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ADAC-Westfahlenfahrt
1.Lauf der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft

von C.Freyer
Fotos von der Langstreckenmeisterschafts-Homepage von KS-design (c)2003


Mit einer Stunde Verspätung begann die BFG Langstreckenmeisterschaft 2003 auf dem Nürburgring. Aufgrund eines fehlenden Feuerwehrfahrzeuges und stellenweisen Eispfützen auf der Nordschleife zögerte die Rennleitung das Zeittraining hinaus.
134 Fahrzeuge gingen nach Freigabe auf die Zeitenhatz in der „grünen Hölle“. Von Anfang an legte Christian Abt im DTM Audi TT-R die Messlatte vor. Zeitweilig konnte der Allgäuer einen Vorsprung von bis zu 15 Sekunden für sich verbuchen. Im Endeffekt holte sich Abt mit fabelhaften 8.31,656 Minuten die erste Startposition. Mit 3 Sekunden Abstand folgten Johannes Scheid / Mario Merten / Oliver Kainz im brandneuen BMW M3 e46 GTR V8 und waren damit die eigentlichen Pole Setter, denn Abt trat nicht zum Rennen an.

Neben dem Eifelblitz postierte sich das zweite DTM Auto, der Opel Astra mit Volker Strycek. Nächstes GT Team waren Frank Stippler / Jonathan Price im „Recaro“ Porsche 996 GT3-RS. Porsche bildete diesmal (mit Ausnahme eines BMW Z3 M Coupe und des ein oder anderen M3) die einzige GT Fraktion. Weder Honda (wahrscheinlich ab dem zweiten Lauf wieder dabei), noch Wiesmann oder Lotus waren zu vermelden.

Als erstes Porsche Team machte Manthey von der (nun auch im VLN geltenden) Turbo Freigabe Gebrauch und wuchtete zusammen mit Wilhelm Dieter Kern den 1500 KG schweren 996 Turbo auf Startplatz 5. „Bis jetzt sind wir noch nicht wirklich schneller wie im letzten Jahr mit dem Sauger“, beschrieb Teamchef Manthey die Situation, „das Auto ist noch nicht so ausgewogen., viel zu behäbig. Ich muss aufgrund des Gewichts unheimlich früh den Anker werfen, da bremst sich jeder Polo an mir vorbei.  Allerdings läßt sich der Turbo besser fahren, d.h. ich kann wieder früher aufs Gas und die Leistung wird bei niedrigeren Drehzahlen abrufbar. Das ist zwar angenehm zu fahren, aber eben nicht schneller.“

ABT-Audi TT

Volle Zufriedenheit dagegen bei Johannes Scheid ob des guten Startplatzes direkt unter der Sonne: „Es läuft wunderbar! An sich sind nur  Motor und Auspuffanlage neu, ansonsten ist alles Material noch aus dem letzten Jahr. Selbst die Antriebswellen haben schon eine ganze Saison drauf. Wenn jetzt noch die Haltbarkeit stimmt, kann es gar nicht besser laufen“

Die morgendliche Verspätung übertrug sich auch auf die Startzeit. Gegen 13 Uhr kam bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um 3° die Freigabe.
Ein Vierergrüppchen, bestehend aus Manthey Porsche, Scheid BMW (mit Mario Merten am Steuer), Recaro Porsche und Alzen GT3 setzte sich mit Riesenschritten von den restlichen Teilnehmern ab.

Bereits mit Respektabstand quetschten Bäder / Hagemeyer ihren e36 M3 aus, gefolgt von Artur Deutgen im unverwüstlichen Dolate M3 e30, dem Schall Mercedes, Dören / Lück im BFG Porsche, Bartels / Jacksties / Lorenzo im Yokohama Porsche und Jacobs / Lambrecht / Hulverscheid im zweiten Manthey Porsche 996 GT3 (diesmal in Cup Ausführung). Der DTM Astra rollte bereits in dieser Runde mit Getriebeschaden aus.

Recaro-Porsche

Dören Porsche


In Runde 2 mußte Merten Federn lassen und fiel auf Rang 4 zurück. Nach gerade einmal gut 40 Wettbewerbskilometern kam neben den Positionskämpfen noch ein weiterer Spannungsfaktor dazu, die Überrundungen der langsamsten Fahrzeugen im Feld.
Die führende Vierergruppe begann sich langsam aufzuspalten. Stippler / Price (Porsche 996 GT3-RS drückte mächtig an der Heckstoßstange von Manthey / Kern. Man konnte schneller und wollte dies auch deutlich zeigen. Nach der dritten Rennrunde war es soweit, der Recaro Porsche übernahm die Führung und flog auf und davon.
Gruppe 2 mit Alzen und Merten verlor sich durch die ersten Runden etwas aus den Augen, doch auch diese Hürde wurde gemeistert und man fand wieder zusammen für unterhaltsame Runden zur Freude der zahlreich erschienenen Fans.

V8STAR-Jaguar

In Runde 10 verabschiedete sich die Scheid Truppe aus dem Rennen. Eine Runde später musste auch der Manthey Porsche Turbo kapitulieren und an der Box aufgeben. Vorher hatte man noch den Alzen / Klasen Porsche GT3-R vorbeischlüpfen lassen müssen.

Trotz Ausfall der direkten GT Gegner bekamen Alzen / Klasen gleich wieder Gesellschaft. Alleinfahrer Artur Deutgen trieb den 2,8 Liter 4 Zylinder BMW M3 vehement nach vorne und konnte zeitweilig sogar Platz 2 erobern. 20 Minuten vor Ende des 3,5 Stunden Rennens konnte die Alzen Mannschaft jedoch kontern.
Leise, still und heimlich robbten sich auch Bäder / Hagenmeyer im GETRAG e36 bis auf Rang 4. „Wir haben das Auto nur wieder aus der Garage geholt, so, wie wir es nach dem letzten Lauf 2002 dort hingestellt haben. Wir leben halt von der Zuverlässigkeit.“

Genau dieses Argument lies auch den stimmgewaltigen V8-Star mit Jaguar Shilouette auf Gesamtrang 5 einlaufen. Von Platz 10 gestartet, lief die erste Rennhälfte eher ruhig ab. Zwischendurch gondelte die Limousine auf Platz 15 rum. Dirk Adorf brachte das Schiff in seinem letzten Turn dann Richtung Spitzengruppe. Ring Legende Edgar Dören kam auf Rang 7 ins Ziel. Auf Platz 8 ist ein alter Bekannter zu finden. Der Däne Kurt Thim fuhr zusammen mit Dr. Ernst Wawer einen Dören Porsche 993 RSR. „Die ganze Sache“, erklärte Thim, „ist erst letzte Woche bei den Einstellfahrten ins Rollen gekommen. Edgar und ich sind alte Kumpel und auf einem seiner Autos fehlte noch ein Fahrer. Und die Nordschleife ist ein Sahnestück, in einem Porsche sowieso. Vielleicht fahre ich noch einige Läufe mehr zu BFG Langstreckenmeisterschaft!“



Pos.  Fahrer                             Fahrzeug           Klasse    Distanz / Abstand
1.    Jonathan Price / Frank Stippler    Porsche 996 GT3-RS SP 11    23 Runden in 3.28,57 Stunden
2.    Jürgen Alzen / Arno Klasen         Porsche 996 GT3-R  SP 11    - 48,439 Sekunden
3.    Artur Deutgen                      BMW M3 e30 2,8     H 3      - 1.16,762 Minuten
4.    Michael Bäder / Tobias Hagenmeyer  BMW M3 e36 GTR 3,2 SP 6     - 4.53,732 Minuten
5.    Dirk Adorf / Hermann Tilke         V8-Star Jaguar     SP 7     - 5.43,625 Minuten
6.    Andreas und Ralf Schall            Mercedes 190E 2,5  H 3      - 6.58,407 Minuten
7.    Edgar Dören / Karl Christian Lück  Porsche 996 GT     SP 11    - 7.01,629 Minuten
8.    Dr. Ernst Paul Wawer / Kurt Thim   Porsche 993 RSR    SP 10    - 1 Runde
9.    Werner Hüsken                      BMW M3 GTR 3,0     SP 5     - 1 Runde
10.   Peter Bauer / Jürgen Gespacher     Audi TT-RS         SP 4     - 1 Runde



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