ACO
Logo
76. 24 Stunden von Le Mans
Start und die ersten 6 Stunden
von Harald Gallinnis, Jan Hettler, Maximilian Graf  & Horst Bernhardt

ACO

Es sind am Ende doch 55 Wagen. Die Crew von Kruse Motorsport hat es geschafft und kann den Lola aus dem Grid starten lassen.  Ein aufgelockert bewölkter Himmel bei ca. 23° hängt über der Strecke als die Wagen sich zur Startaufstellung formieren.
Der BMS-Ferrari startet aus der Boxengasse. Von hinten nehmen der IMSA-Porsche von Patrick Long und der Terramos-Courage das Rennen auf.

Das Rennen der LMP

Start
908-Zug

In Runde 6 gibt es den ersten Zwischenfall. Vor der ersten Schikane kollidieren der RML-Lola von Thommy Erdos und Greg Picketts Cytosport Lola. Für den Brasilianer, der dem Lola über die Haube gefahren ist, geht es ab in die Leitplanke . Durch den langsamen Weg zurück und die Reperatur gehen 12 Runden zum Teufel.

Der erste der Peugeots, die #8 , kommt nach 8 Runden zum ersten Boxenstopp hinein. Eine Runde später folgen die Schwesterfahrzeuge. Die Audis kommen 1-2 Runden später zum ersten Mal zum Spritnachfassen.  In Runde 12 kommen beide  RS-Spyder  zum Tanken. Am Essex-Spyder werden die Dunlops gewechselt , am Van Merksteijn-Spyder bleiben die Michelins . Auf all diese Runden muß man die Einführungs und Gridrunden hinzuzählen. Der Tokai-University-Courage wird in Runde 12 in die Box geschoben. Grund sind Kommunikationsprobleme zwischen der Motorelektronik und der Telemetrie die man bald lösen kann. Die Rundenzeiten des Courages sind zwar keine Offenbarung, dem Team geht es aber eigentlich nur darum durchzurollen und möglichts viele Kilometer mit dem Wagen und dem eigenen Motor zu sammeln. In Runde 14 kommt Jean-de Portales im Kruse-Auto an die Box, wird dort aber offensichtlich nicht vom Team erwartet.

Der Start verläuft gesittet. Allan McNish lässt sich auf ein kurzes Duell mit dem Peugeot von Nicolas Minassian ein, das der Peugeot-Pilot jedoch auf der Hunaundiers-Gerade für sich entscheiden kann. Dahinter kann Stefan Mücke kurz den R10 von Frank Biela hinter sich halten. Die 908 setzen sich mit Zeiten ab die um 3-5s unter denen der Audi liegen. In den 4 verkehrfreien Runden legen sie schnellste Zeiten im 3:22´er Bereich hin. Biela kauft sich in Runde 2 den Charouz-Lola-Aston von Mücke.

Nach 3 Runden kämpfen an der Spitze die 908 von Lamy und Montagny um die Führung. Auf den Positionen 4-6 liegen die Audis #2, #3 und #1. Mücke wird vom Dome verfolgt. Dahinter befinden sich jeweils 2 Pescarolo und 2 Oreca-Courages im Infight. In der LMP2 tobt derweil der Kampf zwischen den beiden Porsche RS-Spyder, die vor dem Speedy-Lola, dem Barazi-Zytek und dem Embassy liegen. Der KSM-Lola kämpft sich derweil in der Hand von Jean de Portales durch das GT1-Feld.


Audi


Zytek

 Dann gibt es eine Schrecksekunde im Charouz-Team als Jan Charouz nach einem Fahrfehler in der Dulop-Schikane mit High-Speed abfliegt und sich die Fronthaube und den Heckflügel zerstört. Trotz das sich die Haube auf der Mulsanne-Gerade unter dem Vorderrad verklemmt kannn er den Lola an die Box zurückschleppen. Wenig später gibt es einen weiteren Dreher für Graf ausgangs Mulsanne zu vermelden. Wenig später dreht sich der ASM-Lola auf P4 der LMP2 liegend bei Arnage beim Versuch in der Kurve an einer Corvette vorbei zu gehen.

Der Chamberlain-Lola ist zur 1h-Marke wegen eines schleichenden Plattfusses langsam auf der Strecke unterwegs, während der RML-Lola das Rennen wieder aufnimmt. Frank Biela überholt im Audi Lukas Luhr auf der Strecke und übernimmt P5. Alle 6 Werksdiesel liegen in Front, in der Reihenfolge #8, #9, #7, #2, #1 und #3. Derweil lässt Allan McNish Runden notieren die 2s schneller als die seiner Teamkollegen sind.


In Runde 26 kollidieren Klaus Graf im Cytosport-Lola und Karim Ojjeh im Trading Performance-Zytek vor der Ford-Schikane. Ojjek knickt sich im Kiesbett ein Rad ab - das Rennen für den fliessend deutsch sprechenden Fahrer & Teamchef ist augenblicklich beendet. Graf kann sein Rennen fortsetzen und kommt zu einem kurzen Check an die Box. Ojjeh wartet später stinksauer vor der Cytosport-Box: "Graf hat mich von hinten in den Kies gerempelt, gerade als ich reinkommen wollte. Der soll sich bei mir melden."


Lola
Risi & Autocon

Die Reihung zur 3h-Marke:


Die Diesel führen in der Reihung 7,2,9,3 & 1 vor dem Dome, der die Benziner-Wertung vor der französischen Fraktion in der Reihung #5, #16, #17 und #6  anführt. Den Pescarolo mit der #16 hat ein Dreher in den Kies an der  Ford Schikane aus der führenden Benziner-Position geworfen.

in der LMP2-Klasse führt mal wieder der van Merksteijn-Porsche vor dem  Essex-Spyder, dem Speedy-Lola dem Embassy und dem  Barazi-Zytek.


Zur 2h Marke in Runde 34 lauten die Positionen wie folgt:
Die Diesel haben ihre Reihenfolge wie oben beschrieben beibehalten. Um die "Benziner-Klassenführung" kämpfen der Pescarolo #16,  der Oreca #5 der Dome #11 und der Oreca #6.
Bei den LMP2 führt der Essex-Porsche knapp vor dem van Merksteijn-Porsche, dem Epsilon-Barazi-Zytek, dem Speedy-Lola dem ASM-Lola und dem Embassy.

Nun kommen die ersten Probleme für Peugeot: Als im führenden 908 Alexander Wurz in die #8 einsteigt streikt die hydraulische Schaltung.  Der Wagen fällt aus den Top-20 Als dann auch noch Zonta in die Box zitiert wird weil bei ihm die Frontscheinwerfer nicht funktionieren übernimmt Mc Nish, der sich mittlerweile in seinem 4. Stint befindet, die Führung.


Mulsanne

Den Chamberlain-Lola reisst ein Anschlag von Bob Berridge nach einem Dreher ausgangs der Esses in Richtung Tertre Rouge  aus dem Rennen. Ein Kühler schlägt leck und der Wagen verliert sämtliches Kühlwasser. Auf der Hunaundiers gibt der AER V8 gewaltige Rauchzeichen von sich und muss abgestellt werden. In thermisch bedingten Etappen bringt Berridge den Lola zurück an die Box .


908

Chamberlain


Zur 4-Stundenmarke ist das Rennen in Richtung der Audis geschwenkt. Durch die Probleme der 908 (die #8 ist bis auf den 29. Platz zurückgefallen) hat die durch Allan McNish in Führung gebrachte #2 die Führung erobert. Nicolas Minassian quetscht dahinter den 908 mit der #7 mit 3:22´er Runden aus um die Lücke zuzufahren, was er wenig später auch schafft und in Führung geht. Allerdings kann er am höheren Verbrauch des 908 nichts ändern - die  R10 werden weniger stoppen müssen als die 908. Gleichzeitig fällt auf das die Stopps der Audianer besser durchchoreographiert sind als die der Löwen - sprich schneller ablaufen. 

Im Essex-Spyder hat Sascha Maaassen das Steuer übernommen. Damit rutscht der blaue Porsche wieder in Führung. Das Duell des dänischen und des niederländischen RS Spyders ist unterhaltsam: gerade 15s liegen nach 4 h zwischen den beiden Kontrahenten. Der Speedy-Sebah-Lola hat schon eine Runde Rückstand.

porsch

Durch einen weiteren Stopp wegen eines Getriebeproblems fällt der KSM-Lola noch weiter im Klassement zurück. Die Teams von Chamberlain, Creation und Epsilon (#21) müssen ebenfalls lange Stopps verzeichnen. Am Ende des Feldes ist der Terramos-Courage unterwegs.

Die 100 Runden-Marke wird nach 5h 51 Minuten erreicht. Würde es trocken bleiben, was nach den Voraussagen nicht der Fall sein soll, dann würde das Rennen über 412 Runden gehen können. Der Distanzrekord scheint somit machbar.

Der Stand in den Klassen zur 6h-Marke:

LMP1: Peugeot #7 übernimmt auf der Strecke die Führung von Peugeot #9. Es folgen die Audi #2, #3, und #1, wobei allerdings nur die #2 noch in einer Runde mit den Führenden ist. Die folgenden Wagen sin der Oreca-Courage #5, der Pescarolo #17, der Dome#11, der Oreca #6 und der Peugeot #8, der nun wieder in die Top-10 vorstösst.

In der LMP2 führt der Essex-Porsche vor dem van Merksteijn-porsche, dem Speedy-Lola #33 (1  1/2 Runden Rückstand aufgrund 3 Stopps mehr), dem Saulnier-Pescarolo und dem Embassy WF01.

Während der Werks-Creation in die Box geschoben wird und dort relativ lange verbleibt,  entspinnt sich auf der Strecke ein interessantes Duell zwischen dem Dome von Kataoka und dem von Simon Pagenaud bewegten Oreca-Courage. Derweil wird der Kruse Lola für einen längeren Stopp in die Box geschoben.

In der 86 .ten Runde lässt Franck Montagny die mit 3:20.600 bislang schnellste gedrehte Runde an der Sarthe vermerken. Zeitgleich stoppt der Radical von Marc Rostan auf der Hunaundiers-Gerade. Erst nach einer Stunde kann Rostan unter der Anleitung von 2 Mechanikern den Wagen wieder in Betrieb nehmen und an die Box zurück schleppen.

in der LMP2 kann Maassen bis zu seinem Stopp den Vorsprung auf Bleekemolen auf bis zu 80s ausbauen. Das reicht aus um nach dem Wechsel auf Casper Elgaard den Wagen wieder in Führung genau vor dem weiss-violetten Konkurrenten auf die Strecke zu schicken - trotz bislang eines Stopps mehr.

KSM-Lola 




KRUSE SCHILLER MOTORSPORT - Durchrollen!


Das Team kann nach dem Start schon mal als moralischer Sieger angesehen werden. Jean de Portales fährt zu Beginn das Tempo der GT1 mit. Kai Kruse hat wie Hideki Noda uns später erzählt die Devise ausgegeben sich an die GT1 anzuhängen um den Wagen nicht zu sehr zu überlasten. Hideki Noda kommt nach seinem Abflug wieder zum Einsatz und fasst wieder Vertrauen zum Wagen.  "nun ja , Ich habe ja schon einige schwere unfälle gehabt. Das war nicht mein erster. So was passiert in dem Sport halt. Wenn du 100 Jahre alt werden  willst dann darfst du nicht Rennpilot werden."

Einzig Allan Simonsen scheint sich nicht an die vorgeschlagene Pace halten zu können. Mit einer 3:46,061 lässt er die schnellste Runde des Lola-Mazda notieren. Nach der Übergabe an Jean de Portales stehen allerdings 2 längere Stopps für die Kruse-Crew zu Buche.

Kruse Lola


Das Rennen der GT
GT-Start

Corvette


Bei den kleinen GT-Fahrzeugen wird der #77 Team Felbermayr-Proton Porsche 997 GT3-RSR in den Händen von Alex Davison nach einer Runde als Führender gewertet. Dem Porsche-Fahrer folgen der Virgo-Ferrari und der Flying-Lizard-Porsche. Nach einigen Runden schafft es Jörg Bergmeister, die Spitzenposition zu erkämpfen. Auch der AF-Corse-Ferrari sowie der anfänglich zurückgefallene IMSA-Porsche arbeiten sich wieder nach Vorne, so dass die Reihenfolge nach den Boxenstoppphase, die Bergmeister eröffnete, wie folgt lautet:
#80, #82, #76, #96, #77.


Nach den Stopps hat sich bei den GT1-Teams nichts geändert. Dafür hatte aber der Vitaphone-Aston-Martin einen Dreher in der Dunlop-Schikane zu verzeichnen, während der #55 Lamborghini einen längeren Boxenaufenthalt aufgrund eines Problems an der Verschraubung zwischen Differenzial und Antriebswelle hinter sich hat.


Währenddessen ist an der Spitze der GT2 ein enger Zweikampf entbrannt, in dem sich der #80 Flying Lizard Motorsports Porsche 997 GT3-RSR und der #82 Risi Competizione Ferrari F430 GT2 um die Strecke jagen.

Im Vergleich zu den LMP-Kategorien läuft der Start bei beiden GT-Klassen relativ unspektakulär ab. Jan Magnussen kann in der #3 Werks-Corvette den Vorteil, einen Prototypen zwischen sich und seinen klasseninternen Konkurrenten zu haben, ausnutzen, und übernimmt souverän die Führung. Dahinter fährt das komplette GT2-Feld in einer Reihe die Start-und-Zielgerade entlang, sodass es auf den ersten Metern keine Positionsveränderungen gibt.


Magnussen kommt demzufolge als bester GT-Pilot überlegen aus der ersten Runde zurück, während sich Olivier Gavin in der zweiten Werks-Corvette mit der Startnummer 64 und Christophe Bouchut im einzigen Saleen um den zweiten Rang streiten. Verfolgt wird die Top-3 von dem Gulf-Aston-Martin-Duo. Allerdings muss Bouchut schon bald zurückstecken, und fällt bis auf Position fünf zurück, was Doppelführung für den amerikanischen Hersteller Corvette vor den britischen Kontrahenten in blau-orange bedeutet.


Krohn

FL-Porsche

Der Zwischenstand nach 70 Minuten lautet …

GT1: #63, #64, #009, #007, #50, #72, #73.

GT2: #80, #82, #76, #77, #97, #78, #85.

Nachdem Antonio Garcia das Volant des #009 Aston Martin Racing Aston Martin DBR9 übernommen hat, wird die Luft für die zweitplatzierte #64 Corvette immer dünner, als dann der nächste Boxenstopp ansteht kommen beide Stoßstange an Stoßstange in die Boxengasse, welche der Aston Martin schneller verlassen kann. Aber auch die führende Corvette ist kurz darauf fällig und muss die Führung abgeben.

In der Zwischenzeit wechselt auch bei den GT2-Boliden die Führung, da sich der Flying-Lizard-Porsche von Seth Neiman beim Überrunden des BMS-Ferraris drehte, und der IMSA-Porsche mit der “Eidechse” kollidiert ist. Der #80 Porsche kann nach einigen Runden Reparaturpause wieder das Rennen aufnehmen, während der IMSA-Porsche die Segel mit einem abgerissenen Rad streichen muss.


Zur Drei-Stunden-Marke lautet der Zwischenstand:

GT1: #009, #63, #64, #007, #72, #59

GT2: #82, #77, #97, #78, #96

Kurz darauf ereignen sich drei  Zwischenfälle: Erst verliert der Saleen sein linkes Hinterrad nach der Dunlop-Brücke, dreht sich ins Kies, und humpelt anschließend über zehn Kilometer an die Box. Wenige Minuten später dreht sich Luc Alphand in seiner #72 Corvette in Esses, während der Modena-Aston-Martin auf der Hunaudiéres ebenfalls einen Reifenschaden zu verbuchen hat.

Bis zur Vier-Stunden-Marke tut sich an der Spitze der GT-Klassen nicht viel. Einzig die beiden Werks-Corvette tauschen ihre Position, und dem #97 Risi-Ferrari ist die Straße ausgegangen, was ihn auf die sechste Position degradiert, sodass die #78 und die #96 vorbeiziehen konnten.

Saleen

Aston

Zu Beginn der 5. Rennstunde wird der Flying Lizzard-Porsche nochmals mit einem Kühlerschaden an die Box gebracht. Am Steuer sass erneut Seth Neiman. Durch einen langen Stopp fällt der Werks-Spyker weit zurück


Der Stand zur 6h-Marke:

GT1: Die Corvette #63 liegt vor den beiden Werks-Astons #009 und #007. Die 2. Werkscorvette fällt auf Rang 2 gelegen aufgrund eines  Anlasserschadens 2 Runden auf Rang 4 zurück. "Das darf nicht wahr sein - das kotzt mich an" gibt ein aufgelöster Max Papis den RLM-Reportern spontan zu Protokoll. die Alphand Corvette #72 ist das beste Privatier-Fahrzeug, vor dem Team Modena-Aston und der 2. LAA-Corvette mit der #73.

Bei den GT2 führt der Risi-ferrari #82 vor dem Proton-Porsche #77 dem AF-Corse-Ferrari #78, dem Virgo-F430, dem BMS-Ferrari und dem Tafel-Ferrari.


Farnbacher Racing - Im Ferrari-Pack


Nachdem 2 der 3 siegverdächtigen Porsche sich eliminiert haben liegt die Farnbacher-Crew dank des von Pierre Kaffer angeschlagenen Tempos kurzfristig auf P2 der Klasse. Sorgen macht Pierre Ehret nur das Tempo des Virgo-Ferraris in dem Rob Bell 2:03´er Runden notieren lässt.

Bis zur 6h-Marke kann man sich auf der sechsten Position der Klasse festsetzen, allerdings stehen nun 2 Runden Rückstand auf den Risi-Ferrari zu Buche.

F430


Zurück zur Berichtseite

Zurück zur Leitseite