit Antriebswellenschaden.

 

So kam hinter den schon so gut wie als Meister feststehenden Lammers/Bosch die Promec-Mannschaft zu einem völlig überraschenden 2. Platz. Der Werks-Lucchini von Peroni/Savoldi konnte den 3.Gesamtrang mit 4 Runden Rückstand auf die Gesamtsieger verbuchen, vor den Markenkollegen von GP-Racing und dem umtriebigen Ian Flux der den RapierLM3000 mal wieder auf einen Podiumsplatz wuchtete. Im Gegensatz zu den SR1 kamen alle SR2 in Wertung ins Ziel.

Ergebnis

Pos Nr Kl. Team Fahrer Wagen Runden schnellste
1 1 SR1 Racing for Holland Jan Lammers/John Bosch Dome S101 Judd 97 1:27.730
2 12 SR1 Promec Engineering Alex Caffi/Gianfranco Trombetti/Enrico Mosconi Promec PJ119 Sodemo 94 1:31.087
3 52 SR2 Lucchini Engineering Pierguisseppe Peroni/Mirco Savoldi Lucchini-Nissan SR 2002 93 1:32.291
4 55 SR2 GP Racing Massimo Saccomanno/Fabio Mancini/Gianni Collini Lucchini Alfa 92 1:32.726
5 54 SR2 Team Souvereign Ian Flux/Mike Millard Rapier LM3000 90 1:34.055
6 63 SR2 Palmyr Christophe Ricard/Phillipe Favre Lucchini Alfa Romeo 90 1:34.182
7 99 SR2 PiR Competition Marc Rostan/Pierre Bruneau Pilbeam Peugeot 71 1:35.606
8 61 SR2 Team Jota Sam Hignett/John Stack Pilbeam Nissan 60 1:32.323
Ausfälle






22 SR1 Speedsport Amanda Stretton/Bob Berridge Lola B98/10 Judd 88 1:31.470

5 SR1 RN Motorsports Andy Wallace / Hayanari Shimoda DBA4-03-Zytek 86 1:27.194

21 SR1 Ascari Klaas Zwaart/Werner Lupberger Ascari Judd 83 1:29.417

11 SR1 Fred Goddard Racing Earl Goddard/Steve Arnold Reynard 675 Nicholson McLaren 63 1:30.475

6 SR1 Taurus Sport Racing Phil Andrews/Justin Keen Lola B2k10B Judd 56 1:28.587

2 SR1 Racing for Holland Beppe Gabbiani/Felipe Ortiz Dome S101 Judd 50 1:27.450

16 SR1 Pescarolo Sport Jean-Christophe Boullion/Frank Lagorce Pescarolo Courage Peugeot 16 1:29.416

8 SR1 Automotive Durango Leonardo Maddalena/Michele Rugulo/Fulvio Cavicchi Durango Judd DSQ

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