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36. ADAC-24h Nürburgringrennen 2008
23.5.2008
1.Qualifying

von Harald Gallinnis, Sören Herweg, Oliver von Fragstein und Christian Reinsch
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230 Teilnehmer? Etwa in dieser Grössenordnung beläuft sich die Teilnehmerzahl. Genau kann es zu diesem Zeitpunkt am sonigen Freitagmorgen keiner sagen, da einige Autos noch der technischen Abnahme harren. So stand bis gestern abend noch nicht der Motor für die PSR-Corvette vom auf die schnelle neu aquirerten Tuner parat. Dafür sind die  heiss erwarteten Exoten, so der HHF-Apollo und der Sport-Auto R8 schon in der technischen Anahme gewesen.

Kurt Thiim wird in der RJN-Box angetroffen, allerdings nicht in bester Laune. Der Teamsponsor hat entschieden ihn als Leadfahrer auf dem neu aufgebauten weissen GT4 des Teams zu belassen. Die schwarze GT2-Rakete des  RJN -Teams  soll daher sein Sohn Niki mit pilotieren. Es ist Kurt anzusehen dass er diese verpasste Chance noch einmal richtig um die Norschleife zu fegen mehr als nur bedauert.

Hisaq


Auf der Strecke wird dem Vorjahressieger die Ehre zu teil, den offenen Schlagabtausch um die besten Startpositionen  zu eröffnen. Mit einer 8:26.730 nutzen Timo Bernhard, Marc Lieb, Romain Dumas und Marcel Tiemann die Gunst der freien Nordschleifenrunde zum Trainingsbeginn und setzen den Porsche 997 GT3-RSR auf die vorläufige Pole Position.

Dahinter lassen die Top-Runner aus der SP8 ihre hubraumstarken Musklen spielen. Der noch relativ frische Porsche 997 Turbo mit Jürgen Alzen, Markus Gedlich, Christian Abt und Christian Menzel am Volant holt sich vorerst die zweite Startposition. Gut 3 Sekunden fehlen derzeit auf die Spitzenposition. Für das Team auf Platz 3 ist es ein kleines Jubiläum. Zum zehnten Mal startet Zakspeed mit einer Dodge Viper GTS-R beim 24-Stunden Rennen. Eine 8:31.132 unterstreicht auch hier eindeutig die Siegambitionen für das morgige Rennen.


Das erste Zeittraining zum 24-Stunden Rennen 2008 ist eröffnet und sorgt direkt für Aufregung unter den anwesenden Zuschauern an Grand Prix Kurs und Nordschleife. Noch bevor die ersten Zeiten auf dem Monitor erscheinen, kommt es zum ersten Zwischenfall bei einem der Top Favoriten auf den Gesamtsieg. Frank Stippler steuert den Porsche 997 GT3-RSR von Hisaq Competition nach einer kurzen Runde auf dem Grand Prix Kurs mit brennendem Heck die Boxengasse an. Erste Anzeichen deuten auf einen vorangegangen Unfall hin. Das Feuer ist zwar schnell unter Kontrolle, dennoch muss das Fahrzeug nun mit erheblichen Schäden zu Manthey Racing nach Meuspath gebracht werden, um den Feuerschaden zu beheben. Die Gesamtsieger des vierten VLN Rennens und Geheimfavoriten auf den 24-Stunden Sieg stehen damit nun ordentlich unter Zeitdruck, muss man doch das Fahrzeug bis zum späteren Abendtraining wieder herrichten, um Team und Fahrer für die Hatz zwei mal rund um die Uhr zu qualifizieren.


Manthey

Alzen


Heinz Harald Frentzens Hybrid-Apollo hat schon die Feuertaufe hinter sich. Als ein Kabel zum Motor durchschmort kann der Wagen auf den Batterien an die Box zurückkehren. Nach seiner ersten regulären Runde wird der Wagen auf Platz 25 gewertet.

Die Qualifying-Sitzungen auf der Nordschleife haben die Angewohnheit nach den ersten 15 Minuten im Grunde genommen beendet zu sein.  Nur auf der ersten Runde haben die Top-Autos freie Schussbahn. Danach verhindert der Verkehr der 230 Autos effektiv eine weitere Zeitenverbesserung. Teams, die die erste Runde verpasst haben finden danach nur noch schwer Anschluss, so der australische Juniper-Porsche, ein ex-LMS-Fahrzeug, das Besitzer Shaun Juniper  Lars-Erik Nielsen abgekauft hat. Der Wagen kann etwa zur 50 Minuten-Marke in die Top-20 vorstossen.


Nach 45 Minuten in der Session führt nach wie vor der Manthey-Porsche mit einer 8:26,730 3,1s vor dem Alzen Porsche mit der Startnummer 4 in dem Christian Menzel fü die Startrunde verantwortlich zeichnet. Die Zakspeed-Viper ist 4s von der Polezeit entfernt. Die provisorische 2. Startreihe komplettiert der Land-Porsche, dem schon 12s auf die Manthey-Zeit fehlen. 5.  ist der Wochenspigel-Manthey-911GT3 vor dem Aston Martin auf dem Robert Lechner alleinig die erste Session absolviert. Das Auto beschreibt er als deutlich nervöser, als noch im vergangenen Jahr. Zum einen macht er die Aerodynamik-Beschneidung durch das Reglement dafür verantwortlich, zum anderen hat Prodrive das Fahrzeug sehr auf eine gute Aerodynamik abgestimmt. „Wir müssen noch ein wenig mit dem Fahrwerk experimentieren“, so Lechner zu den Arbeiten zum zweiten Training hin.

Ein weiterer Manthey-Wagen - der 911 GT3-MR mit der #23 von Hahne/Kaffer/Haarman/Krumbach wird als letzter Zuffenhausener in den Top-10 gewertet, ehe 3 BMW der Teams Scheid ("Eifelblitz"), Schubert und Bonk Motorsport (jeweils Z4-Coupé) die Top-10 beschliessen.

Apollo

Zakspeed

Zwar haben die Marshalls an der Strecke die Verkehrsleitung mit der blauen Flagge gut im Griff, dennoch lässt die hohe Fahrzeug dichte kaum mehr Verbesserungen im vorderen Feld zu. Lediglich der Lamborghini Gallardo von Adorf/Tilke/Simon/Schall kann sich in den letzten Minuten noch auf Rang 13 schieben.

In der letzten Trainingsrunde erwischt es dann den führenden Manthey Porsche. Mir lädierter rechter Front schleppt sich der 997-RSR an die Box. Auslaufende Kühlflüssigkeit zeugen von einer Kollision beim überrunden und deuten auf einige Überstunden im Team der Titelverteidiger hin. Während dessen widerfahren Dirk Müller die gleichen technischen Probleme, wie schon zuvor seinem Teamkollegen Frentzen. Auch er schleppt sich im Batteriebetrieb an die Box.

Den schwedischen  Levin-Porsche mit der #51 ereilt ein Motordefekt an der Quiddelbacher Höhe.

Viele Blicke auf sich zieht der viel beachtete Einsatz des Lexus LFA. Der echte Exot im Feld konnte in 9:26 Minuten die Nordschleife umrunden. Die Piloten stammen alle samt aus verschiedenen japanischen Serien, wie der Super GT, Super Taiku oder der JLMC und sind bei Toyota als Testfahrer engagiert. Der mit einem 4,8 Liter V10 Motor befeuerte Lexus wird hier beim 24-Stunden Rennen einem echten Härtetest unter Rennbedingungen unterzogen.

Sabine Schmitz vermeldet Servolenkungsprobleme am Frikadelli-Porsche mit der Nummer121 - daher resultiert nur Rang 70. Rauchzeichen gibt der blaue Audi R8 des Sport-Auto-Teams von sich, der erst heute morgen um 4 Uhr seinen ersten Shake Down auf der Bundesstrasse hier am Nürburgring erlebt hat. Der Motor ist ein reinrassiges Rennaggregat von Lehmann aus Lichtenstein. Die Neukonstruktion hat allerdings einige Kinderkrankheiten in sich stecken.

Michael Düchting verriet uns, dass die Aufgabenstellung für den 24-Stunden Marathon sich auf das Sammeln von Erfahrungskilometern und auf ein simples Durchrollen beschränkt. Die Zukunft für dieses Projekt dürfte sich allerdings interessant gestalten. So ist das Engagement als Einstieg in das R8 Tuning gedacht, das Rennfahrzeug wird weiter in der Langstrecke laufen und später in seiner GT2 nahen Konfiguration auch Kunden angeboten werden. Die Unterstützung von Audi beschränkt sich dabei im übrigen auf einen Know-How-Support.


Aston

Ein Fahrzeug was es nicht an den Start geschafft hat ist die PSR Corvette. Danny Berk beklagt fehlende Motorenteile und hofft nun auf einen verspäteten Saisonstart in der verbleibenden Langstreckensaison. Erfreulich allerdings, dass der Volvo S60 des Teams die Pole in der Klasse inne hat.

Der Auftakt der zweiten Quali-Sitzung heute Abend wird wohl die letzte Chance für die Herausforderer sein den Manthey Porsche in der einzigen verbleibenden freien Runde noch von der Pole zu verdrängen.


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