Rinaldo Capello erzielte eine 1:33.193 und Mike Rockenfeller umrundete den Kurs im #2 Audi in 1:33.330. Damit fehlt Audi fast zwei Sekunden auf die Löwen.

Pedro Lamy muss damit seinem Teamkollegen Minassian am nächsten Tag den Vortritt lassen. In der Presekonferenz beschwert sich der Portugiese auf seiner schnellsten Runde von einem LMP2-Porsche aufgehalten worden zu sein. Es war John Nielsen, wie Jan Hettlers Foto aus der Ascari-Schikane eindrucksvoll beweist, wobei Lamy und Nielsen sich schlicht nicht rechtzeitig für das Nadelöhr aussortieren konnten.

Peugeot bleibt das Maß der Dinge – auch im Qualifying. Nicolas Minassian verbesserte seine Top-Zeit vom freien Training erneut um eine Zehntelsekunde und stellte seinen #7 Peugeot 908 Hdi-FAP mit einer 1:31.470 auf die Pole-Position. Teamkollege Pedro Lamy unterbot seine Bestzeit von der morgendlichen Trainingssitzung ebenfalls – über eine Halbesekunde. Am Ende ließ sich der #8 Peugeot eine 1:31.957 notieren.

Am anderen Ende der Boxengasse sah es nicht ganz so rosig aus. Audi musste sich wieder mit den Rängen drei und vier zufrieden geben. Hinzu kommt, dass die Zeiten aus den Trainingssessions nur beim #2 Audi verbessert werden konnten, dafür aber um knapp zwei Sekunden.

In der LMP1-Klasse passiert während des Qualifyings allerdings noch ein schwerer Unfall. Jamie Campbell-Walters verpasst in der 2. Schikane den Bremspunkt und fliegt mit Schwung über die Reifenstapel ab. Der Aufprall ist so hart das JCW wegen starker Rückenschmerzen ins Hostital verbracht wird, daher kann das Team bis zum späten Abend noch nichts über die entgültige Unfallursache verlautbaren. Der Wagen ist jedenfalls hin und wird morgen nicht am Rennen teilnehmen können.

Stefan Mücke ist jedenfalls mit seiner Zeit zufrieden. Die Peugeots sind nicht sein erklärtes Ziel. "Für Morgen kommt es darauf an den Wagen wieder heil ins Ziel zu bringen. In Barcelona haben wir das geschafft und sind dann auch aufs Podium gekommen. Vom Speed her kriegen wir die 908 nicht. Selbst die Audis haben hier Probleme, das sieht man wenn man hinter ihnen in der 2. Schikane her fährt wo die Wagen wegen der hohen Curbs sehr unruhig werden. Der 908 hebt dort nur kurz ab und klebt danach wieder sofort auf der Strasse. Wenn ich versuchen würde so da drüber zu fahren würde ich direkt im Kies stehen.

Die Pole-Position der GT1 geht an die #72 Luc Alphand Corvette, die vor dem Team Modena Aston, der 2. Corvette und dem Lamborghini zu liegen kommt. Im IPB-Lambo-Team hat Hans Reiter die harten Reifen als strategische Option gezogen, nachdem klar ist das man vom speed her mit den Corvettes nicht wird mithalten können.

Schnellster LMP2 war der Van Merksteijn Motorsport Porsche RS Spyder mit einer 1:36.842. Den markeninternen Konkurrenten Horag und Essex fehlen demzufolge rund eine Sekunde auf den Porsche des niederländischen Teams. John Nielsen lässt nach dem Qualifing nichts auf Reifenpartner Dunlop kommen. "Es mag sein das der RS Spyder mit Michelin als Reifenpartner entwickelt worden ist aber Dunlop holt hier in der Entwicklung mächtig auf. Ich schätze das wir in 2 Rennen auf einem Level sein werden." Bei Kruse Motorsport hat Hideki Noda das Qualifying gefahren Jean de Pourtales eröffnet das der Wagen nach wie vor sehr nervös beim Bremsen wäre. Das Setup des Lola ist noch weit vom optimalen Zustand entfernt.

Bei den GT2 wird der #76 Virgo Motorsport Ferrari F430 GT2 als Schnellster bei den GT2-Fahrzeugen gewertet . Gut zurecht kam auch Alex Davison im Proton Porsche der nach einer Fahrwerksänderung, die man nach Informationen aus der ALMS beim Proton-Felbermayr-Porsche vorgenahm, ein deutlich beherrschbareres Auto vorfand.
Nur 0.2s fehlen Davison am Ende auf die Klassenpole.

Pierre Kaffer, der mit einem in letzter Sekunde zusammengebauten Ferrari - es galt einen Kollisionsschaden mit einem der Porsche RS-Spyder auszubügeln - auf die Strecke ging erzielte die 3. beste Zeit in der Session.  "Dabei war der Wagen vom Setup her noch gar nicht justiert. Wir haben lediglich einen neuen Reifensatz benutzt. Dafür war das Ergebnis das Beste was man rausholen kann."

An Ben Leuenbergers Spyker wird nach dem Qualifying der Motor gewechselt. "Wir haben gemerkt das der Motor zusehens Leistung verliert. Der Wechsel war eh vorgesehen. Aber im Qualifying ist uns in die Quere gekommen das wir einen neuen Frontsplitter ausprobiert haben - das ist leider nach hinten losgegangen. In den Lesmo-Kurven waren wir deswegen viel zu langsam. "

Auch das JMB-Team ist für Monza von den ungeliebten Michlin-Reifen auf die Dunlops gewechselt. Stephane Daodi konnte daher zum Start der Session für einige Zeit die bestzeit für sich behaupten, rutschte jedoch bald danach bis auf Klassenrang 5 zurück. "Zwar haben wir jett nur noch eine Mischung zur verfügung, doch die Reifen sind insgesamt deutlich fahrbarer als die Michelins es noch in Barcelona waren." Damit bestätigt er die Eindrücke die die Konkurrenz aus dem Farnbacher Team gewonnen hat.

Am Ende werden dem Werks-Spyker und der 2. Corvette (#73) die Zeiten gestrichen da man eine Überschreitung der Cockpittemperaturen im Qualifying festgestellt hat - die beiden Wagen starten morgen von hinten.