Logo

ALMS - 3. Lauf in Long Beach
(19.4.2008)

von Harald Gallinnis
Fotos:  ALMS-Website
Long Beach
Das dritte Rennen war zwar mit 100 Minuten Rennzeit eines der Kürzeren der Saison, hatte aber all die  Zutaten die einen Sportwagenklassiker auszeichnen. Und das es ein Klassiker werden kann hat die IMSA nun mit einem Vertrag mit den Veranstaltern bis 2013 unter Dach und Fach gebracht - aber zum Rennen:

Porsche war auf den Sieg favorisiert, da Audi sich mit den schwereren LMP1 auf dem engen Stadtkurs schwer tat. Doch am Renntag liessen die Tdi-Boliden im Warmup aufblitzen das man den Rückstand aus dem Training wettgemacht hatte.

Zum Start jedenfalls schoss Patrick Long im Penske RS Spyder #6 aus Startposition 4 in Führung - und die gab er in den ersten 40 Runden lang nicht preis. Der herausgefahrende Vorsprung war jedoch dahin als die erste Gelbphase wegen der auf der Strecke liegen gebliebenen Primetime Viper geschaltet werden musste. Am Ende der Gelbphase hatte Teamkollege Dumas die Führung übernommen.

Die Audis hatten sich derweil dank ihres Drehmoments durch das Feld nach vorne getankt. In den Kurven gehörte man zwar nicht zu den Schnellsten doch auf den Geraden reichte die Power der TDI um die Gegner einen nach dem anderen einzukassieren. Kurz nach dem Ende der 3.Gelbphase schnappte sich Marco Wener schliesslich auch Timo Bernhard in der #7.

R10

Nicht nur Werner und Emanuele Pirro wischten zum unerwarteten Audi-Doppelsieg am Penske Spyder  vorbei. Am Ende musste sich das führende Porsche Team sogar erstmals seit einem Jahr wieder  dem offiziell erklärten Hauptgegner geschlagen geben. David Brabham ging in der vorletzten Runde am Spyder vorbei und sicherte seinem Team Highcroft den ersten und Acura den zweiten LMP2 Klassensieg in der ALMS.  

Autocon

Highcroft

Hinter den beiden  Penske RS-Spyder  belegte das Andretti-Green-Team Klassenrang 4. Auch das Lowes-Fernandez-Team war auf dem Weg zu einem Podiumsfinish , fiel aber kurz vor Schluss auf Klassenrang 8 zurück.

In der GT1 gewannen O´Connell/Magnussen den hart ausgefochtenen teaminternen Zweikampf in dessen Verlauf einer der IMSA-Offiziellen in der Boxengasse auf der Motorhaube einer der Corvettes endete. Der vorfall endete jeoch glimpflich

David Brabham gelang es somit als erstem Fahrer der ALMS-Geschichte Klassensiege in allen 4 Klassen der  Serie einzufahren. Für seinen Partner Scott Sharpe der erst kürzlich aus den Formel-Wagen der Indycars in die LMP gewechselt war und dem 3. Piloten Stefan Johansson bedeutete der Sieg eine Ansage an die Konkurrenz aus dem Hause Porsche für die Meisterschaft. Zudem passte dem Team der 3. Gesamtrang und Klassensieg beim Heimrennen hervorragend ins Konzept, nachdem Hauptsponsor Patron auch der Hauptsponsor des Rennens in Long Beach war.

Porsche

Tafel

Die GT2 bot den gewohnten engen Kampf an der Spitze. Rundenlang zog eine Gruppe aus den beiden schnellsten Flying Lizzard-Wagen, dem Risi-Ferrari und dem Tafel-F430 ihre Bahnen. Die Entscheidung fiel durch die Reifenwahl des ursprünglich 4.plazierten Tafel-Teams. Die harten Reifen hielten über die gesamte Renndistanz. Dirk Müller und Dominik Farnbacher  brauchten mit ihrer Crew durch die eingesparte Zeit kürzer für den Stopp und kamen so in Führung zurück auf die Strecke.

Porsche

LG-Corvette

Dabei hätte es fast noch einen bizarren Vorfall gegeben der den Tafel-Sieg gefährdet hätte Dirk Müller wollte sich seinen Helm zum Fahrerwechsel greifen als einem Teammitglied auffiel das dieser voller Ameisen war. Es gelang Müller noch rechtzeitig das Gros der blinden Passagiere aus seinem Arbeitsgerät zu entfernen bevor er sich in den entscheidenden Stint aufmachte. 

Die Risi-Manschaft vergeigte zum 3. mal in Folge ein aussichtsreiches Ergebnis  und hat nun einen ernstzunehmenden Punkterückstand in der Meisterschaft. Als der Wagen nach dem Boxenstopp zunächst nicht startete fuhr Mika Salo zunächst ohne die zur Reperatur entfernte Motorabdeckung los. Das brachte ihm eine Verlängerung der Reperaturpause und obendrein eine Durchfahrtsstrafe ein.

Alles nichts gegen die Unbillen mit denen das Farnbacher-Team zu kämpfen hatte: Mark Basseng und Alex Davison dürften sich mit einer losen Kühbox ihrer Kühlwesten herumschlagen die einmal flügge geworden den Luftraum im Cockpit unsicher machte. Nachdem Davison nicht nur mehrmals den Kopf wegen der in jeder Bremszone ins Armaturenbrett und in die Frontscheibe einschlagenden 10kg schweren Box einziehen musste sondern ihm auch einige Konkurrenten ins Heck gerodelt waren, nachdem das Geschoss mehrfach den Zündschalter umgelegt hatte kam der Australier vorzeitig an die Box. Leider war das Team-Radio durch mehrfache Treffer ausser Gefecht und so bekam das Team und Kollege Marc Basseng zunächst nicht mit was der Grund für den frühen Stopp war.

Als Davison das Team aufklärte war der Deutsche schon wieder davon gebraust und musste schon in der nächsten Kurve ebenfalls den Kopf einziehen. Die Box auszuleeren brachte keine wirkliche Lösung, ausser das nun überall Wasser und Eiswürfel im Fussraum herumschwappten. Das durch die Türritzen nach aussen heraustropfende Wasser  erhöhte den Grip der Reifen auch nicht gerade. Kurzerhand warf Basseng die Box schliesslich entnervt aus dem Fenster und entledigte sich so des Problems . Zwar konnte er danach die Rundenzeiten der GT2 Spitze mitgehen doch 2 Runden waren für das Deutsch-Amerikanische Team beim Teufel.

Ergebnis:

Platz Nr Klasse Fahrer Team Land Fahrzeug Motor Reifen Runden Abstand schnellste Stopps Boxenzeit
1 2 LMP1 Marco Werner (D), Lukas Luhr (D), Audi Sport North America USA Audi R10 Tdi Audi 5500 TDI M 71 0.000 1:12.599 1 1:20.792
2 1 LMP1 Frank Biela (D), Emanuele Pirro (I), Audi Sport North America USA Audi R10 Tdi Audi 5500 TDI M 71 1.964 1:13.050 1 1:17.180
3 9 LMP2 David Brabham (AUS), Scott Sharp (USA), Stefan Johansson (S) Highcroft Racing USA Acura ARX 01b Acura 3400A M 71 1.822 1:13.382 1 1:20.768
4 7 LMP2 Timo Bernhardt (D), Romain Dumas (F), Penske Racing USA Porsche RS Spyder Porsche MR6 V8 97A M 71 1.036 1:12.632 1 1:06.029
5 6 LMP2 Sascha Maassen (D), Patrick Long (USA), Penske Racing USA Porsche RS Spyder Porsche MR6 V897A M 71 0.618 1:12.383 1 1:09.995
6 25 LMP2 Bryan Herta (USA), Christain Fittipaldi (BR), Andretti Green-Racing USA Acura ARX 01b Acura 3400A M 71 9.812 1:13.034 1 1:16.249
7 20 LMP2 Butch Leitzinger (USA), Marino Franchitti (GB), Dyson Racing USA Porsche RS Spyder Porsche MR6 V8 97A M 71 3.960 1:14.818 1 1:15.066
8 15 LMP2 Ardian Fernandez (MEX), Luis Diaz (MEX), Lowes Fernandez MEX Acura ARX 01b Acura 3400A M 71 0.568 1:12.804 1 1:18.607
9 16 LMP2 Chris Dyson (USA), Guy Smith (GB), Dyson Racing USA Porsche RS Spyder Porsche MR6 V8 97A M 71 0.737 1:13.837 1 1:22.843
10 8 LMP2 Ben Devlin (GB), Gerardo Bonlia (USA), BK Motorsport USA Lola B07/40 Mazda AER 1998T Y 70 1 Rd. 1:15.427 1 1:37.342
11 3 GT1 Johnny O´Connell (USA), Jan Magnussen (DK), Corvette Racing USA Corvette C6R Chevrolet 7000A M 70 27.136 1:17.802 1 1:33.597
12 4 GT1 Olivier Beretta (F), Oliver Gavin (GB), Corvette Racing USA Corvette C6R Chevrolet 7000A M 70 1.374 1:17.415 1 1:35.622
13 71 GT2 Dominik Farnbacher (D), Dirk Müller (D), Tafel Racing USA Ferrari F430 GTC Ferrari V8 4308A M 68 2 Rd. 1:21.130 1 1:08.021
14 45 GT2 Jörg Bergmeister (D), Wolf Henzler (D), Flying Lizzard Motorsport USA Porsche 997 GT3 RSR Porsche B6 3795A M 68 0.102 1:21.095 1 1:15.383
15 46 GT2 Johannes van Overbeek (USA), Patrick Pilet (F), Flying Lizzard Motorsport USA Porsche 997 GT3 RSR Porsche B6 3795A M 68 0.317 1:20.605 1 1:18.976
16 12 LMP1 Michael Lewis (USA), Tony Drissi (USA), Autocon Motosport USA Creation CA07-2 Judd D 67 1 Rd. 1:18.362 1 3:41.173
17 48 GT2 Gunnar Jeanette (USA), Johnny Mowlem (GB), Corsa Motorsports USA Ferrari F430 GTC Ferrari V8 4308A D 67 30.515 1:21.906 1 1:17.541
18 61 GT2 Harrison Brix (USA), Patrick Friesacher (A), Risi Competitione USA Ferrari F430 GTC Ferrari V8 4308A M 66 1 Rd. 1:21.450 1 1:28.208
19 87 GT2 Alex Davison (AUS), Marc Basseng (D), Farnbacher-Loles Motorsport USA Porsche 997 GT3 RSR Porsche B6 3795A M 65 1 Rd. 1:21.213 1 7088
20 44 GT2 Lonnie Pechnik (USA), Seth Neiman (USA), Flying Lizzard Motorsport USA Porsche 997 GT3 RSR Porsche B6 3795A M 65 12.762 1:21.954 1 1:23.474
21 5 GT2 Ruben Carrapatoso (BR), Craig Stanton (USA), Nathan Swartzbaugh (USA) VICI Racing USA Porsche 997 GT3 RSR Porsche B6 3795A K 65 4.154 1:22.691 1 1:36.641
22 62 GT2 Mika Salo (SF), Jamie Melo (BR), Risi Competitione USA Ferrari F430 GTC Ferrari V8 4308A M 65 29.621 1:21.096 2 4:32.030
23 28 GT2 Lou Gigliotti (USA), Doug Peterson (USA), LG Motorsport USA Riley Corvette C6 Chevrolet K 64 1 Rd. 1:24.539 1 1:50.380
24 1007 GT2 Paul Drayson (GB), Jonny Cocker (GB), Drayson-Barwell GB Aston Martin Vantage GT2 AM 6000A D 64 29.459 1:25.130 1 1:36.461
25 40 GT2 David Robertson (USA), David Murry (USA), Robertson Racing USA Ford GT-R Ford D 63 1 Rd. 1:24.523 1 2:07.139
26 37 LMP1 Jon Field (USA), Clint Field (USA), Richard Berry (USA) Intersport Racing USA Lola B06/10 AER 3600T D 62 1 Rd. 1:15.100 3 5:21.362
27 21 GT2 Tom Sutherland (USA), Tom Milner Jr. (USA), PTG USA Panoz Esperante Ford Y 51 11 Rd. 1:23.007 1 1:20.879
28 11 GT2 Joel Feinberg (USA), Chris Hall (USA), Primetime Race Group USA Dodge Viper Comp. Coupe Dodge M -- 11 Rd. 1:29.424 0 0.000

Zurück zur Berichtseite

Zurück zur Leitseite