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11.5.01 von Harald Gallinnis
3.Lauf zur FIA-Sportwagenmeisterschaft in Spa

Vor einem Jahr...
Lucchini und Ferrari
Verrücktes Rennen in Spa: Der spätere Sieger im blauen Lucchini überrundet die Seriensieger im JMB-Ferrari

In strömenden Regen erleben die SR1-Wagen in Spa ein vollkommenes Desaster. Während einer nach dem anderen in den schnellen Kurvenkombinationen im hinteren Teil der Strecke von der Bahn rutscht und in die Begrenzungen einschlägt kann einzig der Kremer-Lola mit einem souveränen Didier de Radigues das Rennen beherrschen. Als der Sieg für das Kölner Team eine ausgemachte Sache scheint, schlägt die Defekthexe zu: zwei lose Radmuttern hintereinander werfen den Wagen um 2 Runden zurück. Zu diesem Zeitpunkt wird der schnellste SR-Lights-Wagen sensationell auf dem 2. Platz geführt. Die Sensation ist perfekt als der nun führende JMB-Ferrari mit Getriebeproblemen um den Kurs schleichen muß und der Werks-Lucchini von Franchioni/Ronca das Feld anführt. In einigen dramatischen letzten Runden können sie diesen Vorsprung gegen den aufkommenden BMS-Ferrari halten und mit nur 2s Vorsprung den ersten Sieg eines SR-Lights in der Geschichte des Sportwagen-Weltcups einfahren. Mehr zu diesem Rennen steht im alten Rennbericht.

Vor dem Meeting

Kaiserwetter in Spa. Welch ein Gegensatz zur Regenschlacht im vergangenen Jahr! Die Liste der antretenden Teams umfasst nun nur noch 21 Wagen: 9 SR1 (- Courage C60) und 12 SR-Lights (- 4. Werks-Lucchini & Schröder Pilbeam) werden auf der Ardennenachterbahn einen Kampf ausfechten, der härter denn je sein wird. Denn sowohl in der großen als auch in der kleinen Klasse müssen 50 % des Feldes als siegfähig bezeichnet werden. Eines der ersten Teams am Donnerstag ist die Ascari-Truppe, die, wie die Hälfte der großen Teams, direkt von der Vorqualifikation in Le Mans anreist.
Zuerst mal zur kleinen Division: der Renauer Tampolli gibt sein von allen begrüßtes Comeback: "Der Motor, das Getriebe und das Chassis sind geblieben. Der Rest mußte rundrum erneuert werden, so daß wir jetzt im Endeffekt ein neues Auto haben." gibt Teamchef Renauer zu Protokoll
Der Tampolli ist jedoch nicht der einzige neue Wagen: die 2001´er Lucchinis sind nun zu dritt. Neben den beiden Werkswagen (die erst am Freitag abend eintreffen) hat auch das Audisio & Benvenuto-Team auf den neuen Wagen aufgerüstet und ihm gleich ein ansprechendes Design verpasst. Zwar hatten die neuen Konstruktionen in Monza noch mit argen Kühlproblemen zu kämpfen, doch dies soll mittlerweile ein gelöstes Problem darstellen.
Renauer-Tampolli
Noch ohne Aufkleber und mit leicht modifizierter Lackierung: der österreichische Tampolli
A&B.-Lucchini
Ebenfalls frisch lackiert: der Audisio & Benvenuto-Lucchini

Bei den großen Prototypen fallen die beiden DOME-Prototypen sofort ins Auge. Gemäß ihrer Vorstellung in Monza , wo beide nach anfänglichen Problemen schnellste Runden hinbrannten und gegen Ende der auffällig lackierte Racing for Holland Dome sogar den Weg aufs Podium schaffte.

Den Bla Avis Dome
Dänisch-japanische Co-produktion: 
der in Le Mans 4.plazierte Den Bla Avis-Dome
Racing for Holland Dome
Gesponsort vom Verband der niederländischen Augenärzte? 
Der Racing-for-Holland Dome

Training & Qualifying

BMS-Ferraris
BMS-Ferraris im Paarlauf
Bei bestem Wetter beginnt am Samstag früh das Training der FIA-Sportwagen. Die beiden BMS-Ferrari legen zu Anfang erst einmal Bestzeiten hin, die dann von Mauro Baldi im R&M Riley und Scott getoppt werden. Zuerst sieht es so aus als wenn die "alten" Wagen den Neuzugängen die Show stehlen wollen. Doch dann sitzt Werner Lupberger wieder im Ascari. Der schnelle Südafrikaner knallt in gewohnter Manier einige schnelle Zeiten in die aufgewärmte Ardennenachterbahn. Getoppt werden diese nach einer roten Flagge wegen eines im Kies stehenden Lucchini schließlich von Giovanni Lavaggi im Brums-Ferrari-Judd-Hybriden. Offenbar beflügelt vom Triumph bei den 1000km von Monza legt der schnelle Italiener eine Bestzeit vor an der selbst der aufkommende John Nielsen im Dome vergeblich zu knacken hat.

Dasselbe Spielchen wie zu Anfang wiederholt sich im 2. freien Training. Die Ferrari erstmal vorne, dann der R&S,

  schließlich der Brums-Ferrari. Alle mit ca. 2:12 eng beieinander, bis Werner Lupberger mit dem Ascari eine 2:10 hinknallt zu der der versammelten Konkurrenz erstmal gar nichts mehr einfällt. Der Ascari bestätigt damit seine Rolle als geheimer Siegkandidat.
Die Qualifikation wird in Spa nach Klassen getrennt ausgefahren. Zuerst die kleinen Prototypen: In allen Sessions hat der italienische BM-Autosport Tampolli den Ton angegeben. Als Nobili/Monti auch bei der Qualifikation zeigen wollen wo der Hammer hängt bricht der Schalthebel unwillig weg. Dies verschafft dem Team einen längeren Boxenaufenthalt als gewohnt, woraufhin der Rowan-Racing-Pilbeam den Platz an der Sonne erbt. Mit einem 3.Platz für den Lola (die 3 Ersten innerhalb einer Sekunde!) und einem 4. für den blauen Werks-Lucchini befinden sich 4 Fabrikate auf den ersten 4 Plätzen. Die Quali für den Renauer-Tampolli fährt Hannes Gsell im Alleingang, der sich überraschend als Schnellster des Pilotentrios mit Jurasz und Henderson etablieren kann und einen soliden 7.Platz beim internationalen Debüt erreicht.
Kremer-Lola
Kein gutes Wochenende für die Kölner Truppe von Kremer?
Dann kommen die SR1. Wie gewohnt kommen die "alten" Wagen (Ferraris, R&S) am schnellsten auf Touren. Dagegen können der Reynard und der RFH-Dome nicht ankommen. Allerdings stehen sie immer noch besser dar als der Kremer Lola: nachdem dem Wagen einige leichte Probleme mit der Tankklappe ausgetrieben wurden, entwickeln sich die seit 2 Jahren wohlbekannten Fehlzündungen wieder zum Problem des Wochenendes. Im Qualifying legt der Wagen daher keine einzige Runde zurück, weswegen die Geheimwaffe des Teams, Lokalmatador Didier de Radigues, ungenutzt in der Schublade verstaubt. Das bleibt nicht der einzige Tiefschlag fürs Kölner Team. Wie am Nachmittag bekannt wird hat Team-Koordinator Günther Steinbach am Vorabend überraschend das Team verlassen.

Am anderen Ende des Feldes knallt dagegen Giovanni Lavaggi der überraschten Konkurrenz eine 2:08 vor den Bug. Baldi Im R&S und Nielsen im Dome versuchen zu kontern, jedoch alles Bemühen führt nur zu einer 2:10. Alles wartet nun auf den Konter von Lupberger. Doch der bleibt ebenso aus wie der Ascari. Auf den Fernsehschirmen in den Boxen ist zu sehen, wie die schottische Flunder in der Bus-Stop-Schikane mit offensichtlichen Problemen ausrollt.

Somit heimsen die Monza-Sieger Vann und Lavaggi die Pole ein. Ob er denn ein weniger dramatisches Rennen als in Monza erwarte wird der Italiener gefragt: " Na klar: in der Eau Rouge sind doch die Kiesbetten entfernt worden!" Galgenhumor hat der Mann!
DEN BRAUCHTE ER SPÄTER AUCH! EINIGE STUNDEN NACH DEM TRAINING WURDE DER BRUMS 333 WEGEN UNTERGEWICHTS DISQUALIFIZIERT UND AN DAS ENDE DES FELDES VERBANNT. DAMIT ERBT DER DOME DIE POLE.
21 WAGEN SOLLTEN DAMIT AM RENNSONNTAG DAS RENNEN STARTEN, VORAUSGESETZT DIE TEAMS VON KREMER UND RAPIER KÖNNEN IHRE MOTORPROBLEME NOCH LÖSEN.
 

Brums-Ferrari-Judd
Pole-Mann Lavaggi im Brums-Ferrari-Judd
Den Bla Avis DOME
Nielsen im Dome: 2 s fehlten zur Pole
R&M Riley&Scott
Alt aber bewährt (beide): Baldi im R&S
BM Autosport Tampolli
O´Connell/Carway erzielen die Lights-Pole

Rennen

Im Warm-up am frühen Morgen hat Lupbergers Ascari die beste Zeit eingefahren. Bei Kremer rückt man nach wie vor dem Motor auf den Leib. "Die Techniker von Roush sind sich sicher, daß Problem beim Motorensensor für die Zündung eingekreist zu haben. Die arbeiten daran. Ein wenig besser war es heute morgen schon" macht Chef Erwin Kremer trotz einiger Sorgenfalten auf Optimismus. Bei Renauer, wo Martin Henderson alleinig das Warm-up gefahren hat, müht sich Hannes Gsell noch kurz vor dem Rennen mit der Umgestaltung seines Helms ab. "Nur Weiß ist doch ein wenig fad!" hat der Webdesigner ein Einsehen. Ob's fürs Rennen hilft?

Der Start erfolgt um ca. 14 Uhr bei schönem Wetter und Temperaturen um 20°C, aber vor einer für das Wetter  enttäuschenden Zuschauerkulisse von maximal 3000. Ob hier die fehlende Fernsehcoverage in Deutschland eine Mitschuld trägt?

Start
Start zum Lauf in Spa

Beim Start bleiben die Positionen erstmal bezogen, lediglich Jan Lammers würgt seinen Motor ab und muß von hinten starten. Für den Kremer-Lola mit seinem spuckenden und sprotzenden Roush-Ford ist dagegen schon nach der ersten Runde Schluß. Der Reynard verliert im Verlauf der ersten Runden einiges an Boden und findet sich im SR2-Feld wieder. In diesem laufen schon beim Start einige harte Zweikämpfe ab. Vorne fliegt jedoch John Nielsen im DOME-Judd auf und davon. Mauro Baldi im R&S kann da noch am Besten mithalten.

Swara-Unfall
Riesen-Abflug des Swara-Racing-Pilbeams aus dem Lights-Pulk in Radillion: Pilot o.k., Wagen krumm und leicht angekokelt
Eine Schrecksekunde für alle Beteiligten gibt es als der Swara-Racing Pilbeam nach der ersten Runde aus dem dicht gedrängten SR-Lights-Pulk in bester Villeneuve-Manier in Eau Rouge/Radillion abfliegt und mit Highspeed in die Reifenstapel einschlägt. Ein gerissener Ölkühler entfacht ein leichtes Feuer im stark beschädigten Heck des Wagens, welches die Einsatzkräfte jedoch sofort in den Griff bekommen. Pilot Michael Mallock steigt gottlob unverletzt aus dem Chassis aus, so bleibt die von allen erwartete rote Flagge und das Safety-Car aus und das Rennen kann weitergehen. "Der Pilot sagte uns er hätte normal nach links eingelenkt, jedoch der Wagen wäre nach rechts ausgebrochen", sagt später ein Teammitglied. Vielleicht hat einer der Leser, der den Unfall oben an der Kurve beobachtet hat mehr Informationen?
Unbeeindruckt ziehen Nielsen und Baldi in der Zwischenzeit ihre Runden. Dahinter entwickelt sich ein munterer Dreikampf um den 3.Platz zwischen Collins, Marco Zadra in der 1 und Angelo Zadra in der 2 der für einige Unterhaltung bei den Zuschauern und den beteiligten Piloten sorgt. Collins später: "Wir hatten einen guten Kampf mit mehreren Überholversuchen der Ferraris auf dem Weg runter zu Eau Rouge oder an der Schikane, einige Male haben wir uns auch berührt aber das war kein Problem, nur gutes Racing!"

Zu Beginn die Stars des Rennens: Nielsen vor Baldi führen das Rennen an.
Ascari und BMS-Ferraris
Verfolgergruppe: Collins im Ascari, dahinter Vann (noch) im BMS-Sandwich
Christian Vann im Brums-Ferrari kann zwar aufschließen, kommt aber nicht auf Schlagdistanz an das Paket heran. Mit Respektabstand folgt Jan Lammers im rasenden Schachbrett. Dann kommt schon der BM Autosport Tampolli als bester SR-Lights. Die Klasse liefert wieder mal die beste Show. Der BM-Tampolli und der Werks-Lucchini von Vorjahres Sieger Franchioni fliegen ähnlich davon wie Nielsen & Baldi. Dahinter folgt der bunte Rowan-Pilbeam und dann schon Hannes Gsell, der zwar am Start um einen Platz zurückgefallen war, aber dann mit den 3 Piloten vor ihm kurzen Prozeß gemacht hat. Selbst der Lola kommt nicht mit dem quietschgelben Tampolli mit  und kann nur mühsam sich Meter um Meter an den österreichischen Wagen herankämpfen, den immer noch ein heftiges Untersteuern plagt. Als der Lola schließlich in der 12.Runde dran ist startet sein Pilot einen gelinde gesagt optimistischen Überholversuch in der Kombination Eau Rouge/Radillion - das kann natürlich nicht gut gehen! Mit viel Glück & Fahrzeugbeherrschung bleibt der Pilot des schwedischen Flitzers schließlich auf dem Asphalt.

Parallel dazu gehen die beiden Zadra Ferraris an die Box womit der Brums-Ferrari auf Platz 4 vorrutscht. Jedoch kommen im weiteren Verlauf des Rennens auch die anderen Führenden an die Box. Dabei spielt sich ein vorentscheidendes Drama am R&M-Riley und Scott von Mauro Baldi ab, der auf einem hervorragenden 2.Platz liegt. Der Wagen zeigt sich unwillig das Rennen wieder aufzunehmen und verliert 3min in die Box, bis das Team den Wagen kurzerhand mit humanoider Anschubhilfe wieder startet. Dies sieht die FIA gar nicht gerne und holt in der 31.Runde den silber-weißen Boliden mit der schwarzen Flagge an die Box - um ihn dabei gleich ganz stillzulegen! Dem sonst so ruhigen Mauro Baldi schwillt ob solchen Ungemachs gewaltig der Kamm! Für den Reynard ist wenig später das Rennen auch beendet: nach einem Ausrutscher in Pouhon mit beschädigter Karosserie. Eine lose Karosserie fesselt auch den Ascari für 2 Minuten an die Box, nachdem Collins wohl einmal zu oft mit den Ferraris aneinander geraten war.


Nobili/Monti im BM Autosport-Tampolli
Nach einer Stunde wird der DOME von Nielsen mit 23s Vorsprung auf die beiden Ferrari, die Nummer 2 und die Nummer 1 geführt. Dahinter hat sich der RfH-Dome festgebissen, gefolgt vom zu diesem Zeitpunkt noch auf der Bahn befindlichen Baldi. Der Brums-333SP steht dagegen noch an der Box. Team-Manager Achim Stroth:"Bei uns ist ein Bremsnippel losgegangen, daher haben wir erstmal die gesamte Bremsanlage entlüften müssen. Danach ist die Kiste wieder gegangen wie die Hölle" Lavaggi und der auf dem 9.Gesamtrang liegende Lupberger im Ascari starten daraufhin ihre privaten Aufholjagden. Bei den SR2 fliegt der BM-Tampolli von Nobili voraus, gefolgt von 2 der 3 Werks-Lucchini und dem Pilbeam von Carway/O´Connell.

 
Während Lupberger sich in gewohnt spektakulärer Manier nach vorne kämpfen kann, geht auch der Kremer Lola wieder auf die Strecke. Allerdings nur für 3 Runden, dann ist wieder Schluß für Sam Hancock. Man kann vorwegnehmen, daß Dider de Radigues im Rennen nicht mehr zum Einsatz kommen wird.
Um die 35. Runde kommen beide Tampolli an die Box. Die BM-Autosport-Crew verliert den Platz an der Sonne an den bunten Pilbeam. Hannes Gsell kommt durch die Stopps der anderen Teams wieder auf Platz 4 nach vorne rapportiert aber beim Fahrerwechsel heftigste Erschütterungen. "Am Schluß hat ich auf der rechten Seite starke Vibrationen. Das wird besonders lustig in der Blanchimot für den Martin. Da siehst´ nix mehr." Das Team kann die Ursache für die Vibrationen nicht schnell genug klären und schickt Henderson wieder auf die Strecke.
Nielsens DOME hat zu diesem Zeitpunkt etwa eine halbe Runde Vorsprung vor den beiden Ferrari. Der Kremer Lola wird nach einem Kurzcheck noch einmal für eine Runde auf die Bahn geschickt ehe die Kölner Crew das Trauerspiel mit dem unwilligen Treibsatz beendet. 
Renauer-Fahrerwechsel
Fahrerwechsel bei Renauer: Gsell raus, Henderson rein - "Da vorne vibriert´s!"
Ascari ohne Sprit
Ascari ohne Sprit in der Boxengasse: von 600PS auf 4 MS gedrosselt
Ein weiterer Zwischenfall bei der Ascari-Truppe ruiniert deren Rennen dann vollends. Lupberger bleibt kurz vorm angepeilten Tankstopp eingangs der Boxengasse liegen. Mit vollem Einsatz kann seine Crew zwar den Boliden wieder zum Tankrüssel schieben, der in Reichweite liegende Podiumsplatz ist aber damit für die Katz. 
An der Spitze spielt sich dann das rennentscheidende Drama ab. Nach dem Wechsel von Nielsen auf Katoh rapportiert der Japaner wenig später ein ausuferndes Fahrverhalten, welches ihn mehrfach fast in den Kies befördert. Beim folgenden Stopp wird ein gebrochener Dämpfer diagnostiziert, dessen Wechsel das Team geschlagene 4 Runden kostet. Damit liegen wieder einmal 2 Ferrari vorne, denn der Zadra-Clan ist mittlerweile durch Jean-Marc Gounon bzw. Enzo Calderari ersetzt worden, die zusätzlich angasen und die V12er in Führung beschleunigt haben. 
Kurze Zeit später ist auch der Renauer-Tampolli wieder in der Box. Henderson holt sich, nachdem die Vibrationen ein unerträgliches Maß erreicht haben einen komplett neuen Reifensatz ab. Die vordersten Reifen hatte das Team nicht gewechselt, aber dort hatte sich der ursächliche Reifenabrieb am stärksten gesammelt. "Ich konnte teilweise in den schnellsten Kurven gar nichts mehr sehen! Spiegel, Chassis, mein Helm, alles hat gewackelt wie verrückt!" bestätigt der routinierte Brite später die Eindrücke seines Co. Nach dem Wechsel stabilisieren sich die Rundenzeiten des Briten  wieder auf ein gewohnten Maß, da ist man aber erst mal auf Rang 8 zurückgefallen.

Racing for Holland Dome
Val Hillebrand im Racing for Holland Dome - saubere Vorstellung des 19jährigen!

Zur 2 Stunden-Marke führen beide Ferrari mit ca.70s Vorsprung vor dem DOME von Val Hillebrand. Der schnelle 19jährige kann zwar das Tempo der Spitze mitgehen, kommt jedoch nicht mehr in Schlagdistanz zu den beiden BMS-Fahrern an der Spitze. Den letzten Turn in der 2 fährt Lillian Brynner. 20 Minuten vor dem Ende fällt auch die Entscheidung in der Lights-Klasse als Nobili den führenden Lucchini des Vorjahressiegers Franchioni in Pouhon überholt. Die 4 führenden SR-Lights liegen zu diesem Zeitpunkt in einer Runde. Die ersten 3 trennen gar nur 13s. Giovanni Lavaggi im Brums Ferrari kann sich ebenfalls in Pouhon gegenüber den Führenden noch zurückrunden und den Ferrari auf Platz 5 ins Ziel bringen, jedoch weiter vorne tut sich nichts mehr.

Platz 1 belegen Marco Zadra und Jean-Marc Gounon im BMS-Ferrari. Letzterer freut sich über die erfolgreiche Rückkehr in die Serie wo er an selber Stelle vor 2 Jahren mit dem DAMS-Lola den Sieg fast vor Augen hatte. Nicht minder freuen sich die Teamkollegen Lillian Brynner, Enzo Calderari und Angelo Zadra, die den Ferrari Doppelsieg an diesem Tag perfekt machen (was einem anderen Ferrari-Team an diesem Tag nicht ganz gelingt). Jan Lammers war über den erzielten 3.Platz im RfH-DOME zufrieden. "Es war mein Fehler als ich am Start den Wagen abwürgte und daher von hinten starten mußte. Zum Schluß meines Turns hatte ich auch sehr verdreckte Reifen. Glücklicherweise hab ich mit Val einen schnellen Co-Piloten an Bord gehabt. Es gibt nicht viele 19jährige, die ein Rennen so schnell und souverän bestreiten können wie er." 4. wird Lupberger im Ascari, während Lavaggi im Brums-Ferrari den 5.Platz belegt.

Podium Spa
Gesamtsieger Marco Zadra & Jean Marc Gounon vor Enzo Calderari, Lillian Brynner und Angelo Zadra
sowie Val Hillebrand / Jan Lammers auf Platz 3.

Lights-Klassensieger Nobili und Monti im BM Autosport Tampolli loben ihre Goodyear-Reifen über den grünen Klee. "Diese sind ein gewaltiger Fortschritt gegenüber den letztjährigen Reifen. Das hat uns sicher den Sieg gebracht."
Man verweist an diesem Tag das versammelte Lucchini-Werksteam auf die folgenden Plätze, 4.wird der 2001er Kunden-Lucchini von Audision & Benvenuto vor dem Lola und dem Renauer-Tampolli, der bei seinem internationalen Debut einen vorzeigbaren 6.Platz belegt.

Lucchini
Der am Ende 2.plazierte Lights-Lucchini von Peroni/Bouvet

Fazit: Ferraris gewinnen immer noch. Die Wagen sind zuverlässig, was die schnelleren Prototypen von Ascari und Dome noch nicht sind, aber sicher bald sein werden. Unterhaltsam war wieder einmal die kleine Klasse, wenngleich ihre Show nicht so im Vordergrund stand wie letztes Jahr. Mehr Handikap-Gewicht für die BMS-Wagen sollte in Brünn wieder einmal die anderen favorisieren, vorausgesetzt sie halten...

Ergebnis

Platz
Nr
Klasse TEAM Wagen& Motor
Runden
Abstand Beste
in Rd.
SR BMS Scuderia Italia (I)
Jean Marc Gounon (F)
Marco Zadra (I) 
Ferrari 333SP
Ferrari 3997cc 
64  02:31:27.898  02:15.489 
SR BMS Scuderia Italia (I)
Enzo Calderari (CH)
Lilian Bryner (CH)
Angelo Zadra (I) 
Ferrari 333SP
Ferrari 3997cc 
64  0:05.398  02:15.287 
SR Racing For Holland (NL)
Val Hillebrand (NL)
Jan Lammers (NL) 
Dome S101
Judd 4000cc 
64  1:30.958  02:15.520  45 
17  SR Team Ascari (GB)
Werner Lupberger (ZA)
Ben Collins (GB) 
Ascari A410
Judd 
63  --1 lap --  02:14.524  47 
SR GLV Racing (MON)
Christian Vann (GB)
Giovanni Lavaggi (I) 
Ferrari 333SP
Judd 3997cc 
62  -- 2 laps --  02:14.084  31 
59  SR-Lights B M Autosport Racing (I)
Renato Nobili (I)
Massimo Monti (I) 
Tampolli
Alfa Romeo 3000cc 
62  1:35.015  02:20.672  41 
52  SR-Lights Lucchini Engineering (I)
Jean Bernard Bouvet (F)
Piergiuseppe Peroni (I) 
Lucchini
3000cc 
62  1:53.237  02:23.201  54 
50  SR-Lights Lucchini Engineering (I)
Raffaele Raimondi (I)
Fillipo Francioni (I) 
Lucchini 2001
Alfa Romeo 3000cc 
61  -- 3 laps --  02:22.338  15 
66  SR-Lights Audisio & Benvenuto Racing (I)
Roberto Tonetti (I)
Massimo Saccomanno (I) 
Lucchini
Alfa Romeo 3000cc 
61  0:53.366  02:25.407  16 
10  SR Den Bla Avis (GB)
Hiroki Katoh (J)
John Nielsen (DK) 
Dome
Judd 4000cc 
61  1:10.421  02:12.432  52 
11  76  SR-Lights SRTS (S)
Thed Bjork (S)
Larry Oberto (USA)
Earl Goddard (ZA) 
Lola B2K/40
3000cc 
60  -- 4 laps --  02:21.544  55 
12  55  SR-Lights Renauer Motorsport (AUT)
Hannes Gsell (AUT)
Manfred Jurasz (AUT)
Martin Henderson (GB) 
Tampolli
Alfa Romeo 3000cc 
58  -- 6 laps --  02:25.154 
13  99  SR-Lights PiR Competition (F)
Marc Rostan (F)
Arturo Merzario (I)
Pierre Bruneau (F) 
Debora
BMW 3000cc 
55  -- 9 laps --  02:30.869  20 
14  72  SR-Lights SCI (I)
Leonardo Maddalena (I)
Ranieri Randaccio (I) 
Lucchini
Alfa Romeo 3000cc 
47  -- 17 laps --  02:26.204  28 
Nicht in Wertung
15 51 SR-Lights Lucchini Engineering (I)
Denny Zardo (I)
Mauro Prospero (I) 
Lucchini
Alfa Romeo 3000cc
32 32 laps 02:27.864 16
16 07 SR Redman Bright (GB)
Mark Smithson (GB)
Peter Owen (GB) 
Reynard
Judd 4000cc
30 34 laps 02:20.039 26
17 61 SR-Lights Rowan Racing (GB)
Warren Carway (IRE)
Martin O'Connell (GB) 
Pilbeam
Nissan 3000cc
23 41 laps 02:25.220 7
18 10 SR Kremer Racing (D)
Sam Hancock (GB)
Didier De Radigues (B)
Lola
Roush 5000cc
5 59 laps 02:19.804 4
19 69 SR-Lights Swara Racing (K)
Michael Mallock (GB)
Simon Wiseman (GB) 
Pilbeam 
Nissan 3000cc
1 63 laps 59:59.999 0
Disqualifiziert
20 6 SR R & M (I)
Alex Caffi (I)
Mauro Baldi (I)
R&S
Judd 4000cc
31 33 laps 02:14.944 2

Ergebnis gemäß der Seite der FIA-Sportwagen-Meisterschaft

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