Logo
5. FIA-GT-Lauf in Donington Park
Bericht  von Harald Gallinnis
Fotos von der FIA-GT-Website

Ein verregnetes Qualifying hatte eigentlich die Zutaten für ein spannendes FIA-GT-Rennen auf der hügligen Strecke von Donington Park angerührt. Auf dem nassen Asphalt schlug das kumulierte Platzierungsgewicht der Seriensieger aus dem BMS-Ferrari-Team voll durch weswegen sich der beste Breitmaul-Ferrari auf Rang 6 wieder fand. Dagegen konnte sich das Force-One-Festina Viper Team am besten in Szene setzen und eroberte mit den Rängen 1 und 4 eine glänzende Startposition. Dabei war überraschend Phillipe Alliot auf der prestigeträchtigen Pole zu finden, während Mike Hezemans sich mit der 4. Position begnügen musste.

Craner Curves

Aber immer schön der Reihe nach! Den ersten Lapsus des Rennens, welches bei bestem Wetter vor etwa 20.000 Zuschauern statfand, leistete sich der 2.plazierte Gounon als er es nicht rechtzeitig schaffte zur Startaufstellung zu erscheinen (Gerüchte über ein allzu menschliches Bedürfnis als Ursache machten auf diversen Sendern die Runde). Damit war die gute Startposition zum Teufel und Gounon durfte seinen Frust am Überholen des gesamten Feldes vor ihm abbauen.

Die vakante 2.Position nutzte der an 4 gestartete Mike Hezemanns gleich zum Vorbeiziehen an sämtlichen vor ihm plazierten Autos, wodurch eine Force-One Doppelführung gleich in der ersten Kurve resultierte. JCW entschied sich seinen angeknacksten Brustkorb zu schonen was Thomas Biaggi schamlos zum Vorstoß auf Platz 3 animierte. Der dabei mit überholte GNM-Saleen von Thommy Erdos konnte übrigens wegen eines Motorschadens der Teamkollegen nicht auf deren unterstützende Wirkung im Rennen bauen. Das hinter Erdos aufgehaltene Verfolgerpaket presste sich anschließend scheibchenweise an der britischen Flunder vorbei und machte sich daran den Rückstand auf die 3 an der Spitze sukkzessive einzudampfen.
GT-Feld

Nach 9 Runden musste Alliot den nachdrängelnden Biaggi ziehen lassen und nach weiteren 6 Runden war Mike Hezemanns fällig, der nach einem Gerempel mit anschließenden Dreher das Team der Tabellenspitzenreiter zwangsweise vorbei lassen musste.
Donington
Diese mussten daraufhin Tempo wegnehmen was Alliot wieder in Führung brachte. Gounon im Konrad-Saleen hatte sich zwar zu diesem Zeitpunkt bis in die Spitzengruppe vorgearbeitet, war dabei jedoch zu forsch gegen den BMS-Ferrari Nr. 22 von Gollin vorgegangen worüber sich die Rennleitung "not amused" zeigte und gleich mal eine Durchfahrtstrafe verhängte. Dennoch war reichlich Pfeffer im Rennen da zu diesem Zeitpunkt die 8 führenden Wagen um gerade mal 6s getrennt waren.

Alliot-Viper

 JCW zeigte sich hart im Nehmen, überwand den inneren Schweinehund und übernahm die Führung von Alliot nach Ablauf der ersten Stunde. Der Franzose fiel dann auch hinter dem wieder Fahrt aufnehmenden Biaggi zurück. Kurz nach dem Wechsel von JCW auf Nathan Kinch musste dieser mit einem gebrochenen Lenkgestänge das Rennen aufgeben. Scheinbar kann die Lister-Mannschaft das Heimrennen nicht gewinnen. Der BMS-Mannschaft war dies recht. Sie führte damit vor dem 2.Lister von Deletraz/Picchini dem der Konrad-Saleen folgte. In der Zwischenzeit konnte die van der Zwaan Viper von 2 Drehern des Alliot-Reptils und einem Ölproblem am BMS-Ferrari Nr. 22 profitieren, während die JMB-Ferrari aufgrund diverser Krankheiten ebenso zurückfielen wie der Wieth-F550 den ein lecker Ölschlauch der Servolenkung plagte.

Drama gab es am Rennende noch beim Kampf um den 2.Platz. Aufgrund eines Bremsleitungsproblems am 2.Werkslister hatten Toni Seiler und Franz Konrad den 2.Platz wieder okkupieren können. Lister-Treter Picchini verspürte bei der Fortsetzung seiner Fahrt den unwiderstehlichen Drang nach schnellen Rennrunden und räumte beim Zurückrunden am Saleen den gelben Boliden von der Strecke. Im englischen Kies für 2 Runden festsitzend versandeten die Hoffnungen auf das erste Podium-Finish für die deutsche Trupe aus Verl, die letztendlich als 7. wieder losbrausen konnte.


Am Ende siegte das italienische Duo Bobbi/Biaggi nach gewohnt fehlerfreier Fahrt mit fast einer Runde Vorsprung vor der sensationellen v.d.Zwaan-Viper. Der feuchtfröhlich feiernden Mannschaft von Rob und Arie van der Zwaan und Klaus Abbelen kam es jedoch nach dem Rennen knüppeldick. Wegen eines nach der technischen Abnahme eingebautem Treibstoffkühlers wurde das Team wenige Stunden nach Rennende aus der Wertung genommen. Die feine Leistung verpuffte im Nichts des Regelwerkes. Ein eilig deponierter Protest von Rob van der Zwaan ("die Änderung hatte keine Auswirkung auf die Leistung des Fahrzeugs") macht zwar die Ergebnislisten provisorisch dürfte aber vor den gestrengen Augen der FIA, die den Fall Anfang kommender Woche verhandelt, wenig nachvollziehbar sein.

Daher erbten die BMS-Teamkollegen sowohl im Rennergebnis als auch in der Tabelle Rang 2, während die feine Pole von Plillip Alliot in der Force One Viper wenigstens nach Rennende in eine virtuelle Podiumsposition umgewandelt wurde. Erdos/Newton fuhren mit Platz 4 beim Heimrennen die vielleicht bislang beste Saleen-Ergebnis ein, während Bobby Verdon-Roe und sein Partner Marco Zadra den blauen Storm erstmals als besten Lister ins Ziel bringen konnten.

Erwähnenswert: trotz eines Rennverlaufs zum Vergessen mit Pleiten, Pech und Pannen holte das Team von Konrad Motorsport erstmals seit dem Saisonauftakt wieder Punkte und fuhr das bislang beste Rennergebnis ein.
GTs


Freisinger Porsche
In der N-GT-Klasse schafften es Marc Lieb und Partner Stefan Ortelli mit einer gewohnt guten Leistung (übrigens auch des gesamten Freisinger-Teams) einen souveränen Sieg einzufahren. Marc Lieb: "Ich habe den Wagen dabei extra noch früher übernommen da die Reifen nachliessen. Dennoch waren generell unsere Traktionsprobleme der letzten Tage wie weggeblasen"

Vom Start weg führte zwar zunächst der TMC-Ferrari 360 von Burt/Turner jedoch verloren diese bald die Führung an den EMKA-Porsche von Sudgen/Collard. Stefane Ortelli kämpfte sich schließlich auch am blau-roten Ferrari vorbei. Nach der Übergabe an Marc Lieb schaffte es dieser während seines Stints zunächst 25s Vorsprung auf den britischen Porsche herauszufahren, ehe dieser wegen Getriebeproblemen länger in der Box verweilte. Der sensationell gute RWS-Porsche von Mowlem/Daodi übernahm in Folge Rang 2 in der Klasse. Rang 3 verlor der Veloqx-ferrari von Kirkaldy/Smith in der Endphase noch an den 2. Freisinger 996 von Longin/Gardel.

Da die Punktewertung in der Teamwertung Freisinger / TMC  /JMB in engem Abstand (42 / 37 / 33 Punkte) verzeichnet und in der Fahrerwertung gar die Punkteabstände noch enger liegen (Mullen/Davies 30, de Simone/Bertolini 29, Ortelli/Lieb 28) dürften die 24h von Spa eine entscheidende Wirkung auf den Meisterschaftskampf haben.

Ergebnis

POS NR Klasse Fahrer Wagen Zeit Runden Abstand schnellste Runde
1 23 GT Biagi/Bobbi Ferrari 550 Maranello 3:00:08.238 112
1:31.841;
2 21 GT Bryner/Calderari/Livio Ferrari 550 Maranello 3:01:22.203 111 1 LAP 1:32.966;
3 4 GT Alliot/Hallyday/Zacchia Chrysler Viper GTS-R 3:01:38.504 111 1 LAP 1:31.707;
4 7 GT Erdos/Newton Saleen S7-R 3:01:09.523 110 2 LAPS 1:32.561;
5 6 GT Verdon-Roe/Zadra Lister Storm 3:01:17.243 110 2 LAPS 1:32.489;
6 50 NGT Ortelli/Lieb Porsche 996 GT3-RS 3:00:37.273 109 3 LAPS 1:35.256;
7 2 GT Konrad/Seiler/Gounon Saleen S7-R 3:00:43.688 109 3 LAPS 1:30.802
8 11 GT Roos/Wallinder Chrysler Viper GTS-R 3:01:06.951 109 3 LAPS 1:33.763
9 99 NGT Daoudi/Mowlem Porsche 996 GT3-RS 3:00:38.307 108 4 LAPS 1:36.591
10 51 NGT Longin/Gardel Porsche 996 GT3-RS 3:01:21.505 108 4 LAPS 1:36.691
11 75 NGT Jones/Jones Porsche 996 GT3-RS 3:01:02.471 107 5 LAPS 1:37.060
12 22 GT Cappellari/Gollin Ferrari 550 Maranello 3:01:20.472 107 5 LAPS 1:32.054
13 15 GT Deletraz/Piccini Lister Storm 3:00:31.343 106 6 LAPS 1:31.665
14 88 NGT Davies/Mullen Ferrari 360 Modena 3:01:22.564 106 6 LAPS 1:36.253
15 80 NGT Kirkaldy/Smith Ferrari 360 Modena 3:01:30.406 106 6 LAPS 1:36.521
16 77 NGT Fomenko/Vasiliev Porsche 996 GT3-RS 3:01:35.074 105 7 LAPS 1:38.786
17 53 NGT Kutemann/Gosse Ferrari 360 Modena 3:00:32.339 103 9 LAPS 1:41.439
18 9 GT Babini/Peter Ferrari 550 Maranello 3:01:19.986 101 11 LAPS 1:32.852
19 61 NGT Sugden/Collard Porsche 996 GT3-RS 3:01:32.104 100 12 LAPS 1:35.625
20 69 NGT Ried/Ried/Marcinkiewicz Porsche 996 GT3-RS 2:53:37.935 86 26 LAPS 1:40.670
21 10 GT Derichebourg/Terrien/Pescatori Ferrari 550 Maranello 3:01:26.355 82 30 LAPS 1:32.690
Not Classified






52 NGT Bertolini/De Simone Ferrari 360 Modena 2:03:14.255 74 D.N.F. 1:36.694

16 GT Kaufmann/Zoboli Ferrari 550 Maranello 3:00:19.303 58 N.C.F. 1:35.118

14 GT Campbell-Walter/Kinch/Coronel Lister Storm 1:21:28.544 50 D.N.F. 1:31.575

74 NGT Jordan/Sumpter Porsche 996 GT3-RS 1:28:45.241 42 D.N.F. 1:37.439

89 NGT Burt/Turner Ferrari 360 Modena 1:00:15.410 37 D.N.F. 1:35.624

5 GT Hezemans/Kumpen Chrysler Viper GTS-R 40:46.960 26 D.N.F. 1:31.298
Fastest Lap






2 GT Konrad/Seiler/Gounon Saleen S7-R 1:30.802 3 99.03mph

50 NGT Ortelli/Lieb Porsche 996 GT3-RS 1:35.256 81 94.40mph

Zurück zur Berichtseite

Zurück zur Leitseite