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Silverstone
1000km von Silverstone 2008 Erste Rennhälfte der GT

von Harald Gallinnis, Maximilian Graf und Jan Hettler
  lms

Unerwartet sonniges und warmes Wetter zeigt sich zum Finale der Le Mans Series. Ein 46 Fahrzeuge großes Feld wartet um 11:20 Uhr darauf, dass die Ampel zum letzen Mal in dieser Saison auf Grün schaltet. Hinter den Prototypen  gehen 17 GT-Fahrzeuge in das letzte Gefecht.

GT-Start 

Beim Start schafft es Tomas Enge (#59 Team Modena Aston Martin DBR9) beinahe die Führung zu übernehmen, doch Peter Kox (#55 IPB Spartak Racing Lamborghini Murciélago) kontert, und setzt die erste Lamborghini-Pole-Position perfekt um.

Bei den GT2-Boliden kann Robert Bell (#96 Virgo Motorsport Ferrari F430 GT2) die Spitzenposition ebenfalls behalten, muss sich jedoch gegen starke Attacken der beiden Porsche-Piloten Richard Lietz (#76 IMSA Performance Matmut) und Dirk Werner (#91 Farnbacher Racing) wehren. Werner wird  ein Opfer von McNish als ihm dieser in  Becketts  aufs Hinterrad fährt. "ich war schon in der Kurve drin als ich einen Schlag aufs Rad bekommen habe. Vorher hatte ich noch in den Spiegel geschaut und den Audi noch in weiter Ferne gesehen." gibt Wener uns später zu Protokoll.

An der Spitze der GT1 kann sich das Kampfduo Kox gegen Enge ein wenig von der Verfolger-Corvette, pilotiert Guillaume Moreau, aus dem Hause Luc Alphand Aventures absetzen. Nach rund 15 Minuten gelingt es der Aston-Martin-Mannschaft den Platz an der Sonne zu übernehmen. Endgültig abgehangen wird Kox dann als ihm McNish im Audi ins Heck donnert. Der Niederländer, der bekannt dafür ist kein Blatt vor den Mund zu nehmen, findet nach dem Rennen deutliche Worte:

"Die LMP-Piloten beschweren sich dauernd das die GT zuwenig Rücksicht auf sie nehmen. Wo bleibt dann deren Rücksicht auf uns? Ich hab sogar noch Platz gemacht und dann rauscht er mir voll ins Heck. Das gehört von der Rennleitung geahndet! Die Kollision hat mir das Rennen gegen den Aston versaut, da ich mich direkt im Anschluss noch 2 mal gedreht habe. Nächstes Mal halte ich dagegen wenn mir einer noch mal so aufs Fell rückt - und sei es ein Werkswagen". Im Anschluss dauert es nicht lange, und Moreau hängt im Heck des Lamborghini. Die Corvette überholt Kox.

Lambo

GT

Das Rennen der GT2-Klasse beruhigt sich nun. Rob Bell liegt weiterhin vorne. Auf den Rängen zwei und drei folgen Richard Lietz und Marc Lieb (#77 Team Felbermayr-Proton Porsche 997 GT3-RSR).

Der Zwischenstand nach einer Stunde lautet wie folgt:

GT1:

1. #59 Team Modena Aston Martin DBR9
2. #72 Luc Alphand Corvette C6.R
3. #55 IPB Spartak Racing Lamborghini Murciélago

GT2:

1. #96 Virgo Motorsport Ferrari F430 GT2
2. #76 IMSA Performance Matmut Porsche 997 GT3-RSR
3. #77 Team Felbermayr-Proton Porsche 997 GT3-RSR

Nach der ersten Boxenstoppserie ist die Luc-Alphand-Corvette kurzzeitig in Führung, kassiert jedoch eine Stop-and-Go-Strafe, so dass die französische Mannschaft auf Klassenrang drei zurückfällt.

Nach 75 Minuten ereignet sich eine Kollision zwischen dem #7 Peugeot 908 aus der LMP1-Klasse und dem #76 IMSA Performance Matmut Porsche 997 GT3-RSR, was den Ausfall von Richard Lietz als  Drittplatzierten der GT2-Wertung sowie eine Safety-Car-Phase mit sich zieht. Der Unfall resultierte aus dem Versuch den GT2-Porsche in Chapel außen zu überrunden, wobei der Diesel-Prototyp sich quer stellt, überschlägt, und den Porsche in Mitleidenschaft zieht - das Aus für beide. Lietz fühlt sich unschuldig: "Ich wurde gerade vom Epsilon überholt und habe dem daraufhin Platz gemacht. Dann muss der Peugeot eine Lücke gesehen haben, die definitiv nicht da war.  Es hat einen Schlag getan und dann sind wir beide in die Mauer geflogen"

Einen Nachteil zieht das Team Felbermayr-Proton, dessen Porsche während der Safety-Car-Phase eine Runde auf den führenden Virgo-Ferrari verliert, da der nun Gesamtführende Audi zwischen den beiden kontrahenten liegt. Dahinter übernimmt der #90 Farnbacher Racing Ferrari F430 GT2 in den Händen von Pierre Kaffer den dritten Platz der GT2-Kategorie. In Runde 51 wird das Schwesterfahrzeug, der #91 Porsche, vom Barazi-Zytek aus der LMP2-Kategorie abgeschossen.

Kurz vor der Zwei-Stunden-Marke muss ein weiterer Porsche dran glauben: Der LMP1-Epsilon-Euskadi kommt in Becketts von der Ideallinie, rutscht auf die Wiese, stellt sich quer, und rammt mit seinem Heck den #95 James Watt Automotive Porsche 997 GT3-RSR von Matt Griffin, Paul Daniels und Peter Damford von der Strecke. Aber auch Ferrari bleibt nicht unbeschadet: Pierre Kaffer wir vom ASM-Lola touchiert. "Ein Dreher um 360° und ich konnte direkt weiterfahren. Allerdings haben wir dabei einen Spiegel  verloren und ohne Spiegel bist du im 430 aufgeschmissen."

Farnbacher Ferrari


Pacecar



Der Zwischenstand nach zwei Stunden:

GT1:
1. #59 Team Modena Aston Martin DBR9
2. #72 Luc Alphand Corvette C6.R
3. #55 IPB Spartak Racing Lamborghini Murciélago


GT2:
1. #96 Virgo Motorsport Ferrari F430 GT2
2. #77 Team Felbermayr-Proton Porsche 997 GT3-RSR
3. #90 Farnbacher Racing Ferrari F430 GT2


Zu Beginn der dritten Rennstunde schnappt sich Pierre Kaffer den zweitplatzierten Alex Davison, der den Felbermayr-Porsche für Lieb übernommen hat. Die Farnbacher Racing Piloten klagen darüber, dass die Reifen relativ schnall Grip abbauen. Kaffer kommt kurz darauf allerdings zum Tanken an die Box, was den Deutschen seine Platzierung kostet.

Bei den GT1-Fahrzeugen hat sich das Rennen in der Zwischenzeit etwas beruhigt. Antonio Garcia führt mit rund 30 Sekunden vor dem Lamborghini in den Händen von Roman Rusinov. Letztgenannter sorgt nach rund 140 Minuten für einen weiteren Zwischenfall: Xavier Pompidou (LMP2-Speedy-Lola) will im Infield den Lamborghini überrunden, schafft es aber nicht, und verliert beim Beschleunigen aus Woodcote die Kontrolle über sein Auto, sodass er in der Mauer landet. Es folgt eine weitere Safety-Car-Phase.


SC

Virgo & Proton


Durch die Safety-Car-Phase kann sich Alex Davison gegenüber dem Führenden Virgo-Ferrari wieder zurückrunden. Den dritten Klassenrang hat nun Stéphane Daoudi im #99 JMB Racing Ferrari F430 GT2 übernommen. Zwischenzeitlich wurde auch in der GT1-Kategorie der dritte Platz getauscht. Den belegt nun Nick Leventis am Steuer des #61 Strakka Racing Aston Martin DBR9.

Nach dem Restart dauert es nicht lange, bis Pierre Ehret, der das Volant des Farnbacher-Ferraris für seinen Namensvetter übernommen hat, wieder auf Platz GT2-Klassenrang drei geführt wird. Aber auch die #72 Corvette erobert in der GT1-Klasse ihren dritten Rang zurück.





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