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29.10.2000 ; von H.Gallinnis
Bilder: ALMS-Website

11.Lauf zur ALMS in Las Vegas


Bedrohliche Wolkenkulisse über dem Las Vegas Speedway

Nach dem Training dominierte die silberne Audi-Frontreihe das Feld. Dahinter hatten sich die schnellsten Wagen von Panoz und BMW einnisten können. Der 2. BMW war aufgrund eines Crash-Schadens vom Freitag erst weiter hinten zu finden, so konnte der Rafanelli-Lola sich in der 3. Reihe neben dem Panoz von O´Connell breitmachen. In der GTS-Klasse kam es zum Überraschungsdebut der Carsport Holland Viper von Tom Coronell, die dieser keck zwischen die Oreca-Vipern plazieren konnte. In der GT-Klasse hatte die Barbour-Mannschaft von Luhr&Müller die Nase vorn.

Am Start konnte Magnussen im Panoz Nr.1 den Audi Nr.77 von Allan McNish überrumpeln, während sich in der GTS-Klasse die Hezemans-Viper direkt zwischen die Spitzen-Werksteams von Oreca und GM an der 2. Position halten konnte. Ein unterhaltsames und spannendes Rennen lieferten sich gegen Rennstart die 5 Spitzenwagen dieser Klasse.  Bei den GT unterhielt derweil der Kampf des schnellsten Alex Job-Porsches gegen den Barbour-Polesetter Luhr das spärlich erschienene Publikum.

Zu Beginn dominierten an der Spitze die Duelle zwischen Magnussen und McNish um die Spitze, sowie zwischen Schiattarella und Letho  um den dritten Platz das Geschehen. Als der Schotte jedoch Magnussen in der Steilkurve überholen konnte, schoß ihm dieser beim Anbremsen von Turn 1 in die Seite. McNish konnte das Rennen jedoch nach dem folgenden Dreher fortsetzen und Magnussen verlor die Führung bei der eingehandelten Stop&Go-Strafe und mußte das Rennen auf dem 5.Platz wiederaufnehmen. In der GT-Klasse beendete eine Kollision zwischen dem Porsche von Luhr und Probst die erfolgreiche Fahrt des Alex-Job-Porsche, während gleichzeitig die erfrischend auftrumpfende Mannschaft von Carsport Holland von einem Motorschaden aus dem Rennen geworfen wurde. Die Porsche-Kollision führte zur ersten Gelb-Phase des Rennens.
 


Die Hezemans-Viper beim 1. ALMS-Auftritt
Die Reihung nach einer halben Stunde lautete an der Spitze: Audi, BMW, Audi, BMW, Panoz, Reynard, Lola & Panoz. GTS las sich wie Viper, Corvette, Viper Corvette und in der GT-Wertung führte der Porsche von Sascha Maassen (Barbour) vor dem Teamkollegen Luhr und dem Seikel-Porsche von Christoph Bouchut. 

Unter Grün machte sich Magnussen schleunigst daran den Rückstand auf die Spitze zu verkürzen, was durch die Gelb-Phase etwas erleichtert worden war. Zwischenzeitlich kam es zu einer Audi-Doppelführung als Frank Biela J.J.Letho am Eingang von Turn 1 ausbremsen konnte, doch Magnussen konnte sich schließlich von hinten her an Letho und Biela vorbei bis an den Audi des führenden McNish vorkämpfen.

Nach 36 Runden lautete die Reihung: 77(Audi),1 (Panoz), 42 (BMW), 78(Audi), 43(BMW), 36(Reynard), 2(Panoz) und die beiden Vipern  91&92 als Abschluß der Top-10. Auf dem dritten Platz konnte sich Letho knapp vor Biela behaupten. In der GTS lautete die Reihung Viper, Viper, Corvette.

In der 41 Runde ging der Panoz von Magnussen zwar kurz am Audi von Mc Nish vorbei, kam aber sofort danach an die Box. Der Highlander versuchte durch einen längeren Turn eine unbedrängte Führung herauszufahren, nachdem aber alle, auch der gelb-silberne Bolide des Joest-teams den Stop hinter sich hatten, führte der Nr. 1 Panoz in der 50. Runde das Feld an, gefolgt von einem Audi, dem besten BMW, dahinter die Schwesterfahrzeuge von Audi, Panoz & BMW, dann der Reynard und die beiden Lola von Raffanelli und Snow. In der GTS-Klasse führte immer noch Sascha Maassen vor Lucas Luhr und Boris Said im schnellsten BMW. Unerwarteter Weise bekamen in der GTS-Klasse die Corvettes Konkurrenz - von dem nun auf dem dritten Rang liegenden Roock-Porsche!

Ein Drama bahnte sich für die führende Mannschaft von Panoz in der 69 Runde an, als der Leader eine Fast-kollision mit dem SR2-Lola Nr.13 hatte, die ihn fast 10s Vorsprung kostete. In der Folge lag der verfolgende Audi von McNish direkt hinter dem Panoz und versuchte diesen um den Kurs herumzuhetzen und in einen Fehler zu treiben.


McNish jagt Magnussen

Während es ab der 73. Runde mehr oder weniger zum direkten Duell der beiden Top-Wagen kam, verlor auch der 2. Panoz auf der Strecke noch seine Position an den Reynard des Johansson-Teams, der selbst die Lola als bester Privatier-Wagen ausstach. Wann wird man wohl den ersten Reynard im FIA-Sportwagen Championnat sehen? Ungemach für die Corvettes deutete sich wenig später an als das führende Fahrzeug des Teams in der Steilkurve einen Highspeed-Dreher einlegte. Der Pilot beachtete jedoch die Warnzeichen des sich ankündigenden schleichenden Plattfußes nicht und so kam es 2 Runden später zu einem fulminanten Reifenplatzer, der auch noch Teile der Karosserie zerriss. Die Corvette beendete ihr Rennen und die Rennleitung schaltete Gelb!

Alle Top-Wagen - mit Ausnahme des Panoz von Katoh und des BMW von Auberleen - nutzten die Gelbphase um Fahrer und Reifen zu wechseln. Auf der Strecke machte die Rennleitung nach Absolvieren aller Boxenstopps den Fehler die führenden Fahrzeuge nicht hinter dem Pace-car durch Durchwinken der Nachzügler aufschließen zu lasen, was sich beim Re-Start bitter rächen sollte.

Während da nämlich im neuralgischen Turn 1 alle noch heil durchkamen, (lediglich Capello verlor 2 Plätze an Brabham und Müller) bildete sich beim Einbiegen in die 2. Infield-Sektion ein Stau durch vorausfahrende GTs und GTS in dem sich die Führenden Heck an Front zusammenschoben. Ein kleiner Verbremser von Rinaldo Capello, der den BMW von Müller in den Panoz von Katoh schob, löste dann ein Chaos aus, das letztendlich das Rennen entscheiden sollte:


Der rennentscheidende Unfall: Müller hat Katoh umgedreht & Brabham ist in Capello reingerauscht

Der diesmal unschuldige Katoh wurde vom BMW umgedreht und dem ausweichenden Capello rodelte Brabham auf das Heck. Allerdings erwies sich der Audi als stabiler als die Panoz. Als Brabham sich hinter dem Chaos wieder einreihen wollte verlor er durch eine weitere Kollision mit einem Lola seinen Heckflügel und damit sämtlich Siegeschancen.


Katoh bleibt wieder mal auf der Strecke - diesmal unverschuldet

An der Box wurde in der nachfolgend geschalteten Gelb-Phase An den Fahrzeugen von Müller, Brabham und dem Reynard Schwerstarbeit geleistet um die ordentlich gerupften Vehikel wieder lauffähig zu machen.

Nachdem die letzte Gelb-Phase wegen des Drehers des Konrad-Lolas beendet war, tat sich nicht mehr viel im Rennen. Die beiden führenden Audi bestimmten mit ihrem Runden-Vorsprung vor dem BMW von Auberleen/Gounon locker das Geschehen an der Spitze, wobei der Wagen von Biela/Pirro als Glücklichster aus der Kollision der Spitzentruppe durchgekommen war und deshalb das Rennen verdient vor den Markenkollegen gewann. Hinter den Podiumsplätzen kamen der Rafanelli-Lola und der Reynard als Beste Privatiers noch vor Brabhams Panoz ins Ziel.


Frank Biela (im Wagen) und Emanuele Pirro gewinnen den Las Vegas Grand Prix

In der GTS-Klasse wurde es zum gewohnten Viper-Doppelsieg, mit Beretta/Wendlinger vor Donohue Archer. Der Roock-Porsche 911 wurde dagegen knapp vor Schluß noch von der überlebenden Corvette um den 3. Klassenrang gebracht. Die GT-Wertung ging an die beiden Dick-Barbour-Porsche von Wollek/Maassen vor Luhr & Müller. Said/Stuck im BMW wurden hier Dritte.

Ergebnis

Pos Nr. Klasse Fahrer Runden Abstand Wagen Team Schnellste
1 78 P Pirro/Biela 129 -- Audi R8 -- 01:09.3
2 77 P McNish/Capello 129 00:44.9 Audi R8 -- 01:08.3
3 43 P Gounon/Auberlen 128 1 Lap BMW V12 LMR -- 01:09.7
4 0 P Schiattarella/de Radigues 125 4 Laps Lola B2K/10/Rafanelli V10 Olive Garden 01:09.6
5 36 P Smith/Johansson 125 4 Laps Reynard 2KQ/Judd -- 01:09.9
6 1 P Brabham/Magnussen 123 6 Laps Panoz LMP-1 Roadster S/Elan Po Michelin/Elan Motorsports Tech 01:08.8
7 91 GTS Beretta/Wendlinger 120 9 Laps Dodge Viper GTS-R Dodge/Mobil 1/Michelin 01:15.2
8 92 GTS Archer/Donohue 120 9 Laps Dodge Viper GTS-R Dodge/Mobil 1/Michelin 01:15.7
9 4 GTS Collins/Bell/Kneifel 119 10 Laps Chevrolet Corvette C5-R GM Goodwrench 01:16.6
10 8 GTS Brown/Rice 119 10 Laps Roock Porsche 911 Turbo Navision/Computer Generation 01:18.8
11 51 GT Maassen/Wollek 118 11 Laps Porsche 911 GT3 R Mobil 1/Michelin 01:18.6
12 56 P Snow/Jeannette 118 11 Laps Lola B2K/40/Nissan Universal Industrial Sales 01:15.5
13 5 GT Luhr/Müller 117 12 Laps Porsche 911 GT3 R Mobil 1/Michelin 01:18.5
14 7 GT Said/Stuck 116 13 Laps BMW M3 Yokohama/Flextronics/Level One 01:20.4
15 10 GT Cunningham/Jönsson 116 13 Laps BMW M3 Yokohama/Flextronics/Level One 01:20.3
16 61 GTS Brun/DeFourny 116 13 Laps Dodge Viper GTS-R -- 01:18.0
17 70 GT Murry/Mowlem 115 14 Laps Porsche 911 GT3 R Informix Software/Shell/Mac To 01:20.1
18 71 GT Bundy/Skea/Dean 114 15 Laps Porsche 911 GT3 R Informix Software/Shell/Mac To 01:20.9
19 67 GT McGlynn/Polk 112 17 Laps Porsche 911 GT3 R The Racers Group/Jongbloed Whe 01:22.4
20 22 GT Hiskey/Willingham 112 17 Laps Porsche 911 GT3 R BuySellorHold.com/Michelin/Mob 01:23.0
21 30 GT Petersen / Fitzgerald / Wagner 111 18 Laps Porsche 911 GT3 R Petersen Motorsports/Westward 01:20.9
22 6 GT van Overbeek / Cunningham 110 19 Laps BMW M3 Yokohama/Flextronics 01:20.5
23 69 GT Wankum//Foster 109 20 Laps Porsche 911 GT3 R Deuteron Immobilien/I : FAO/El 01:21.4
24 66 GT Buckler/Collin 109 20 Laps Porsche 911 GT3 R The Racers Group 01:22.0
25 37 P Field/Sutherland 108 21 Laps Lola B2K/10/Judd Banana Joe's 01:11.5
26 42 P Lehto/Müller 106 23 Laps BMW V12 LMR -- 01:09.4
27 2 P O'Connell/Katoh 81 36 Laps Panoz LMP-1 Roadster S/Elan Po Michelin/Elan Motorsports Tech 01:09.7
28 28 P Konrad/Slater 77 40 Laps Lola B2K/10/Ford -- 01:13.3
29 23 GT Pobst/Lambert 77 52 Laps Porsche 911 GT3 R Cranium/Michelin/Mobil 1 01:19.1
30 3 GTS Fellows/Pilgrim 70 0 Chevrolet Corvette C5-R Corvette Racing 00:00.0
31 13 P Hawkins/Knight 65 0 Lola B2K/40/Nissan KnightHawk Racing 00:00.0
32 52 GT Burgess/Bouchut 53 0 Porsche 911 GT3 R -- 01:20.0
33 21 GT Lewis/Law 19 50 Laps Porsche 911 GT3 R Aspen Knolls 01:21.4
34 25 GTS Hezemans/Coronel 11 58 Laps Dodge Viper GTS-R Team Carsport 01:16.3

Ergebnisse gemäß der ALMS-Website

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