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3,2,99 ; von H.Gallinnis

Die Rolex 24h von Daytona 1999

Der erste Event des Jahres ist vorüber. Das 37. 24 Stunden-Rennen von Daytona ging an das Dyson Racing Team mit ihrem Riley & Scott/Ford World Sportscar, die damit zum 2. Mal innerhalb von 3 Jahren diesen Klassiker gewinnen konnten. Da dieses Jahr mangels Zuspruch die Veranstalter keine GT1-Autos zum Start zuließen, machten die Wagen der Can-Am-Klasse den Sieg unter sich aus. Das Dyson-Team konnte sich dabei gegen ein ganzes Rudel Ferrari 333SP durchsetzen, die vom amerikanischen Doyle Risi Team angeführt wurden, das mit einem für die Distanz relativ knappen Rückstand von 2 Runden folgte. Ein längerer Boxenstop in der Nacht zum Wechseln der Bremsbeläge hatte diesem Team den Sieg gekostet. Dritter wurde der Doran-Matthews Ferrari, mit seiner hauptsächlich aus Indycar-Fahrern bestehenden Besatzung, die aufgrund von Getriebeproblemen einen Rückstand von 14 Runden verbuchen mussten. Knapp deas Treppchen verpasste das eidgenössische Team um Enzo Calderari & Lilian Brynner, die mit 29 Runden Rückstand Platz 4 belegten.
 Am erfolgreichesten von den GT-Teams war diesmal Roock Racing, die die GT2-Wertung mit dem 7.Gesamtrang und 13 Runden Vorsprung vor dem Schumacher Racing Porsche 933, u.a. mit Dirk Müller am Volant, gewannen. Dabei sah es lange Zeit nicht nach einem Porsche Triumph in der GT2-Klasse aus. Die Pace machten fast 20h lang die beiden brandneuen GT2-Corvettes und die Oreca-Viper unter sich aus. Dies lässt für die FIA-GT-Meisterschaft eine spannende Saison erwarten. Immerhin konnte die Viper  den Corvettes zwar zu Beginn des Rennens die Führung abjagen, mußte diese ihnen aber nach mehreren Reifenplatzern  überlassen, bevor eine Kolision mit einem Porsche das Ende bedeutete. Gegen Ende des Rennens gab aufgrund von Ölverlusten bei der verbliebenen Corvette, die größere Zuverlässigkeit der Porsches letztlich den Ausschlag zum Gewinn der Klasse. Dabei konnte das Roock-Team verschmerzen, das der schnellste GT-Wagen überhaupt noch vor ihnen platziert war. Das amerikanische Alex Job Racing Team belegte mit ihrem klassentieferen GT3-Porsche den 6.Gesamtrang. Den schnelleren der beiden Roock-Porsche, mit u.a. Claudia Hürtgen, hatten verschiedene Getriebe- und Kupplungsschäden gebremst. Wieder einmal ein Beweis für die Tatsache, daß bei Langstreckenrennen oft der langsamere Wagen das Rennen gewinnt.
Auch dieses Jahr nahmen wieder jede Menge weiterer Teams & Fahrer aus Europa teil. Das Schweizer Team um Enzo Calderari und Lilian Bryner war am Nächsten am Treppchen dran und lagen stundenlang auf dem dritten Platz, aus dem gegen Ende des Rennens trotzdem nur der 4. wurde. Franz Konrad trat mit seinem Team gleich in 2 Klassen an: sowohl mit seinem neuen Lola in der Can-Am Klasse als auch mit seinem altbekannten Porsche 911 GT2. Jedoch erreichte keines der beiden Autos das Ziel. Während der Lola relativ früh nach einem Motorschaden infolge Überhitzung aus dem Rennen war, fiel der Porsche in der 19.Stunde mit einem Frontschaden aus, nachdem er über Trümmerteile eines Ferrari 348 gefahren war. Der Wagen hatte zeitweise auf dem 2.Klassenplatz gelegen.
Der Porsche von Hans-Jörg Hofer wurde schon in der ersten Stunde Opfer einer Kollision mit eben diesem Ferrari 348 (der im Laufe des Rennen auch noch den 2.R&S des Dyson Team auf dem Gewissen hatte). Der Wagen strandete im Infield an einer Mauer mit Aufhängungsschaden.
Einen desaströsen Einsatz erlebte das PTG-BMW-Team (GT3), das unter anderem mit Striezel Stuck und Dieter Quester an den Start ging. Bedingt durch Reglementsänderungen mußte das Team technisch und fahrerisch mehr aus ihren Wagen herausholen, was beide Autos mit Motor- Getriebe und Achsschäden quittierten, so daß die Renndistanz für die Mechaniker zur Tortur ausartete.
Cor Eusers Marcos Truppe (diesmal ohne Harald Becker) nutzte Daytona um sich von ihrem GTR-Euroserie-Chassis zu trennen, welches in die USA verkauft wurde und dort an der American LeMans-Serie teilnehmen soll. Ein Reifenplatzer in der Steilkurve und ein Differentialschaden in der Nacht hatte das Team verschmerzt, ehe Motorprobleme nach 13 Stunden das Aus nach sich zogen.
Der Manthey-Porsche 993 hielt ein wenig länger, ehe ein Motorschaden die Fahrt stoppte. Das selbe Mißgeschick ereilte das Freisinger Team um Wofgang Kaufmann und Michel Ligonnet. Besonderes Pech hatte das Schwesterfahrzeug mit u.A. Manfred Jurasz und Wolfgang Horn, deren Fahrzeug 10min vor Ende des Rennens mit Antriebswellenschaden ausfiel und als 20. gewertet wurden. Durch den Schaden wurden sie noch vom Seikel Porsche eingeholt. Einen ereignisreichen Tag hatte auch das Proton Porsche Team mit Toni Seiler, Gerold Ried, Gerd Ruch und Patrik Vuillaume. Reifen-, Getriebe-, Unfall- und Motorschäden bremsten die wackere Mannschaft ein, die dennoch auf Platz 34 liegend das Ziel erreichte.

Endergebnis

Platz Team Runden Fahrer
1 Dyson Racing Team Inc., Riley & Scott Ford 708 Andy Wallace, GB, Elliott Forbes-Robinson, Sherrils Ford, N.C., Butch Leitzinger, State College, Pa.
2 Doyle-Risi Racing, Ferrari 333 SP 706 Massimiliano Angelelli, Monaco, Didier de Radigues, Monaco, Allan McNish, Scotland, Wayne Taylor, Altomonte Springs, Fla.
3 Doran/Matthews Racing, Ferrari 333 SP 694 Jim Matthews, Warsaw, N.C., Stefan Johansson, Sweden, Jimmy Vasser, Las Vegas, Nev., Max Papis, Rancho Santa Margarita, Calif.
4 Auto Sport Racing, Ferrari 333 SP 679 Enzo Calderari, CH, Lilian Bryner, CH, Angelo Zadra, I, Carl Rosenblad, GB
5 Support Net Racing, Riley & Scott Ford 643 Henry Camferdam, Indianapolis, Ind., Duncan Dayton, North Salem, N.Y., Eliseo Salazar, Chile, Scott Schubot, W. Palm Beach, Fla.,
6 Alex Job Racing, Porsche 911 RSR GT3 639 Cort Wagner, Seattle, Wash., Kelly Collins, Corona Del Mar, Calif., Anthony Lazzaro, Atlanta, Ga., Darryl Havens, Seattle, Wash.
7 Roock Racing, Porsche 911 GT2 634 Andre Ahrle, D, Hubert Haupt, D, David Warnock, GB, Raffaele Sangiuolo, I, 
8 Doran/Lista Racing, Ferrari 333 SP 632 Fredy Lienhard, CH, Didier Theys, Belgium, Mauro Baldi, I, Arie Luyendyk, Scottsdale, Ariz.
9 Reiser/Callas Rennsport, Porsche 911 GT3 632 Joel Reiser, Mendon, N.Y., John Mowlem, GB, Grady Willingham, Birmingham, Ala., David Murry, Lilburn, Ga., 
10 Schumacher Racing, Porsche 993T GT2 626 Larry Schumacher, Cincinnati, Ohio, John O'Steen, Cincinnati, Ohio, Martin Snow, Pleasant Grove, Utah, Dirk Mueller, D
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19 Seikel Motorsport, Porsche 911 GT2 597 Andrew Bagnall, NZ, Tony Burgess, Toronto Canada, Renata Mastropietro, I, Michel Neugarten, Monaco, 
20 Freisinger Motorsport, Porsche 911 GT2 595 (Antriebswelle) Manfred Jurasz, A, Eric Van De Vyver, Belgium, Michael Jurngartz, Klaus Horn, D, 
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25 Roock Racing, Porsche 911 GT2 581 Enrico Bertaggia, Monaco, Claudia Hurtgen, D, Stephane Ortelli, Monaco, Robert Hearn, GB
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34 Proton Competition, Porsche 911 GT2 502 Gerold Ried, D, Gerd Ruch, D, Toni Seiler, CH, Patrick Vuillaume, France,
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40 Konrad Motorsports, Porsche 911 GT2 452, Mech. Altfried Heger, D, Peter Kitchak, Excelsior, Minn., Charles Slater, Fort Lauderdale, Fla., Batiste Preguasco, Franz Konrad, A
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44 Freisinger Motorsport, Porsche 911 GT2 386 (Motor) Wolfgang Kaufmann, D, Michel Ligonnet, France, Lance Stewart, Tequesta, Fla.
45 Manthey Racing, Porsche 993 RSR GT3 377 (Motor) Uli Gallade, D, Ulli Richter, D, Marc Gindorf, D, Hans Willems, Belgium, Olaf Manthey, D, 
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56 Chamberlain Engeneering, Dodge Viper GTS-R 297 Unfall Chris Gleason, Johnstown, Pa., Christian Glaser, D, Brian Hornkohl,Stroudsburg, Pa., Hans Hudenholtz, NL
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60 PTG-BMW, BMW M3 GT3 247, Mechanical Boris Said, Carlsbad, Calif., Peter Cunningham, W. Bend, Wis., Mark Simo, Carlsbad, Calif., Dieter Quester, A,
61 Marcos Racing International, Marcos LM600 242 (Motor) Cor Euser, NL, Christian Vann, UK, Herman Buurman, NL, Peter Van der Kolk, NL, 
62  PTG-BMW, BMW M3 GT3  238, (Aufhängung) Bill Auberlen, Redondo Beach, Calif., Brian Cunningham, Lancaster, Ky., J.v. Overbeek, Pelham, N.Y., Hans Stuck, A, 
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65 Viper Team Oreca, Dodge Viper GTS-R, 188 (Aufhängung) Tommy Archer, Duluth, Minn., Olivier Beretta, Monaco, David Donahue, Malvern, Pa., 
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71 Konrad Motorsports, Lola B98/10 Lotus 43 (Motor) Franz Konrad, A, Vincenzo Sospiri, I, Jan Lammers, Holland, 
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73 H.J.Hofer, Porsche 993 RSR GT3 14 (Crash)  Hans-Jorg Hofer, A, Gunther Blieninger, D, Fabio Mancini, I, Luca Riccitelli, I,
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