14 Wagen fanden sich am Ende bei der niederländischen Runde der deutschen GT-Meisterschaft ein. Die Teams von G-Private, Kessel Racing, Schnabel Engineering, MTR und die zweite Seiler-Corvette  hatten sich die Anreise zur nördlichsten Runde des ADAC-GT-Masters gespart. Dafür gab es mit der 2. MM-Corvette für die beiden tschechischen Piloten Adam Lacko und Stephan Voitech und dem dritten Hexis Aston für Thomas Blätterer und Phillipe Dumas 2 neue Fahrzeuge in der Meisterschaft zu vermelden.

In den verregneten freien Trainings am Freitag mussten sich die Piloten erst mal mit der für sie neuen Strecke anfreunden. Mittlerweile ist die in den vergangenen Jahren verwendete erste Kurve in eine flüssige Kombination umgebaut worden.

Die Bestzeit in der ersten freien Session erzielten Haase /T&T mit einer Zeit von 1:50.205, gefolgt vom Schmickler/Asch-Lamborghini in dem die beiden Argo-Racing Piloten den Kurs nur 0,35s langsamer als die beiden Gallardo-Treter im Meister-Wagen umrundeten. Drittschnellste waren Seiler/Mayer in der Seiler Racing Corvette. In der zweiten freien Session am Freitag fielen die Zeiten dramatisch ab. Dumas/Blätterer holen sich im Aston die Bestzeit mit einer 1:42.470 und schlugen Haase/TT um 0,189s.

Matzke/Skula waren mit einer 1:42,863 dritschnellste in der MM-Corvette und hatten am Ende der Session Becker/Kechele hinter sich deren Wagen einen kurzen Brand in der Box aufgrund einer undichten Benzinleitung in der ersten Session überstehen musste.

Qualifying

Am Besten mit den feuchten Bedingungen im Qualifying kam die Flatex-Reiter-Truppe zurecht. Reduziert auf 2 Fahrzeuge konnte man Christopher Haase und Albert von Thurn un Taxis jeweils ein optimal eingestelltes Fahrzeug vorsetzen, das beide zur Pole in der jeweils von ihnen bestrittenen Session fuhren.  Für den ersten Lauf konnte die MM Racing-Mannschaft  den verbleibenden Platz in der vordersten Startreihe erzielen. Der Matech-Ford von Kenneth Heyer und der erste Hexis Aston folgten in Reihe 2.

Für den 2. Lauf stellte sich Matech-Pilot Marc Hennerici neben Champion Haase in die vorderste Startreihe . Reihe 2 wurde vom 2.Reiter-Lamborghini von Jan Lammers und der 2. MM-Corvette von Adam Lacko okkupiert. Reihe 3 eroberten der Meistrschaftsführende Tim Bergmeister und Hexis-Pilot Phillipe Dumas. 

Es dauerte bis 22 Minuten vor Rennende ehe wieder auf Grün geschaltet werden konnte. Vorne eilten die beiden  Flatex-Reter-Gallardos dem Feld davon. Dahinter reihten sich mit Respektdistanz die Wagen von Rodrigues (Aston), Skula (MM-Corvette), Kechele (Argo-Lamborghini)  und Christian Hohenadel (Aston) auf. 

Unter schwierigsten Bedingungen startete am Samstag das erste Rennen der ADAC-GT-Masters in Assen. Matech-Pilot Kenneth Heyer wird den Start nicht so schnell vergessen. Noch in der ersten Runde rutschte der dunkelblaue Bolide in einem schnellen Streckenabschnitt vom Asphalt und schlug mit 210km/h in die Leitschienen ein. Heyer musste aus dem Auto geborgen werden und fing sich bei dem schweren Anprall eine ausgekugelte Schulter und Prellungen ein. 

Das  Rennen ging ab Runde 2 in eine lange SC-Phase, die bis zur  Boxenstoppphase andauerte. Derweil bekamen Frank Schmickler und Ronald van der Laer eine Durchfahrtsstrafe für ein angebliches Überholen unter Gelb verpasst, wobei Schmickler seine Strafe aufgrund eines Kommunikationsfehlers gleich 2 mal absolvieren musste.

Vorne machten Christopher Haase und Albert von Thurn und Taxis alles klar und fuhren den ersten Sieg des Jahres ein. Dahintr wurde Teamkollege Jan Lammers in den letzten Runden von einem unwilligen Scheibenwischer eingebremst. Das Podium komplettierten die MM-Racing Piloten Martin Matzke und Jiri Skula, die ihre Pechsträhne in Assen beendeten und erstmals in dieser Saison auf das Podium klettern konnten.

Ab Rang 8 fand sich ein interessantes Kampfpaket zusammen das aus Toni Seiler, den beiden Mühlner-Porsches, Sebastian Asch und Manuel Lauck bestand. Erst 3 Runden vor dem Schluss rangen die folgenden Wagen die gelbe Corvette von Toni Seiler nieder und verwiesen den Corvette-Piloten auf Rang 11.

Die Tschechen hatten den Hexis-Aston Martin von  Michel Frey und Julien Rodriguez in die Schranken verweisen können. Die Piloten des silbernen Aston mussten auch vor dem heranstürmenden Frank Kechele kapitulieren, der das Podium nur knapp verpasste. Teamkollege Sebastian Asch haderte mit den 2 Durchfahrtsstrafen die ihn das Rennen verhagelten und lediglich Rang 8 gestatteten.

Die Hexis-Crew hielt sich mit den Rängen 5, 6 und 13 schadlos. Als bester Porsche kamen Frank Stippler und Tim Bergmeister auf Rang 7 ins Ziel und verteidigten damit knapp die Punkteführung Bergmeisters.

Der aufgrund kalter Reifen am Start auf den letzten Platz zurückgefallene Sebstian Asch im weisssen ARGO-Gallardo brachte seine Pneus schnell wieder in Wallung und fuhr auf seiner Aufholjagd Zeiten, die für die Spitze gut gewesen wären. In der Box verlor man dann beim Wechsel auf Schmickler durch ein kleines Getriebeproblem das den Pflichtboxenstopp über Gebühr verlängerte einen Rang, so das sich die in Malmedy stationierte Mannschaft am Ende mit einem 5. Rang zufrieden geben musste.

Nicht ganz rund lief auch der 2. Argo-Gallardo: Zuerst gab es eine Kollision mit dem JvO-Porsche von Manuel Lauck, dann stellten sich Schaltungsprobleme bei Frank Kechele ein, die den 5. Gang im gelben Gallardo betrafen.

Die Hoffnungen auf einen trockenen 2. Lauf in Assen erfüllten sich nicht. Zum Start des Rennens am Sonntag Mittag hatten sich die Himmelsschleusen wieder geöffnet. 13 Wagen  nahmen den Lauf unter die Räder.

Beide Flatex-Lamborghinis gingen direkt aus den vordersten Startpositionen in Führung. In der Folge kontrollierten die Wagen des Meisterteams den Lauf von der Spitze aus. Lammers Ritskes zogen allerdings wegen eines ABS-Problems den Kürzeren und mussten ihre Teamkollegen Haase/T&T vorne weg ziehen lassen ohne diese unter Druck setzen zu können.

Spannend wurde es dahinter.  Adam Lacko in der #52 MM-Corvette bildete mit Tim Bergmeister, Phillip Dumas und MM-Teamkollege Skula eine Kampfgruppe, zu der sich später noch Porsche-Pilot Michel Bleekemolen gesellte. In Runde 7 fielen der Aston und die Corvette von Sula jedoch aufgrund von Drehern aus dieser Gruppe heraus.

Eine Fastkollision von Corvette-Pilot Oliver Mayer und Hexis-Volanteur Michel Frey sorgte gegen Ende noch einmal für gestiegenen Puls bei den Beteiligten. Vorne fuhr derweil die Flatex-Reiter-Crew einem weiteren ungefährdeten Doppelsieg entgegen. 

Mit der Maximalausbeute von 20 Punkten stellten Christopher Haase und Albert von Thurn und Taxis den Punkte-Gleichstand mit Tim Bergmeister her. Der Titelkampf zwischen Porsche und Lamborghini ist nun wieder offen. Dahinter konnten sich Jan Lammers und Marius Ritskes über das 2. Podium bei ihrem Heimrennen freuen. Die tschechische MM-Racing-Mannschaft stellte beim 2. Rennen auch das  2. Auto auf das Podium und sammelte somit wertvolle Punkte für die Teamwertung.

Für einen Schreckmoment sorgte dann die Mühlner-Mannschaft als nach dem Boxenstopp  Bleekemolens Teamkollege Ronald van der Laer ausgangs der Schikane nach einem Dreher in die Boxenmauer einschlug. Der erlittene Frontschaden erwies sich als zu groß für eine Weiterfahrt. Einige Runden vorher hatte die Hexis-Mannschaft den Aston von Phillipe Dumas schon in den Betonleitschienen des Kurses in Assen abschreiben müssen. In Runde 11 wurde die Streitmacht der silbernen französischen Boliden nach einem Off von Dumas auf 2 Fahrzeuge reduziert.