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9.6.02 ; von Harald Musilek (Rennen 1) und Christian Freyer (Rennen 2)
Fotos : Harald Musilek &H.Hartmann

4. Lauf KUMHO Euro-GT 2002 A1-Ring

Insgesamt erscheinen 19 GTs:

Klasse A:

Marcos bringt neben dem bekannten LM600 von Euser / Knook (Nr. 15) ein in der Vorwoche neu aufgebauten LM600 für
Herman Buurman (Nr. 12). Ganz sicher ist man sich bei Marcos mit dem neuen Auto offenbar nicht, steht doch auch
Buurmans bisher in der Euro-GT eingesetzter Marcos in der Box bereit.
Marcos LM600
Drei Viper sind dabei: Die Nr. 2 von Peter Cook, die Nr. 5 mit Arjan und Rob van der Zwaan und die Nr. 9 von Mike
Martin. Dazu kommen insgesamt sieben Porsche: Das Schönemann-Team packt aber schon vor dem zweiten Qualifying wieder zusammen - das Auto mit der Nr. 14 ist nach ersten Training sichtbar zerknittert. Am Start stehen daher die Porsches von Klaus Abbelen (Nr. 1), Elmar Grimm (Nr. 3), Michael Schrey (Nr. 4), Andre Wilke (Nr. 6), Chaouki Chikhani (Nr. 7) und Nico Unteregger (Nr. 19).

Das Team von Chikhani erscheint erst nach den Qualifyings um ca. 13 Uhr, weshalb man dem Fahrer während einer
Rennpause drei Besichtigungsrunden hinter dem Safety-Car gestattet. Eine köstliche Szene spielt sich ab, als der Porsche vor diesen Besichtigungsrunden nicht anspringen will. Der Fahrer läuft zu seiner in der Nähe stehenden Lancia-Limousine, stellt diese neben den Porsche Nr. 7, steigt mit den Starterkabeln in der Hand aus, der Porsche springt dann brav an - das könnte auch der ADAC nicht besser. Die Fahrerlagerbesucher erfreuen sich ganz nebenbei noch am Ferrari-Schriftzug auf dem Zylinderkopf des Lancia.

Klasse B und C:

Vier Klasse-B-Autos treten an: Zwei 996 GT3 von Lammertink Racing für Charles Brugman (Nr. 33) und Jan de Wit (Nr.
34), ein Porsche 911 mit Paul Daniels (Nr. 32) und ein Marcos Mantis mit Peter van der Kolk (Nr. 39).

In der Klasse C sind nur zwei Ferraris am Start - der 360 Modena von Erich Prinot (Nr. 70) und der 355 von Merzario /
Biglieri (Nr. 63). Der Ferrari 355 von Peter Brecht (Nr. 66) wird zwar aus dem Transporter geladen, dient aber an diesem
Tag nur als beliebtes Foto-Objekt.

Rennen 1 (Samstag)

War der Tag in Spielfeld zuvor sonnig und warm war, ziehen kurz vor dem Start zum Race 1 der Euro-GT Wolken auf
und es kühlt spürbar ab - das Feld dreht daher eine zusätzliche Aufwärmrunde.

Als der Start für das Rennen über 30 Minuten plus eine Runde freigegeben wird, sehen Kenner des A1-Rings sofort, daß
es in der Castrol-Kurve eng werden muß. Die Spitze bleibt lange eher langsam, in den hinteren Reihen scheint mancher die Farben Rot und Grün zu verwechseln.

Vorne erwischt Klaus Abbelen einen Super-Start, dahinter reihen sich die van der Zwaan-Viper, der Buurman-Marcos,
die Cook-Viper und der Grimm-Porsche noch problemlos ein. Mike Martin muß aber feststellen, daß die Castrol-Kurve zu dritt nebeneinander kaum zu nehmen ist. Cor Euser räubert innen über die Curbs, Mike Martin lenkt außen etwas optimistisch ein - und Michael Schrey kann sich nunmehr aussuchen, welchen von beiden er zwingend berührt. Die Viper von Martin dreht sich daraufhin mitten im Feld, das mit Glück vorbeikommt.
Start A1-Ring
Eine Reihe dahinter geht es schon beim Anbremsen der Castrol-Kurve zur Sache. Dort nehmen die beiden GT3 des Lammertink-Teams den Ferrari 360 von Erich Prinoth in die Mitte. Dieser hebt vorne spektakulär ab, die Schrecksekunde geht aber mit einem kurzen Ausflug des Ferrari in das Kiesbett glimpflich ab.
Viper
Schon in Runde 2 gibt es den nächsten Zwischenfall. Beim Porsche des Führenden Peter Abbelen platzt auf der
Schönberg-Gerade der rechte Hinterreifen. Abbelen kommt in langsamer Fahrt an die Box, van der Zwaan übernimmt
die Führung. Das Feld teilt sich nunmehr in zwei Teile: Zuerst alle Klasse-A-Fahrzeuge in der Reihenfolge des Trainings, lediglich die Martin-Viper pflügt von letzten Platz aus durch das Feld. In der Klasse B führt Brugman vor van der Kolk und Davies - daran wird sich bis zum Rennende nichts ändern. Die beiden Ferrari halten mit den langsameren Klasse-B-Fahrzeugen gut mit und sorgen so für Unterhaltung für die Zuschauer. Der 360 Modena von Prinoth ist an diesem Tag das schnellere der beiden Klasse-C-Autos.

Marcos vor Viper und Porsche
Nach einigen Runden lichtet sich das Feld: Elmar Grimm und Andre Wilke fallen aus. Peter Cook dreht sich bei der
Verfolgung von Herman Buurman, als er die Castrol-Kurve extrem eng nehmen will. Die Viper setzt sich nur äußerst
unwillig wieder in Bewegung, das Rennen ist auch für Cook bald zu Ende. Cor Euser kommt knapp an den Führenden heran, bevor er die Box zum Fahrerwechsel ansteuert. Herman Buurman liegt nach dem Ausfall der Cook-Viper unangefochten auf Platz 3.  Klaus Abbelen ist nach dem Reifenwechsel flott unterwegs, vorerst liegen aber noch Michael Schrey und Chaouki Chikhani vor ihm.

Zu Rennmitte sind erste Regentropfen zu spüren. Die Fahrerwechsel bzw. die Pflichtstopps sind nach 20 Minuten
Renndauer absolviert und die van der Zwaan-Viper führt klar vor den beiden Marcos LM 600, dahinter hat sich Abbelen von Schluß des Feldes wieder auf den vierten Platz vorgearbeitet.

Der Regen wird laufend stärker, bei Start/Ziel herrschen noch einigermaßen akzeptable Bedingungen, doch die
Schönberg-Gerade ist offenbar schon gefährlich naß. Die führende Viper liegt auf der feuchten Fahrbahn neutraler als
die beiden Marcos LM600. Während der Zweitplazierte Rob Knook einen Schlußangriff zu versuchen scheint, fährt
Buurman auf einem sicheren dritten Platz mit dem neuen Auto eher vorsichtig.
In Runde 14 wird die rote Flagge gezeigt, das Rennen wird nach Runde 13 gewertet. Nachdem mit rund 25 Minuten
Renndauer mehr als 75 Prozent der Distanz zurückgelegt waren, zählt das Rennen in der Punktewertung voll.

Die Euro-GT als Rahmenprogramm des Truck-GP - hat das Zukunft? - Die Antwort überlasse ich einem jener Zuschauer,
die eigentlich zum Truck-GP gekommen waren. Als die GTs vor dem Rennen aus der Box kamen, meinte er zu seinem
Sitznachbarn: "Jetzt kommen die tollen Autos!"


 
Klasse A      
Platz Fahrer Fahrzeug Distanz / Abstand
1 Arjan van der Zwaan Chrysler Viper GTS-R 12 Runden
2 Cor Euser Marcos LM600 evo - 1.30,529 Min.
3 Herman Buurman Marcos LM600 - 1.36,670 Min.
4 Schrey Porsche GT2  
5 Chaouki Chikhani Porsche 993 GT2 3,8  
6 Klaus Abbelen Porsche 993 GT2 3,8  
7 Nico Unteregger Porsche 993 GT2  
8 Michael Martin Chrysler Viper GTS-R  
Ausfälle Michael Wilke Porsche 993 GT2  
  Elmar Grimm Porsche 993 GT2  
  Peter Cook Chrysler Viper GTS-R  
Klasse B      
1 Charles Brugman Porsche 996 GT3-RS 10 Runden
2 Peter van der Kolk Marcos Mantis -4.560 Sekunden
3 Paul Daniels Porsche 993 GT2 - 18,678 Sekunden
4 Jan de Witt Porsche 996 GT3-RS  
Klasse C      
1 Eric Prinoth Ferrari F360 Challenge 10 Runden
2 Arturo Merzario Ferrari F355 GT - 0,88 Sekunden
Ausfälle Peter Brecht Ferrari F355 GT  
  Peter Wirichs Porsche 996 GT3 Cup  

Rennen 2 (Sonntag)

Keine Chance gegen Abbelen und Grimm hatte Marcos Pilot und Pole Setter Rob Knook beim Start zum zweiten Rennen. Grimm, Abbelen, Knook lautete dann auch die Reihenfolge des Trios an der Spitze bis zu den Boxenstops. Dann übernahm Cor Euser den LM600 evo und begann einen derart harten Zweikampf mit Abbelen, daß beide im Paarlauf von der Strecke flogen. Zwar konnten beide weiterfahren, doch war an einen Sieg nicht mehr zu denken.


 
Abbelen-Porsche
Knapp 5 Minuten vor Rennende suchte Abbelen erneut das Weite neben der Strecke, diesmal jedoch endgültig. Aus den Keilereien der Führung hatten sich die van der Zwaan Brüder herausgehalten und setzten gegen Ende der Distanz zu einem lupenreinen Sprint an, dem sowohl Euser als auch Grimm nichts mehr entgegenzusetzen hatten.  Doppelsieg für die Niederländer, die diesmal ohne ihre Teamkollegen Roos / Wallinder auskommen mußten, da diese in Schweden beim nationalen Meisterschaftslauf weilten.

Einen ganz anderen Sieger als erwartet gab es in der Klasse B. Rückkehrer Paul Daniels (er hatte 7 Monate nicht mehr im Rennauto gesessen) holte sich mit seinem Porsche 993 GT2 in souveräner Manier den ersten Platz.  Dahinter stritten sich Brugman und de Witt fast über die gesamte Distanz um die verbleibenden Podiumsplätze. Leider mußt de Witt kurz vor Toresschluß das Rennen aufgeben.

Die Klasse C hätte eine Wiederholung des Vortagessieges von Eric Prinoth sehen können, doch Prinoth ignorierte eine Stop and Go Strafe und wurde somit disqualifiziert. Damit schlugen die Seriensieger Merzario / Biglieri wieder zu.


 
Klasse A      
Platz Fahrer Fahrzeug Distanz / Abstand
1 Rob / Arjan van der Zwaan Chrysler Viper GTS-R 25 Runden
2 Cor Euser / Rob Knook Marcos LM600 evo - 00,761 Sekunden
3 Elmar Grimm Porsche 993 GT2 - 19,228 Sekunden
4 Peter Cook Chrysler Viper GTS-R  
5 Schrey Porsche GT2  
6 Buurman Marcos LM600  
7 Chaouki Chikhani Porsche 993 GT2 3,8  
8 Klaus Abbelen Porsche 993 GT2 3,8  
9 Nico Unteregger Porsche 993 GT2  
Ausfälle Michael Wilke Porsche 993 GT2  
  Michael Martin Chrysler Viper GTS-R  
Klasse B      
1 Paul Daniels Porsche 993 GT2 23 Runden
2 Charles Brugman Porsche 996 GT3-RS - 7,524 Sekunden
3 Jan de Witt Porsche 996 GT3-RS - 3 Runden
Ausfälle Peter van der Kolk Marcos Mantis  
Klasse C      
1 A. Merzario / Paolo Biglieri Ferrari F355 GT 22 Runden
Ausfälle Peter Wirichs Porsche 996 GT3 Cup  
  Peter Brecht Ferrari F355 GT  
  Eric Prinoth Ferrari F360 Challenge Disqualifiziert

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