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03.05.02 ; von Markus Berns

24 Stunden von LeMans 2002
GTS/GT-Preview

Neben den Prototypen-Klassen scheinen auch die GT-Kategorien der 70. Ausgabe des 24 Stunden Rennen an der Sarthé einen spannenden Rennverlauf zu versprechen. Die jahrelangen Kontrahenten in diesen Klassen Chrysler, Corvette, Porsche und Saleen werden in diesem Jahr um die Marken Ferrari, Morgan und Spyker ergänzt. Sicherlich allesamt klingende Namen, nicht nur in den Ohren der LeMans Historiker. Bleibt zu hoffen, das diese anwachsende Markenvielfalt nach LeMans in der ALMS und der FIA-GT ihre Fortsetzung findet.

Die FIA-GT Meistermannschaft 2001 von Larbre Competition setzt mit den #50 und #51 zwei Chrysler Viper GTS-R ein. Nachdem im Vorjahr noch mit relativ originalem ORECA-Material gefahren wurde, vertraut man in diesem Jahr die Vorbereitung der Motoren Heini Mader an, der auch schon für Carsport Holland tätig war. Das Team, an welchem der Industrielle Jean-Luc Cherau beteiligt ist, hat in der Vergangenheit zu genüge bewiesen, dass es in der Lage ist, in einem Langstreckenrennen Speed, Konstanz und Taktik zu vereinen. Mit den Fahrern Bouchut/ Terrien sicherlich als Geheimtip zu werten. Die zweite Viper wird von Jean-Luc Chereau himself und Patrice Goueselard pilotiert.

#52 Chrysler Viper GTS-R
 

Die dritte Chrysler Viper GTS-R im Bunde, die vom französischen Motorsportverband FFSA unterstützte #52 wird wie im Vorjahr von französischen Nachwuchspiloten pilotiert. Jonathan Cochet und Benoit Treluyer werden unterstützt von Jean-Philippe Belloc (OK... sicherlich kein Nachwuchspilot mehr). Hoffentlich kommt das Fahrzeug weiter als im Vorjahr, als die FFSA-Viper zu den Opfern des Regens der ersten Stunden gehörte. Raum zu Spekulationen über den technischen Stand dieser Viper lässt sicherlich die Tatsache zu, das sich die Viper im gleichen Outfit (Foto von der ORECA-Website) wie die beiden ORECA-Dallara LMP 02 präsentiert.

Nach einer einjährigen LM Pause startet das Team Carsport Holland, um den mit allen Wassern gewaschenen Toine Hezemans mit einer Chrsler Viper GTS-R #53. Die sicherlich radikalste Viper im internationalen Motorsport scheint nach den Strohfeuern des vergangen Jahres nun auch die Standfestigkeit gefunden zu haben.  Mit den erfahrenen Fahrer Mike Hezemans/ Anthony Kumpen und Luca Capellari und Toine Hezemans als Strategen an der Boxenmauer dürfte das Team, sofern der Wagen nicht nur 12 sondern 24 Stunden problemlos läuft , gute Außenseiterchancen haben. Derzeit soll die ehemaligen Racing Box Viper allerdings noch nicht den technischen Stand der FIA-Vipern haben.

Ursprünglich standen drei Ferrari F550 Maranello auf der offiziellen Liste des ACO. Übrig blieb leider nur der #58 F550 Maranello von PRODRIVE mit der von Thomas Enge (der den Testtag alleine im Auto verbringen darf)  verstärkten Prodrive-Truppe um den Schweden Rickard Rydell und den für Opel in der DTM startenden Alan Menu. Im Vorjahr in der FIA-GT äußerst erfolgreich, zeigte sich beim Petit LeMans 2001 in Road Atlanta das der Wagen nach ACO-Regeln noch einiges an Arbeit über den Winter kosten würde. In diesem Jahr sicherlich noch nicht zum Favoritenkreis der GTS zu zählen.

Die Favoriten starten mit den #63 und #64 ins Rennen. Die beiden von Corvette Racing Gary Pratt eingesetzten Corvette C5-R mit den Besatzungen Fellows/ O´Conell/ Gavin und Pilgrim/ Freon/ Collins streben eine Wiederholung des Vorjahrestriumphes an. Bereits für den Vortest am 05. Mai sollen zwei neu eingesetzte C5-R einsatzbereit sein – die sicherlich nicht schlechter sein werden als die „alten“ C5-R. Diese nahezu ausgereiften und standfesten Fahrzeuge werden die zu schlagenden Fahrzeuge der GTS sein.

Im Vorjahr noch die härtesten Gegner der Corvettes, wurde die Streitmacht der Saleen S7R in diesem Jahr nicht nur von der FIA, sondern auch vom ACO eingebremst. Der ACO bemängelte die nicht erfüllte Anzahl von Strassenversionen. Bei den 12 Stunden von Sebring blieb dem amerikanischen Über-Sportwagen daher nur die Rolle des Corvette-Verfolgers, da das Reglement kurzfristig vor Sebring geändert wurde und so dem Team um Franz Konrad nicht viel Zeit blieb die Wagen der neuen Situation anzupassen. Ob die #66 mit Konrad/ Mowlem/ Borcheller und die #67 mit Brun/ Seiler ihren Speed wiedergefunden haben, wird sich beim Vortest zeigen. Oder Saleen baut die erforderlichen Strassenwagen.
Der dritte Saleen S7R #68 im Bunde, wird von der RML-Mannschaft von Ray Mallock eingesetzt. Dank des Erfolges beim ALMS Rennen in Estoril 2001 hat das Team  seinen Startplatz sicher und kann den Testtag für die Rennabstimmung nutzen.

JMB Racing Ferrari 360 Modena

Die Meute der GT-Klasse wird von den #70 und #71 Ferrari F360 Modena von JMB Racing angeführt. Vor zwei Jahren in der N-GT Klasse der FIA-GT Meisterschaft belächelt, im Vorjahr Meister dank eines besseren Fuel-Windows als die erfolgsverwöhnten Porsche 996 GT3-RS. Und bei welchem Rennen sollte der Verbrauchsvorteil besser zu nutzen sein als bei einer Hatz zweimal um die Uhr? Sofern die Fahrerpaarungen ähnlich gut wie die Wagen sind, führt der Sieg in der N-GT aller Wahrscheinlichkeit über die Wagen aus Maranello.
Mit der #72 startet der Porsche 996GT3-RS des ehemaligen französischen Ski-Stars Luc Alphand und seines mittlerweile in LeMans beheimateten Teams Luc Alphand Adventures.

Der nächste Wagen auf der Liste, die #73 ist sicherlich eines der aufregendsten Fahrzeuge, der Morgan Aero 8 des De Walt Racesports Salisbury Teams. Angebtrieben von einem bei Heini Mader präparierten 4,4l BMW Motor, bringt es der Wagen auf eine Leistung von rd. 500 PS bei einem Gewicht von rund 1000kg.  Mit Richard Stanton und Steve Hyde startet der Wagen am 05. Mai zu seinem LeMans Abenteuer, 40 Jahre nach dem 13. Platz mit einem Morgan Plus 4.

Die #74 ist ein weiterer, vom französischen Auto Palace Team eingesetzter Ferrari F360 Modena mit Guillaume Gomez und David Hallyday als Fahrer. Das überraschend eingeladene Team tritt sonst in der FFSA-GT Meisterschaft an.

Die #75 ist das erste Fahrzeug einer ganzen Meute bewährter 996 GT3-RS aus Zuffenhausen. Der Wagen wird vom Team Orbit eingesetzt und von den Fahrern Leo Hindery, Peter Baron und Tony Kester pilotiert.
Mit der #76 hat das Team noch einen weiteren Porsche 996GT3-RS im Gepäck, allerdings als drittes Reservefahrzeug.

Der #77 Porsche 996GT3-RS wird von einem LeMans erprobtem japanischen Team eingesetzt: Team Taisan Advan. Das sonst in der japanischen GT-Meisterschaft startende Team hat bisher noch keine Fahrer benannt.

#78 ist ein vom britischen PK Sport Ltd. Eingesetzter –natürlich- Porsche 996GT3-RS. Bisher steht hier als Fahrer Robin Lidell fest. PK Sport Ltd.´s zweiter GT3-RS #79 steht als Nummer zwei auf der Reserveliste.

Die #80 (ebenfalls ein 996GT3-RS) wird von einem erfolgreichen deutschen Porsche Team eingesetzt. Freisinger Motorsport aus Karlsruhe. Nach den vielen Erfolgen der letzten Jahre und der schnellsten GT-Zeit bei den Vortests 2001 (ironischerweise im Reservefahrzeug) gehört die Truppe von Manfred Freisinger sicherlich zu den absoluten Top-Favoriten.

Die #81 wird von The Racers Group eingesetzt. Die beiden Porsche Werksfahrer Lucas Luhr und Timo Bernhard werden von Kevin Buckler unterstützt, welcher seinen ersten Start in Le Mans absolviert.

Ein weiterer Top-Favorit der GT-Klasse, ist der #82 Porsche 996GT3-RS des deutschen Teams Seikel Motorsport. Neben Freisinger und den JMB 360 Modena das Team welches es zu schlagen gilt. Pilotiert wird der Wagen von Fabio Rosa, Luca Drudi und Luca Riccitelli.
Seikel Motorsport hat mit der #83 den heissesten Anwärter auf eine Teilnahme an den 24 Stunden von LeMans 2002. Der Wagen steht auf Platz 1 der Reserveliste.

Ein weiterer spektakulärer Neuzugang befindet sich am Ende der Teilnehmerliste. Der #85 Spyker C8 Double 12. Der aus den
 

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